Céline Marie Claudette Dion

Grim Reaper's face

Grim Reaper’s face von hafual auf Flickr ©

ittle's first girlfriend

waiting for nothing

waiting for nothing von hafual auf Flickr ©

Oder einfach nur kurz: Céline Dion.
Was das soll? Ja, das frage ich mich auch. Nach der Ankunft heute Abend in Đà Lạt nach einer sehr ruppigen Busfahrt war ich nichtsahnend auf dem Weg zum Abendessen. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung welches Trauma mich erwartet. Đà Lạt ist eine Stadt, die mit alten französischen Häuschen auch mitten in Europa sein könnte – mehr weiß ich erst morgen, wenn ich mir alles genauer angesehen habe. Also nichtsahnend auf dem Weg durch die Stadt zu einem Restaurant habe ich in “Grim Reaper’s face” einen Asiaten gesehen, der mich sofort an den Sensenmann erinnert hat. Ich habe das Bild auch schnell geschossen und bin sofort abgehauen. In den kleinen Gassen habe ich den Jungen im Bild “little’s first girlfriend“, der freudestrahlend mit seiner ersten Freundin telefoniert und auch den coolen Herrn im Bild “waiting for nothing“, bei dem der Fokus auf dem Spiegelbild des rauchenden Mannes im Rückspiegel seines Rollers liegt, gefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung.

 

Und auch das Essen war wirklich gut. Aber dann ist es wieder passiert. Kurz nach einer Doppelrunde Barbie Girl in der Anlage des Restaurants. Schon wieder! Céline Dion singt ihre Schnulze, die sie durch den Film Titanic so berühmt gemacht hat. Und diese Dame, deren Musik wirklich sehr – sagen wir – langatmig ist (ich weiß, dass sich über Geschmack streiten lässt), verfolgt mich bei der kompletten Reise.
Ich weiß noch sehr gut wie ich beim zweiten Mal in Las Vegas am Bellagio nach dem berühmten Wasserspiel, welches natürlich zu Céline Dion gelaufen ist, gesagt habe, dass ich froh bin, in der kommenden Zeit nichts mehr von ihr zu hören. Aber schon in den USA ist es noch zweimal passiert.
Und so dachte ich dann auf Thailands Inseln, dass ich endlich meine Ruhe habe und war gerade weit fortgeschritten im Vergessensprozess, als es wieder passiert ist: Céline Dion wurde gespielt. Ich konnte es nicht fassen. Ich habe mich dabei jedesmal gefühlt, als würde ich in die Steinzeit zurückversetzt. Ihre Lieder sind so uralt und so ausgelutscht und trotzdem werden sie weltweit gespielt?
Nun ja, dachte ich, es ist eben ein Touristenort. In Vietnam, dachte ich, bin ich bestimmt sicher. Und doch hat es auch dort keine zwei Tage gedauert, und schon habe ich in Hồ Chí Minh vor meinem Gästehaus eine bekannte, langweilige und einschläfernde Stimme gehört. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt habe ich mich ein bisschen verfolgt gefühlt. Wie weit muss ich denn noch reisen, um das nicht mehr ertragen zu müssen?
Und so ist es heute wieder passiert. Seit heute glaube ich, dass ich an jedem Ort der noch kommen wird, wieder mit ihr konfrontiert werde. Und am besten schwöre ich dem Metal ab, besorge ich mir jetzt einfach all ihre Alben und feiere dann so richtig mit den Asiaten ab. Insgesamt ist der Musikgeschmack auf diesem Kontinent bisher sehr gewöhnungsbedürftig und das obwohl ich gegenüber allen Musikrichtungen offen bin. Aber Céline Dion? Nein, irgendwo ist die Toleranzgrenze auch erreicht.

 

Langsam wird der Backstage-Need wirklich fast quälend. Near, far……

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.

4 Kommentare zu "Céline Marie Claudette Dion"

  1. Oder doch schon ein Fan, hast die Dame immer gleich erkannt und nun noch der volle Name ….