searching for treasures

magical square

magical square von hafual auf Flickr ©

my world

my world von hafual auf Flickr ©

Wenn ich einen Reiseführer schreiben würde, dann wäre dieser Ort definitiv unter den schönsten 100 Orten der Welt. Ich weiß nicht wirklich wie der Ort an der Westküste Ko Phangans ein kleines Stück nördlich von Thong Sala heißt und leider weiß ich auch nicht, was die Leute dort jeden Abend suchen. Aber was ich weiß ist, dass dieser Sonnenuntergang am Ufer, wo man bei Ebbe bestimmt 200 Meter in das Meer laufen kann und gerade einmal nasse Füße bekommt, der schönste ist, den ich bisher bei dieser Reise gesehen habe.

 

Doch was genau suchen die Menschen dort? Im Bild “searching for treasures” ist eine Dame abgebildet, die wahrscheinlich jeden Tag mit ihrem Rechen im Meer sitzt und einen Schatz sucht. Oder im Bild “magical square“, in dem die Schatzsucher eine Formation wie bei einem magischen Viereck bilden (vielleicht ist das Absicht und gehört zum Ritual?), wird möglichst jeder Quadratmeter des Zentimeter-tiefen Wassers nach dem besonderen “Etwas” durchkämmt. Doch was ist dieses “Etwas”? Ich werde es leider nicht mehr so schnell herausfinden, denn aus irgendwelchen Gründen habe ich es verpeilt, die Phanganer zu fragen was sie denn da treiben. Doch was auch immer es sein mag, es ist zumindest von außen betrachtet einer der schönsten Jobs der Welt und kommt neben Kürbisverkäufer (siehe Artikel “Lebe den amerikanischen Traum…“) und Fotograf in einer Geisterstadt (siehe Artikel “Goldrausch ich komme“) auf jeden Fall auf meine Liste. Und wenn ich dann jeden Abend mit einem Sonnenuntergang wie im Bild “my world” verwöhnt werde, dann glaube ich durchaus, dass ich mit diesem Leben glücklich werden kann.

 

Zu dieser Schatzsuche habe ich ein kleines Album mit dem Titel “treasure hunt at a mystic place” erstellt und ihr findet es hier.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Bang Phli, Samut Prakan, Thailand.


welcome to Thailand

welcome to Thailand von hafual auf Flickr ©

devil's dance

devil’s dance von hafual auf Flickr ©

love to dance

love to dance von hafual auf Flickr ©

dancing crowd

dancing crowd von hafual auf Flickr ©

Eine Sache ging bei dieser langen Reise wirklich ein bisschen verloren. Dadurch, dass man jeden Tag unterwegs ist, kaum zwei Tage am gleichen Ort bleibt (zumindest in den USA) und auch immer früh am Morgen weiter muss, kommt man sehr selten zum Feiern. D.h. ich war über zwei Monate nicht mehr in einem Club und so richtig beim Tanzen (das letzte Mal in Berlin Anfang Oktober).

 

Und so war es gestern Abend bei der Full Moon Party ein bisschen wie das erste Mal. Ich habe schon von dieser Party im Artikel “Party-Mekka auf thailändisch” erzählt und wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich noch auf dieser Insel sein werde. Aber da es erst morgen in Richtung Bangkok und dann nach Saigon weitergeht, war diese Party gestern Abend natürlich Pflichtprogramm. Und wie in dem Artikel vor ein paar Tagen schon vermutet, hat sie so gar nichts mit Ibiza gemein. Wenn man an dem 500 Meter langen Strand entlang läuft, findet man alle paar Meter einen anderen DJ, d.h. es ist eine Party mit 20 oder mehr Ebenen. Die Musikrichtungen reichen vom mainstream Pop bis hin zu Elektro, sind aber bei weitem nicht so einzigartig wie auf Ibiza. Aber aufgrund der Szenerie am Strand mit wolkenfreiem Himmel und Vollmond ist es hier wirklich etwas Besonderes zu feiern. Am Anfang der Party gab es sogar eine Mondfinsternis und am Ende werden die Tanzflächen von der Flut richtig naß. Es war wirklich ein tolles Erlebnis und eine würdige Party nach über zwei Monaten Abstinenz.

 

Im Bild “welcome to Thailand” wurde ein Schild mit dem Schriftzug “Welcome to Thailand” angezündet und da sehr starker Wind am Strand wehte, ist immer wieder ein riesiges Aschestück in die Menge geflogen. Den starken weißen Rauch kann man rechts oben im Bild sehen. Absolut crazy.
Ich habe die Party auch genutzt, um endlich tiefer in das Thema “Blitzen” einzusteigen. Damit habe ich mich schon vor Monaten theoretisch beschäftigt und wie man im Dunkeln die Tanzbewegung von Personen darstellen kann, indem man eine Belichtungszeit über zwei Sekunden wählt und den Blitz am Anfang oder Ende der Belichtungszeit auslösen lässt. Ich habe den Blitz am Ende auslösen lassen, um eine möglichst weiche Bewegung und eine scharfe Aufnahme der tanzenden Person zu bekommen. Damit habe ich gestern experimentiert und die Bilder findet ihr im kleinen Album “Full Moon Party“.
Im Bild “devil’s dance” kann man den Effekt sehr schön sehen: die zwei Damen, die beide leuchtende Teufelshörner getragen haben, gaben das perfekte Motiv ab und durch ihre Tanzbewegung sieht es ein bisschen aus wie Gedankenübertragung. Im Bild “love to dance” ist die starke Bewegung im Hintergrund gut zu sehen und die Dame genießt es unglaublich an diesem Abend zu tanzen. Und im Bild “dancing crowd” kann man die “abtanzenden” Füße der Partyjünger sehen. Die Füße in der letzen Tanzposition, die kleine Bühne und die Bierflaschen werden durch die Belichtung mit Blitz am Ende der Aufnahme trotz Fotografie aus der Hand scharf. Ich freue mich schon auf die nächste Party und “Blitz-Session”.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


dreaming

dreaming von hafual auf Flickr ©

illuminated seller

illuminated seller von hafual auf Flickr ©

moving streets of Thong Sala

Was seht und fühlt ihr wenn ihr das Bild “dreaming” betrachtet?
Ich habe dieses Bild gestern nach langer Beobachtung des Vaters mit seiner kleinen aufgeweckten Tochter in Thong Sala, der Hauptstadt Ko Phangans, aufgenommen. Mir fallen bei diesem Bild die Begriffe “Schönheit”, “träumen”, “Liebe”, “Entspannung”, “Blick in die Ferne schweifen lassen”, “Harmonie” und “Sehnsucht” ein. Doch vor allem drückt es für mich “träumen” aus. Es zeigt eine kleine Familie in Thong Sala mitten im Leben, das viele Bürger dort ähnlich führen: sie betreiben Restaurants, Bekleidungsgeschäfte und Essenstände am Straßenrand. Im Zentrum der Stadt findet man einen kleinen Markt mit den verschiedensten Köstlichkeiten und kann in den engen Einkaufspassagen das wirkliche Leben der Thailänder abseits vom Tourismus kennenlernen. Das Bild “illuminated seller” stellt einen Verkäufer an diesem Markt dar, dem wohl gerade ein Licht aufgeht und die Glühbirne mitten in seinem kleinen mobilen Stand hat mich zu diesem Titel für das Bild bewegt.

 

Die Hauptstraßen sind sehr stark befahren, aber trotzdem wirklich sehr schön und belebt. Deshalb habe diesen Teil der Stadt im Bild “moving streets of Thong Sala” abgebildet – für das Bild habe ich länger als 30 Minuten am Straßenrand gestanden, die Kamera mit meinem Gorilla-Pod an einem Straßenlampenmast befestigt und war die Hauptattraktion für die thailändischen Kids. :) Es hat lange gedauert, bis ich ein einzelnes Auto erwischt habe, welches im Aufnahmezeitraum durch den ganzen Bildausschnitt gefahren ist. Doch es hat sich gelohnt: “moving streets of Thong Sala” zeigt genau die einzigartige Stimmung, die in dieser Stadt nachts herrscht: viel Verkehr, eine freundliche Umgebung, asiatisch chaotisch aber sympathisch und man fühlt sich einfach pudelwohl und willkommen.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Samui, Surat Thani, Thailand.


behind the scenes

behind the scenes von hafual auf Flickr ©

palm alley

palm alley von hafual auf Flickr ©

perfect beach dinner

perfect beach dinner von hafual auf Flickr ©

life in harmony

life in harmony von hafual auf Flickr ©

Ich bin einfach nur begeistert. Wir alle kennen es von vielen Touristenorten: Bewegt man sich nur ein paar Meter weg vom weißen Strand in Richtung Landesinneres, Restaurants und Bungalowunterkünfte und wagt einen Blick hinter die Kulissen, sollte man sich lieber gleich wieder umdrehen und das Gesehene schleunigst vergessen. Doch nicht so auf Ko Phangan.

 

Mit diesem Thema habe ich mich am Strand Had Salad beschäftigt und bin durch jedes Resort und Restaurant gelaufen, um mir anzusehen, wie die Bungalows und der Garten dahinter aussehen und ob man sich dort wohlfühlen kann. Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Es wirkt überall aufgeräumt, gemütlich und vor allem fertig. Andere Inseln gleichen einer kompletten Baustelle, doch hier scheinen die Bauarbeiten beendet zu sein und die Einheimischen, die meist direkt in oder hinter den Resorts wohnen, konzentrieren sich auf ihr eigenes Leben. Es ist das tollste Gefühl der Welt 100 Meter weg vom Strand mit der Kamera über einen unbefestigten Weg zu laufen und ein Lächeln, das bis zum Himmel strahlt, von einer alten thailändischen Dame zu bekommen. Das pure Glück.

 

Das Bild “behind the scenes” trifft das Thema für mich perfekt. Ich habe es in einem Bungalow-Resort entdeckt, wo ich auch meinen Roller abgestellt hatte. Eigentlich sind nur Mülltonnen abgebildet – aber wirklich nur eigentlich. Denn in der Gesamtkomposition, mit dem kontrastreichen Schattenspiel auf der Mauer, den knallgrünen Palmenblättern, dem ausgebleichten Dach, dem Bretterstapel und dem Deckel, der von der Mülltonne abgenommen und an diesen gelehnt wurde, wirkt es wie eine gemalte Szene und verführt zum Ausschweifen in eine andere Welt.
palm alley” zeigt den Weg eines weiteren Bungalow-Resorts und mit welchem Perfektionismus hier gearbeitet wurde. So etwas ist hier durchaus außergewöhnlich und es war ein Genuß diesen Weg entlang zu laufen.
Bei “perfect beach dinner” laufen die Vorbereitungen für das perfekte Dinner am Strand Had Salad. Die ganze Familie platziert und dekoriert Tische für den Abend und alle wirken dabei, als würden sie diese Arbeit richtig genießen.
Und etwas weiter weg vom Strand habe ich das wunderschöne Häuschen im Bild “life in harmony” endeckt. Die Besitzerin, die links im Bild gleich hinter dem Haus verschwindet, mit ihrem T-Shirt, welches wie farblich abgestimmt auf das Dach des Hauses wirkt, scheint in perfekter Harmonie leben. Ein wunderschönes Haus direkt hinter einem wunderschönen Strand. Und die Menschen haben ein wirkliches Leben und sind glücklich.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


world's end

world’s end von hafual auf Flickr ©

mystic pond

mystic pond von hafual auf Flickr ©

prepare dinner

prepare dinner von hafual auf Flickr ©

Ko Phangan hat zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Im Nordwesten der Insel finden sich die schönsten Strände der Welt (Had Yao und Had Salad) – ich habe bis jetzt z.B. auch in Australien keine schöneren Strände gesehen. Hier kann man am Tag wunderbar ausspannen, die wirklich guten Restaurants genießen und am weißen Sandstrand in der Sonne mit den krebsroten Engländern um die Wette braten.

 

Fährt man aber an den Strand Had Rin Nok (Sunrise Beach) im Südosten der Insel, findet man das komplette Gegenteil vor. An jeder Ecke sieht man ein Schild mit der Werbung für die Party des Tages (jeden Tag wird eine große Party an verschiedenen Lokationen veranstaltet). Hier hat sich das Party-Mekka Thailands angesiedelt und es findet jeden Monat die berühmte Full Moon Party statt. Eine Elektro-Nacht mit 30000 Leuten an ein und demselben Strand. Im Ort neben diesem Strand sind die Bars aneinander gereiht und der Altersdurchschnitt der Touristen bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Und leider merkt man diesem Ort das auch an, denn bei Tageslicht ist es dort nicht wirklich schön. Wenn ich den Vergleich mit Ibiza ziehe, wo ich vor einigen Jahren eine Woche war um in den größten Clubs der Welt zu feiern, wirkt das Ganze wie eine – Entschuldigung für das Wort – billige Kopie. Natürlich ist Ibiza am Tag auch nicht wirklich schön und erwacht erst nachts zum waren Glanz mit unglaublich stylischen Bars und den beeindruckendsten Clubs der Welt. Das reicht aber auch vollkommen aus, denn am Tag muss man sich sowieso von der Nacht zuvor, die immer mindestens bis 06:00 Uhr morgens dauert, ausruhen. Aber in diesem Ort ist es schmutzig, das Publikum wirkt relativ unentspannt, die Musik kommt aus schlechten krachenden Boxen und irgendwie lädt er mich so gar nicht zum Feiern ein.

 

Also schaue ich mir lieber die anderen Seiten der Insel an, genieße den Sonnenuntergang im Bild “world’s end” und stelle mir vor, dass es am Ende der Welt eigentlich nicht mehr schöner sein kann als in diesem Bild. Dabei passiere ich eine geheimnissvolle Hütte im Bild “mysic pond“, die verlassen, aber doch irgendwie lebendig wirkt und schaue den Fischerinnen bei bei der Vorbereitung ihres Abendessens im Bild “prepare dinner” zu – das wird sicher ein richtig dicker Fisch und diese Kulisse lässt sich zum Fischen wirklich gut ertragen.

 

Dennoch lässt mich diese eine Nacht am kommenden Samstag noch nicht wirklich los. Ich habe bereits mit 15000 bis 30000 Leuten gleichzeitig Nächte durchgefeiert und mich würde interessieren, ob die DJs ähnlich gut sind wie auf Ibiza. Mal sehen, ob ich am Samstag vielleicht doch noch hier bin.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


transience step one

transience step one von hafual auf Flickr ©

transience step two

transience step two von hafual auf Flickr ©

transience step three

transience step three von hafual auf Flickr ©

transience step four

transience step four von hafual auf Flickr ©

transience step five

transience step five von hafual auf Flickr ©

transience step six

transience step six von hafual auf Flickr ©

transience step seven

transience step seven von hafual auf Flickr ©

transience step eight

transience step eight von hafual auf Flickr ©

Wie stellt man das Thema “Vergänglichkeit” fotografisch dar? Dafür gibt es sicherlich unendlich viele verschiedene Möglichkeiten. Aber eine ganz Spezielle habe ich mir ausgesucht und bin dafür heute Morgen schon um 05:30 Uhr das erste Mal aufgestanden um meinen Versuchsstrand ganz für mich alleine zu haben.

 

Das ist der erste Artikel den ich im Multitasking-Modus erstelle, denn ich fotografiere und blogge gleichzeitig am selben Ort. An einem winzigen Privatstrand direkt an einer kleinen Steilküste, der zu meinem Bungalow-Resort gehört. Ein Strand in Kombination mit dem Meer drückt für mich ganz intensiv das Thema Vergänglichkeit aus. Nach jeder noch so kleinen Welle sieht der Strand etwas anders aus und wird nie wieder exakt genauso aussehen wie noch wenige Sekunden zuvor. Das Meerwasser beschleunigt die Vergänglichkeit und die ständige Veränderung von allen Objekten die es berührt. So altert jeder Ast und jeder Stein, der länger am Strand vom Salzwasser angespült wird, innerhalb von Tagen ganze Jahre.
D.h. um Vergänglichkeit innerhalb eines kurzen Zeitraums darzustellen (die folgende Szene hat sich in gerade einmal 58 Sekunden abgespielt!), eignet sich ein Strand ideal. Und so habe ich in meinen Versuchsaufbau einen großen Bambusstab aufgenommen und bin einen Schritt über diesen gelaufen, so dass man meine Fußabdrücke sieht. Danach bin ich zurück gespurtet und habe die Szene genau so platziert wie ich sie haben wollte (“transience step one“). Und schon ging es los und die erste Welle kam. Beim zweiten Bild dachte ich schon, dass ich wie bei bestimmt schon zehn Versuchen davor nochmal neu anfangen muss, da die erste Welle den Bambusstab komplett aus dem Bildausschnitt gerissen hat (“transience step two“). Doch die zweite Welle im Bild “transience step three“, bei dem man den Bambusstab in Bewegung sieht, hat die Serie gerettet und den Stab wieder schön platziert (“transience step four“). Und nach diesen ersten drei Wellen (eine weitere kleine Welle kam nicht bei meinen Fußabdrücken an) kann man bereits sehen, wie stark der rechte Fußabdrück verschwommen ist. Es ist nur noch eine kleine Einbuchtung zu sehen und bei der nächsten Welle ist es, als wäre ich nie über diese Stelle gelaufen. Diese Welle erreicht den Bildausschnitt in “transience step five“, lässt den rechten Fußabdruck komplett verschwinden und greift zum ersten Mal den linken Abdruck an. In “transience step six” sammelt sich Schaum im linken Fußabdruck, welchen man immer nur für maximal zwei Sekunden sieht, bevor dieser im Boden versickert – wunderschön. Und so bleibt nach der Welle in “transience step seven” nur noch eine Silhouette des linken Fußabdrucks im Bild “transience step eight” erhalten.
Direkt danach habe ich an diesem Artikel geschrieben. Es hat keine weiteren 58 Sekunden gedauert, bis auch der letzte Rand meines linken Abdrucks verschwunden war. Mittlerweile – ca. eine Stunde später – ist nicht mehr zu erkennen, dass ich überhaupt hier war. Der Bambusstab liegt an einer komplett anderen Stelle und die Natur hat sich wieder alles so angeordnet, wie sie es will und meine unnatürliche Unordnung, die ich mit dem Versuchsaufbau hinterlassen habe, wieder in seine natürliche Ordnung gerückt. Das ist für mich Vergänglichkeit.

 

Das passende Album “transience” findet ihr hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


swing into the night

swing into the night von hafual auf Flickr ©

relaxing trip

relaxing trip von hafual auf Flickr ©

find your joy

find your joy von hafual auf Flickr ©

All the milk?

All the milk? von hafual auf Flickr ©

glowing curtain

glowing curtain von hafual auf Flickr ©

step to a quiet world

step to a quiet world von hafual auf Flickr ©

Jeder Mensch braucht einen Platz um zu relaxen, sich zu beruhigen und “runterzukommen”. Manche Menschen finden diesen Ort auch auf Ko Tao wie im Bild “swing into the night” – eine Schaukel in den Sonnenuntergang. Und ich glaube, dass ich diesen Platz heute auch gefunden habe. Schon vor der Landung auf Ko Phangan heute Mittag haben die Menschen um mich herum angefangen sich von den stressigen Tauchkursen auf Ko Tao auszuruhen. Die Dame im Bild “relaxing trip” macht es vor und legt sich noch vor der sich entfernenden Kulisse von Ko Tao im Hintergrund zurück. Angekommen auf Ko Phangan und bei der Fahrt zum Strand Had Yao ist mir gleich aufgefallen, dass die Menschen auf dieser Insel viel relaxter und auch auf den ersten Blick freundlicher sind. Hier scheinen die Touristen wirklich noch einen Ort zum Ausruhen zu besuchen. Die Dame im Bild “find your joy” hat sich genau dieses “Runterkommen” zum Ziel gesetzt und versucht an einem wunderschönen Strand ihren inneren Frieden zu finden. Das Bild zeigt sie mitten im Schatten einer Palme, was den Ausdruck ihrer Konzentration auf sich selbst verstärkt.
Selbst die Hunde auf dieser Insel scheinen ruhiger und gelassener in den Tag hinein zu leben. Der Hund in “All the milk?” hat wohl die ganze Kanne Milch getrunken und ruht sich total geschafft im Schatten aus.

 

Alles was ich bisher bei dem zweistündigen Spaziergang auf dieser Insel gesehen habe deutet darauf hin, dass es hier wunderschön und vor allem ruhig und gelassen ist.
Schaut euch zu dieser Stimmung einfach die Bilder “glowing curtain” (ein von der Sonne glühender Ast einer Palme) und “step to a quiet world” (meine Treppe zu einer ruhigeren Welt) an und fangt einfach an zu relaxen. Spürt ihr die Entspannung?

 

Und da mir die nette Dame meines Bungalow-Resorts gerade um kurz vor 22 Uhr nach über 2,5 Stunden Arbeit an den Bildern für diesen Artikel das Internet gekappt hat mit der Begründung sie müsse jetzt ins Bett, kann ich diesen Artikel leider erst morgen Früh, also bei euch um ca. 03:00 Uhr nachts veröffentlichen. D.h. ich muss meinen Ärger jetzt auch erstmal ablegen und “runterkommen” – und dafür bin ich wohl am richtigen Ort und schreibe gerade den passenden Artikel. Aber es hat auch etwas Gutes: morgen bzw. heute bekommt ihr zwei Artikel. Schaut einfach um kurz nach 15 Uhr nochmal vorbei. :)

 

Weitere Bilder findet ihr im hier im Album “Ko Phangan” und das Album “Ko Tao” ist komplett und ihr findet es hier.



Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


drop plant

drop plant von hafual auf Flickr ©

drop splash

drop splash von hafual auf Flickr ©

drop beauty

drop beauty von hafual auf Flickr ©

Eigentlich wollte heute einen komplett anderen Artikel schreiben, aber der Regen hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es regnet jetzt seit drei Tagen und deswegen beschäftige ich mich heute auch mit dem Regen oder genauer gesagt den Regentropfen. Es ist hier wunderschön bei Regen, denn nach ein paar Tagen Abkühlung wacht man nachts nicht mehr schweißgebadet auf und es ist sehr angenehm warm am Tag (27 Grad).

 

Ich sitze jetzt schon seit Mittag im gleichen Restaurant und habe hier auch mein heutiges Motiv entdeckt. Und ich habe gar nicht gemerkt wie lange ich vor der gleichen Blumenvase gesessen habe. Insgesamt war ich über eine Stunde mit den drei ausgesuchten Bildern beschäftigt, denn es ist harte Arbeit mit der Geschwindigkeit von herunterfallenden Tropfen mitzuhalten und sie scharf abzubilden. Aber es hat sich gelohnt.
Das Leben eines Regentropfens ist sehr kurz. Aber sammelt er sich mit anderen Regentropfen passiert genau das, was man im kleinen Album “life of a raindrop” sehen kann, wenn man die drei Bilder hintereinander ansieht. Erst sammeln sich die Regentropfen im Bild “drop plant” an der Pflanze so lange, bis das Gewicht des neu entstandenen Tropfens zu groß ist um sich weiter an der Blumenvase festzuhalten. Nachdem die kleine Tropfenzunge entstanden ist beginnt die ganze Mannschaft die Reise Richtung Pfütze auf dem Boden im Bild “drop splash“. Der große Tropfen teilt sich wieder in mehrere kleine Tröpfchen und es sieht ein bisschen aus wie eine glänzende Raupe. Und im Bild “drop beauty” entfalten die Tropfen dann ihre ganze Schönheit. Die Spiegelungen lassen den thailändischen Schrein im Hintergrund erahnen und man findet alle Farben eines Regenbogens in den Tropfen. Diese ganze Szene spielt sich millardenfach innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde bei jedem Regen ab. Und trotzdem oder vielleicht genau deswegen ist sie bei genauerer Betrachtung so absolut faszinierend.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


the art of tourism

the art of tourism von hafual auf Flickr ©

hard work for a better life

eliminate the chaos

eliminate the chaos von hafual auf Flickr ©

a life for tourism

a life for tourism von hafual auf Flickr ©

Porto Bello - walk the dog

Ich habe mich in den vergangenen vier Tagen wie im Artikel “Pure Langeweile” versprochen intensiv fotografisch mit dem Thema “Tourismus versus Gesellschaft” auf Ko Tao beschäftigt. Entstanden ist das Album “tourism with or versus society” bei dem der Titel schön verrät, dass ich zu keinem endgültigen Ergebnis bei meinen Überlegungen gekommen bin. Schaut euch vor dem Lesen des Artikels die Bilder in Ruhe an. Ihr findet sie hier.

 

Vor ein paar Tagen habe ich mir Sorgen über die Stimmung der Menschen hier gemacht. Nach fast einer Woche auf Ko Tao konnte ich mich mit viel mehr Menschen unterhalten und habe viele Lächeln erwidert bekommen. Die Menschen sind nicht grundsätzlich gelangweilt, aber es herrscht ein klare Distanz zwischen den “Einheimischen” und den Touristen. Und eine interessante Tatsache ist gestern aufgekommen: selbst die Einheimischen sind hier nicht wirklich zu Hause. Ko Tao war bis Anfang der 1980er Jahren nicht besiedelt und die Thailänder haben die Insel bebaut, um den ersten Touristen eine Unterkunft zu bieten. So hat sich diese Gesellschaft hier völlig anders entwickelt als viele Touristenorte mit einer langen Geschichte, die langsam vom Tourismus aufgefressen werden (als Vergleich kann man z.B. Skiorte in Österreich nehmen).
Am Donnerstag, als ich zu meiner ersten Fototour auf dieser Insel aufgebrochen bin, war ich wirklich geschockt. Der ganze Ort besteht ausschließlich aus Resorts und Unterkünften für Touristen. Ich dachte zuerst, dass der ursprüngliche Ort vom Tourismus aufgefressen wurde. Aber so kann es nicht gewesen sein. Der Tourismus hat Ko Tao schon immer regiert, d.h. dieser Ort ist nur aufgrund der Touristen entstanden. Die thailändischen Menschen, die auf dieser Insel leben (ich vermute in Hütten wie im Bild “hard work for a better life“, welches zusammen mit dem Bild “eliminate the chaos” die harte Arbeit der Thailänder für ein besseres Leben darstellt), sind wohl hauptsächlich hier, um durch die harte Arbeit mit den und für die Touristen ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu verdienen. Jedenfalls gibt es hier keine “alte Generation” – wenn die Geschichte Ko Taos 30 Jahre alt ist, dann befindet sich die Insel maximal in der dritten Generation. Und das merkt man auch: die meisten Arbeitskräfte in Restaurants, Resorts, Bars und Supermärkten sind unter 30 Jahre alt. Und die Leute haben sich aufgrund der Hoffnung auf ein gutes Leben dem Tourismus wie im Bild “a life for tourism” verschrieben. Und trotzdem scheinen sie nicht wirklich glücklich – viele Gesichter sehen aus wie das der Frau im Bild “Porto Bello – walk the dog“.
Vielleicht nimmt auch die Menge an Touristen überhand. Die zahlreichen Tauchschulen, die der Hauptanziehungspunkt für Touristen sind, scheinen von englischen Tauchlehrern besetzt zu sein. Man fragt sich wirklich, wer die Organisation dieser “Gemeinde” verantwortet. Gibt es überhaupt eine Organisation? Oder ist dieser Ort einfach nur aus einer Hoffnung heraus entstanden und wächst unkontrolliert weiter? Ich bin leider nicht wirklich schlauer geworden, aber zumindest kann ich meinen ersten Eindruck korrigieren: die Menschen strengen sich sehr an. Aber ich glaube, dass trotz der jungen Geschichte dieser Insel den Bewohnern nicht klar war, welches Ausmaß ihr ursprünglicher Plan annimmt und noch annehmen wird.

 

the art of tourism” fasst das Thema “Tourismus versus Gesellschaft” für mich zusammen und vereint es in einem Bild. Es zeigt eine bemalte Schaufensterpuppe ohne Arme, einen halben Kopf mit viel Makeup und darunter viele touristische Fotos von glücklichen Urlaubern und Tänzerinnen, um die Touristen in den dahinterliegenden Laden zu locken. Es wirkt chaotisch, unsicher oder unbeholfen und doch schön. Ein bisschen wie Ko Tao.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


like raindrops

like raindrops von hafual auf Flickr ©

Kojak, it's me!

Kojak, it’s me! von hafual auf Flickr ©

cliff walk

cliff walk von hafual auf Flickr ©

Die Hälfte der Straßen auf Ko Tao sind nicht geteert und total ausgewaschen, so dass man durch 10 bis 20 cm tiefe Rinnen über riesige Steine fahren muss. Und genau das habe ich gestern getan. Mit einem Roller, der Reifen mit einem Profil wie auf Motocross-Maschinen hat – genau wie die Einheimischen. Natürlich ohne Helm oder lange Kleidung, denn hier spielt das keine Rolle. Und es war ein richtiges Abenteuer. Bei den steilen Anstiegen (und steil bedeutet hier mindestens 30 Grad) musste Anja immer abspringen, da der Roller gerade genug Power hatte, um eine Person an die Spitze zu befördern. Diese Fahrt durch den Dschungel und vorbei an riesigen Baustellen war einfach nur total genial und hätte jedem halbwegs ambitionierten Hobby-Motocross-Fahrer wahrscheinlich noch viel mehr Spaß gemacht als mir.

 

Die Insel kann man mit dem Roller ohne Hektik an einem Tag erkunden und so war ich zum Frühstück in einem verlassenen Restaurant mit dem Namen “Eagle View” auf einer Bergspitze mit wunderschönem Blick auf einen Strand, den Dschungel und den Ozean. Um die sehr angenehme Ruhe darzustellen, die man an einem solch verlassenen Ort wirklich noch spüren und genießen kann, habe ich dort oben das Bild “like raindrops” aufgenommen. Eine “Räucherschnecke” ist hier in Thailand natürlich etwas ganz Alltägliches, aber genau diese ist so perfekt und einsam abgebrannt, dass die Aschehäufchen wie große Regentropfen wirken.
Am anderen Ende der Insel habe ich in einem Edelresort direkt an der Küste den asiatischen Kojak im Bild “Kojak, it’s me!” entdeckt, der auf dem Aussichtspunkt ganz lässig seine Brille aufgesetzt hat, um sich vor seinen Freunden zu präsentieren. Dieser Aussichtspunkt ist einer der schönsten der Insel. Der Weg im Bild “cliff walk” gehört ebenfalls dazu und das Bild zeigt eine der beeindruckenden aber nicht mehr ganz verlassenen Klippen der Insel Ko Tao. Roadtrips und einsame Entdeckungstouren sind glaube ich genau mein Ding.

 

Im Album “Ko Tao” findet ihr weitere Bilder.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.