reading circles

reading circles von hafual auf Flickr ©

ocean stairs

ocean stairs von hafual auf Flickr ©

ascend to the future

ascend to the future von hafual auf Flickr ©

between the worlds

between the worlds von hafual auf Flickr ©

weird letters

weird letters von hafual auf Flickr ©

Mit einem Auto auf ein Schiff zu fahren ist absolut faszinierend. Auf der Autofähre von der Nord- zur Südinsel Neuseelands, die das größte Schiff ist, auf dem ich bisher war, hat man alles, was man sich von einer Fahrt mit einem Schiff wünschen kann: Eine wunderschöne Umgebung mit perfektem Ausblick, gutes Essen, einen Trickfilm zur Entspannung und Treppen. Treppen zum höchsten Deck mit dem besten Blick über das Schiff und den Ozean.

 

Diese Treppen sind das Zentrum der Fähre. Nahezu jeder, der die Fähre zum ersten Mal fährt, hat sie bei dem wunderschönen Wetter benutzt. Und so ging es auch mir: nachdem ich einmal innen und außen um das ganze Schiff gelaufen bin, habe ich mich auch zum höchsten Deck aufgemacht. Und mir dann gedacht, dass ich meine kleine Fototour auf dem Schiff auf das Treiben um und auf diesen Treppen fokussiere. Denn sie sind der zentrale Punkt um den sich das ganze Leben auf dem Schiff dreht. Ihr findet das Album “ocean stairshier.

 

Im Bild “ocean stairs” kann man eine der Treppen sehen, die für die drei Stunden auf dem Schiff die Welt bedeuten. Die Kulisse vor dem Ozean ist einfach genial.
Im ersten Bild “reading circles” liest die blau gekleidete Dame mit blauem Hut auf dem blauen Boden ganz entspannt ein Buch und kümmert sich nicht um das was um sie herum auf den Treppen passiert. Denn dort laufen unentwegt Leute auf- und abwärts um sich oben den besten Platz für die beste Aussicht zu schnappen oder sich unten vor dem kalten Wind zu schützen (“ascend to the future“, “between the worlds“). Und auch im Bild “weird letters“, in dem man das Treppengewirr sehen kann, wird ganz entspannt der Reiseführer für die Südinsel Neuseelands gewälzt. Es hat wirklich richtig Spaß gemacht die Menschen um diese zentrale Einheit des Schiffes zu beobachten. Die ganze Fahrt und auch die Leute waren so unglaublich entspannt wie man es sonst kaum bei Reisen mit größeren Verkehrsmitteln sieht. Aber in Flugzeugen, Zügen oder Bussen hat man natürlich auch nicht die Möglichkeit direkt vom Ozean in Richtung Himmel zu klettern.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Picton, Marlborough, New Zealand.


angel

angel von hafual auf Flickr ©

entrance to join the light

fisherman's heaven

fisherman’s heaven von hafual auf Flickr ©

tree of oblivion

tree of oblivion von hafual auf Flickr ©

Es gibt Momente und Augenblicke, die uns wichtiger sind als andere. Oder die uns wichtiger zu sein scheinen als andere. Jeder Mensch erlebt diese Momente mehr oder weniger, je nachdem wie oft man sie zulässt und wie positiv man versucht sein Leben zu leben. Diese Momente sind etwas ganz Besonderes. Und sie fühlen sich nahezu an wie eine Sucht. Bei mir gehört seit knapp über einem Jahr dazu ein Foto zu machen, das mich selbst flashed. Das mir selbst einen solchen Moment beschert. Und ich kann es nicht mehr kontrollieren. Es ist wie eine Droge.

 

Heute hatte ich wieder solch einen Moment. Als ich in einen stillgelegten Eisenbahntunnel auf einem Wanderweg in einem Goldgräbergebiet mit dem Namen Karangahake Gorge gelaufen bin und zuerst im Bild “entrance to join the light” den Eingang des faszinierenden 700 Meter langen Tunnels aufgenommen habe, habe ich es wie so oft gesehen. Das Bild. Es war direkt vor mir. Und ich musste es unbedingt fotografieren. Nach einem Objektivwechsel trotz Wassertropfen von der Decke habe ich mein Model (ich bin so happy, dass ich immer eines dabei habe) mit ausgebreiteten Armen auf dem Weg in das Licht des Himmels, das als Heiligenschein über ihrem Kopf leuchtet, platziert und das Bild “angel” aufgenommen. Und schon beim Betrachten im Tunnel hatte wieder dieses Gefühl. Dieses unbeschreibliche Gefühl, das mir dieser eine besondere Moment gibt. Doch als ich dieses Bild ein paar Stunden später im Hobbit-Ort Matamata (ein paar Kilometer entfernt wurde in Herr der Ringe das Hobbit-Dorf gebaut und gefilmt, dessen Reste aber nur für extrem überteuerte 58$ besichtigt werden können) am Bildschirm angesehen habe, war ich so extrem geflashed, dass ich danach kaum Autofahren konnte. Ich war einfach nur glücklich und habe mich gefreut. “angel” gehört zu meinen all time favourites.
Diese Momente sind wie eine Droge und man kann nicht mehr genug davon bekommen. Und deswegen habe ich am Abend auf dem abgelegenen Campingplatz am See die Bilder “fisherman’s heaven” und “tree of oblivion” aufgenommen. Das Leben ist schön – und es lebt von diesen Momenten.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Wharepuhunga, Waikato, New Zealand.


bring order to chaos

bring order to chaos von hafual auf Flickr ©

healthy desert

healthy desert von hafual auf Flickr ©

contrasts of human nature

Auf dem Weg zum Kuala Lumpur Tower (Menara KL), einem der höchsten Fernsehtürme der Welt und dem Münchner Fernsehturm abgesehen von der Größe durchaus ähnlich, habe ich das Bild “bring order to chaos” entdeckt. Und sofort hat mich wieder ein Thema beschäftigt, über das ich die letzten Wochen immer öfter nachdenken musste. Die Ordnung im Chaos.

 

bring order to chaos” stellt genau meine Gedanken dar: ohne die Pfeile auf dem Boden würde in dieser Einfahrt das Chaos herrschen und der Mensch könnte sich nur schwer orientieren. Nimmt man aber ein oder mehere Pfeile dazu, verschwindet das Chaos. Oder das was wir Menschen unter Chaos verstehen. Und genau das ist der alles entscheidende Punkt. Chaos ist das, was wir darunter verstehen. Das Bild “healthy desert” zeigt genau das auf den zweiten Blick: Wo jetzt ein Wasserhahn auf einem gut gepflegten Rasen direkt neben dem Fernsehturm steht, war früher einmal ein Regenwald. Ganz Kuala Lumpur wurde in einem Gebiet gegründet und gebaut, das aus Regenwald bestand. Der Mensch hat dieses Jahrtausende alte Chaos der Natur beseitigt, das Kommando übernommen, den Regenwald abgeholzt und eine riesige Stadt gebaut. Und dann hat er diese Stadt als die neue Ordnung für diesen Platz der Welt definiert. Und um das schlechte Gewissen ein bisschen zu beruhigen, wird direkt neben dem Fernsehturm ein winzig kleines Stückchen Regenwald erhalten – und als Touristenattraktion verkauft. Im Bild “contrasts of human nature” wird genau diese Farce dargestellt: Im Hintergrund der Mini-Regenwald und im Vordergrund die Straße hoch zum Fernsehturm, Fahrbahnmarkierungen und ein Zaun aus Stahl. Es ist ein Wunder, dass eine Stadt wie Kuala Lumpur und viele andere Großstädte, die in den letzten 100 Jahren zeitweise ein nahezu exponentielles Bevölkerungswachstum hatten, alle eine eigene Ordnung entwickeln, die irgendwie funktioniert. Sie ist immer anders, denn jede Stadt funktioniert unterschiedlich. Aber wenn man diese Ordnung verstanden hat und sich ihr anpasst, kann man ein gemütliches Leben ohne Ecken und Kanten führen. Aber wenn nicht? Und was wenn dieses “man” in “wenn man sich ihr anpasst” die Natur ist, die sich nicht anpassen will? Ich wage nicht daran zu denken. Denn diese künstliche Ordnung in einem Chaos, dass früher einmal eine völlig natürliche Ordnung war, ist, wenn man die Hintergründe betrachtet, beängstigend. Und gefährlich.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Kuala Lumpur, Federal Territory of Kuala Lumpur, Malaysia.


rushing up

rushing up von hafual auf Flickr ©

parched skyline

parched skyline von hafual auf Flickr ©

river walk

river walk von hafual auf Flickr ©

leave everything behind

portal to uncertainty

portal to uncertainty von hafual auf Flickr ©

An diesem Abend freue ich mich wirklich, dass ich nochmal in die Hauptstadt Vientiane zurückkehren musste. Denn ich habe heute einen Ort entdeckt, der so faszinierend und schockierend ist, dass es allein diese eine Stunde, die ich heute alleine dort verbracht habe, wert war, nocheinmal hierher zu kommen.

 

Der Mekong ist die Lebensader Südostasiens. Mit einer Gesamtlänge von über 4000 Kilometern gehört er zu den Top 10 der längsten Flüsse der Welt. In den vergangen zwei Monaten in Asien konnte ich in Vietnam wie auch in Laos das Leben am, im und um den einzigartigen Fluss bewundern. Die Menschen nutzen ihre Lebensader für alle Lebenslagen: zum schwimmen, zum waschen, zum duschen, als Abfluss, zum Zähne putzen, zum Wäsche waschen, zum trinken, zum kochen, als Handelsweg, für schwimmende Märkte (siehe auch Artikel “Mein Name ist Han“), für Bootsfahrten und noch vieles mehr. Damit hat der Fluss die Bezeichnung “Lebensader” wirklich mehr als verdient.
Das Wasser ist natürlich deshalb auch nicht wirklich sauber, aber den Menschen in diesen Ländern bleibt nichts anderes übrig. Das Wasser des Mekong sichert ihr Überleben.

 

Umso überraschter war ich schon vor ein paar Tagen weiter nördlich in der Stadt Luang Prabang, die auch am Mekong liegt. Dort sind neben dem Fluss, den man über mehr als 50 Treppenstufen abwärts erreicht, große Maßanzeigen installiert, auf welchen man die Höhe des Wasserstands ablesen kann. Und sie messen bis 18 Meter und höher bis dann das Level der Stadt erreicht ist. Der aktuelle Stand laut Maßanzeige war 0. Das konnte ich einfach nicht glauben: der Fluss, der an dieser Stelle 0 bestimmt 300 Meter breit und voll Wasser ist, soll in der Regenzeit um mehr als 18 Meter ansteigen? Ich habe den Gedanken wieder verworfen. Bis zum heutigen Tag.
Das Bild “parched skyline” zeigt warum: das Paar sitzt direkt am Flussbett. Aber wo ist der Fluss? Wenn man sich das Bild genauer ansieht, dann kann man rechts oben ein kleines Stückchen Wasser erkennen. Das Paar sitzt vor Stufen, die einen Höhenunterschied von bestimmt 10 Metern nach unten abschließen. Und im Bild “river walk” wird das unglaubliche Ausmaß der Trockenzeit noch deutlicher: der Junge im Bild geht mitten im Mekong spazieren. Die extrem ausgetrocknete Ebene auf der er läuft liegt 10 Meter unter dem Stadtlevel Vientianes und direkt rechts neben ihm geht es viele weitere Meter nach unten. Den Abstand zum Wasser kann ich nur schätzen, aber es sind bestimmt 300 bis 500 Meter. Und die Risse im ausgetrockneten Boden haben eine breite bis zu 15 cm. Als ich das heute gesehen habe, war ich sprachlos. Auf dem Weg Richtung Fluss habe ich erwartet, dass ich gleich direkt am Wasser entlang laufen werde. Und dann das: eine Wüste im Fluss.
Auf und hauptsächlich um das ausgetrocknete Flussbett tummelt sich das blühende Leben: die Kinder im Bild “rushing up” haben Spaß und rennen eine Rampe neben den beschriebenen Stufen nach oben zu einem breiten Fußgängerweg. Und auf diesem, zu dem direkt ein Park angeschlossen ist und auf dem am Abend ein Nachtmarkt stattfindet, genießen unzählige Spaziergänger diese faszinierende Umgebung und die Kids lassen es sich gut gehen und verbringen Zeit mit ihren Freunden (“leave everything behind“).
Und das alles, nachdem ich schon total eingenommen von dem geheimnisvollen Portal in die Ungewissheit im Buddha Museum mitten in der Stadt im Bild “portal to uncertainty” war. Loas ist einfach faszinierend.

 

Ihr findet weitere Bilder hier im aktualisierten Album “Viang Chan“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Vientiane, Vientiane Prefecture, Laos.


deserted

deserted von hafual auf Flickr ©

cement blob

cement blob von hafual auf Flickr ©

reparation cig

reparation cig von hafual auf Flickr ©

threatening way into darkness

Es gibt unendliche viele. Es gibt sie in jedem Land. Es gibt sie in jeder Kultur. Und sie haben immer ihre Eigenheiten und einzigartigen Geheimnisse, die man als Außenstehender meist nicht erfährt. Und wenn doch, wahrscheinlich nicht versteht. Verschlafene Nester – völlig unspektakuläre Orte irgendwo im Nirgendwo.

 

Heute angekommen in Phonsavan hat man schnell gemerkt, dass hier ganz bestimmt kein Bär steppt. Die Provinzhauptstadt ist ein richtiges Nest und die Touristen kommen nur wegen einer einzigen großen Sehenswürdigkeit außerhalb des Ortes und übernachten ein bis zwei Nächte. Und so ist in der Stadt auch nicht viel geboten außer ein paar Gästehäusern und Restaurants. Und ich habe heute wieder schnell gemerkt, dass ich solche Städte einfach liebe. Das Gefühl, welches solch verschlafene Nester verbreiten, ist überall ähnlich und trotzdem einziartig. Ein Gefühl, das all diese Orte gemeinsam haben: Wenn man durch die Straßen schlendert wird man kaum wahrgenommen, denn die Menschen leben einfach ihr Leben. Man stört nicht, aber es ist auch nicht wichtig oder relevant, dass man da ist. Die Welt dreht sich gefühlt einfach viel langsamer und man wird wieder daran erinnert wie es ist, wenn man all die Dinge, die wir für unser eigenes Entertainment brauchen, nicht hat und was eigentlich wirklich wichtig ist.

 

Sehr schnell nachdem ich in dem Ort angekommen war wusste ich, dass ich hier heute eine Fototour machen muss, denn auch das Wetter mit einer dicken Wolkendecke hat perfekt zum Thema “verschlafenes Nest” gepasst. Und so bin ich eine Runde gelaufen und habe das Album “one-horse town” fotografiert. Jedes Bild in dem Album drückt die langsamere Geschwindigkeit, die Ursprünglichkeit, das Gefühl “eine kleine abgeschlossene Welt in der großen Welt” und eine positive Verlassenheit aus. Ihr findet das Album hier.
Das Bild “deserted” habe ich in der Parallelstraße der Hauptstraße 7 in einem Hinterhof entdeckt. Es vereint die Elemente Verlassenheit mit dem leeren Platz/Garten, Einsamkeit mit dem alleinstehenden Baum, Bedrohlichkeit mit der dicken Wolkendecke und Trägheit mit der Baustelle, an der sicherlich seit langer Zeit gearbeitet wird.
cement blob” habe ich auf einem Gesteig entdeckt: Es wird oft und viel an den Häusern gearbeitet und auch bei diesen Arbeiten findet das Leben draußen auf dem Gehsteig statt. Und so wird auch der Zement auf dem Gesteig angerührt und die Schaufel bei Einbruch der Nacht einfach liegen gelassen.
Knapp neben dem Gehsteig am Eingang eines kleines Häuschens: eine entspannte Feierabend-Reparatur mit Feierabend-Zigarette (“reparation cig“).
Und im Bild “threatening way into darkness” gingen gerade die Straßenbeleuchtungen der einzigen großen Hauptstraße durch die Stadt unter der dicken schwarzen Wolkendecke an. Die Lampen führen scheinbar unendlich weit in die Dunkelheit – ein gewaltiges Spektakel.
Und trotz der Einfachheit ist Phonsavan eine für mich wirklich beeindruckende Stadt. Ich liebe verschlafene Nester, die irgendwo im Nirgendwo versteckt sind und eigentlich niemanden interessieren.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Phonsavan, Xiangkhouang, Laos.


pure

pure von hafual auf Flickr ©

a rainy day

a rainy day von hafual auf Flickr ©

Wie Tag und Nacht. Wie Auto und Motorrad. Wie Pinky und Brain. Wie dunkel und hell. Wie David und Goliath. Wie Gut und Böse. Wie Mädchen und Junge. Wie Simpsons und Dallas. Wie Vietnam und USA. Wie Sturm und Windstille. Wie minus und plus. Wie groß und klein. Wie Erde und Jupiter. Wie Mr. Hanky und Toilettenpapier. Wie Mann und Frau. Wie Deutsch und Chinesisch. Wie trocken und nass. Wie Cruise und Tom. Wie Roller und Auto. Wie jung und alt. Wie dumm und intelligent. Wie Dick und Doof. Wie stehen und sitzen. Wie Leben und Tod. Wie Tom und Jerry. Wie Schlaf und Wachsein. Wie arm und reich. Wie hoch und Tief. Wie real und irreal. Wie Rotkäppchen und Wolf. Wie Anfang und Ende. Wie kurz und lang. Wie hässlich und schön. Wie Dinosaurier und Ameise. Wie positiv und negativ. Wie minus und plus. Wie Fred Feuerstein und Star Wars. Wie hin und her. Wie ja und nein. Wie Katze und Maus. Wie Holz und Metall. Wie Freude und Trauer. Wie Captain Future und Spongebob.

 

Genauso gegenteilig ist die heute Busfahrt von Huế nach Hanoi im Vergleich mit der letzten. Da der Bus bei der Nachtbusfahrt vor drei Tagen über insgesamt 19 Stunden wirklich schäbig war, sitze ich jetzt in einem komfortablen und sauberen Bus für die nächsten 14 bis 18 Stunden und denke an diesen Tag bei der Grabstätte von Tự Đức zurück. Diese hat bei dem heutigen Dauerregen fast mystisch gewirkt (“a rainy day“, in dem sich der Hamburger, den ich dort kennengelernt habe und dessen Beine abgebildet sind, nicht um das schlechte Wetter schert – als Hamburger ist er es ja auch gewohnt). Diese Mystik habe ich im Bild “pure” festgehalten, welches die pure Schönheit dieser Umgebung, des Regens, des Sees und der Umwelt in einer geheimnisvollen und in sich gekehrten Stimmung darstellt. Das Leben ist schön.

 

Mit dem heutigen Tag ist das Album “Huế” komplett und ihr findet es hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hue, Thừa Thiên-Huế Province, Vietnam.


catnapped

catnapped von hafual auf Flickr ©

tennis in the city

tennis in the city von hafual auf Flickr ©

hello mister...

hello mister… von hafual auf Flickr ©

sad beauty

sad beauty von hafual auf Flickr ©

Bei dem heutigen Spaziergang durch Hồ Chí Minh wurde eine Sache immer deutlicher: das Leben findet auf bzw. an der Straße statt. Egal ob man sich mitten in der Stadt neben der Kirche Notre Dame befindet, durch kleine Gassen etwas außerhalb des Zentrums schlendert oder an den Hauptverkehrspunkten versucht irgendwie ohne überfahren zu werden über die Straße zu kommen. Es wirkt in der ganzen Stadt, als wären alle Vietnamesinnen und Vietnamesen auf und an der Straße oder zumindest draußen und auf den Beinen.

 

Ein Grund, warum sich kaum jemand in seiner Wohnung aufhält, ist sicherlich das Klima. Es ist das ganze Jahr sehr warm und teilweise auch extrem schwül. Aber ich glaube eher, dass diese Art zu Leben ein Teil der Mentalität der Menschen ist. Der ganze Tagesablauf spielt sich draußen auf und an der Straße ab.
Auf der Straße merkt man es vor allem an der Menge der Zweiräder: ich schätze, dass das Verhältnis von Rollern, Mopeds und Motorrädern gegenüber Autos 80 zu 20 ist. Im Bild “tennis in the city“, das einen Tennisplatz hoch über der Innenstadt Saigons zeigt, kann man auf der Kreuzung neben den wenigen Autos und drei Bussen die vielen Roller sehen. Das Bild habe ich in einer Bar im Sheraton Hotel im 23. Stockwerk während des Sonnenuntergangs aufgenommen – eine wirklich tolle Bar mit traumhaftem Ausblick über die Stadt.
Der interessantere Teil findet allerdings direkt an den Straßen, auf den Gehsteigen und in den kleinen Gassen statt. Nahezu alle zehn Meter sieht man Vietnamesen die etwas verkaufen wie im Bild “hello mister…” oder beim Essen. Essen auf den Gehsteigen und in den Gassen direkt neben den Häusern scheint hier wirklich die Regel zu sein. In den kleinen Gassen sitzen Kinder, nachdem sie von der Schule zurück gekommen sind und lesen ein Buch oder spielen mit Freunden. Es werden Brettspiele gespielt und die Gehsteige sind nahezu alle von Rollern zugeparkt und blockiert. In Saigon gibt es wirklich kaum Fußgänger und wenn man es wie heute doch versucht, läuft man mehr auf der Straße als auf dem Gehsteig. Sogar schlafen ist bei dem extremen Geräuschpegel und bei mindestens 200 Hupgeräuschen pro Minute möglich (Hupen gehört zu den Verkehrsregeln), wie man im Bild “catnapped” sehen kann – natürlich draußen.
Und doch ist es auch in den Häusern wirklich schön und manchmal sogar angenehm ruhig wie im Bild “sad beauty“, welches ich heute Nachmittag in dem wunderschönen libanesischen Restaurant Warda mitten in der hektischen Stadt aufgenommen habe.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ho Chi Minh City, Prey Nokor, Vietnam.


behind the scenes

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palm alley

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perfect beach dinner

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life in harmony

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Ich bin einfach nur begeistert. Wir alle kennen es von vielen Touristenorten: Bewegt man sich nur ein paar Meter weg vom weißen Strand in Richtung Landesinneres, Restaurants und Bungalowunterkünfte und wagt einen Blick hinter die Kulissen, sollte man sich lieber gleich wieder umdrehen und das Gesehene schleunigst vergessen. Doch nicht so auf Ko Phangan.

 

Mit diesem Thema habe ich mich am Strand Had Salad beschäftigt und bin durch jedes Resort und Restaurant gelaufen, um mir anzusehen, wie die Bungalows und der Garten dahinter aussehen und ob man sich dort wohlfühlen kann. Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Es wirkt überall aufgeräumt, gemütlich und vor allem fertig. Andere Inseln gleichen einer kompletten Baustelle, doch hier scheinen die Bauarbeiten beendet zu sein und die Einheimischen, die meist direkt in oder hinter den Resorts wohnen, konzentrieren sich auf ihr eigenes Leben. Es ist das tollste Gefühl der Welt 100 Meter weg vom Strand mit der Kamera über einen unbefestigten Weg zu laufen und ein Lächeln, das bis zum Himmel strahlt, von einer alten thailändischen Dame zu bekommen. Das pure Glück.

 

Das Bild “behind the scenes” trifft das Thema für mich perfekt. Ich habe es in einem Bungalow-Resort entdeckt, wo ich auch meinen Roller abgestellt hatte. Eigentlich sind nur Mülltonnen abgebildet – aber wirklich nur eigentlich. Denn in der Gesamtkomposition, mit dem kontrastreichen Schattenspiel auf der Mauer, den knallgrünen Palmenblättern, dem ausgebleichten Dach, dem Bretterstapel und dem Deckel, der von der Mülltonne abgenommen und an diesen gelehnt wurde, wirkt es wie eine gemalte Szene und verführt zum Ausschweifen in eine andere Welt.
palm alley” zeigt den Weg eines weiteren Bungalow-Resorts und mit welchem Perfektionismus hier gearbeitet wurde. So etwas ist hier durchaus außergewöhnlich und es war ein Genuß diesen Weg entlang zu laufen.
Bei “perfect beach dinner” laufen die Vorbereitungen für das perfekte Dinner am Strand Had Salad. Die ganze Familie platziert und dekoriert Tische für den Abend und alle wirken dabei, als würden sie diese Arbeit richtig genießen.
Und etwas weiter weg vom Strand habe ich das wunderschöne Häuschen im Bild “life in harmony” endeckt. Die Besitzerin, die links im Bild gleich hinter dem Haus verschwindet, mit ihrem T-Shirt, welches wie farblich abgestimmt auf das Dach des Hauses wirkt, scheint in perfekter Harmonie leben. Ein wunderschönes Haus direkt hinter einem wunderschönen Strand. Und die Menschen haben ein wirkliches Leben und sind glücklich.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


the art of tourism

the art of tourism von hafual auf Flickr ©

hard work for a better life

eliminate the chaos

eliminate the chaos von hafual auf Flickr ©

a life for tourism

a life for tourism von hafual auf Flickr ©

Porto Bello - walk the dog

Ich habe mich in den vergangenen vier Tagen wie im Artikel “Pure Langeweile” versprochen intensiv fotografisch mit dem Thema “Tourismus versus Gesellschaft” auf Ko Tao beschäftigt. Entstanden ist das Album “tourism with or versus society” bei dem der Titel schön verrät, dass ich zu keinem endgültigen Ergebnis bei meinen Überlegungen gekommen bin. Schaut euch vor dem Lesen des Artikels die Bilder in Ruhe an. Ihr findet sie hier.

 

Vor ein paar Tagen habe ich mir Sorgen über die Stimmung der Menschen hier gemacht. Nach fast einer Woche auf Ko Tao konnte ich mich mit viel mehr Menschen unterhalten und habe viele Lächeln erwidert bekommen. Die Menschen sind nicht grundsätzlich gelangweilt, aber es herrscht ein klare Distanz zwischen den “Einheimischen” und den Touristen. Und eine interessante Tatsache ist gestern aufgekommen: selbst die Einheimischen sind hier nicht wirklich zu Hause. Ko Tao war bis Anfang der 1980er Jahren nicht besiedelt und die Thailänder haben die Insel bebaut, um den ersten Touristen eine Unterkunft zu bieten. So hat sich diese Gesellschaft hier völlig anders entwickelt als viele Touristenorte mit einer langen Geschichte, die langsam vom Tourismus aufgefressen werden (als Vergleich kann man z.B. Skiorte in Österreich nehmen).
Am Donnerstag, als ich zu meiner ersten Fototour auf dieser Insel aufgebrochen bin, war ich wirklich geschockt. Der ganze Ort besteht ausschließlich aus Resorts und Unterkünften für Touristen. Ich dachte zuerst, dass der ursprüngliche Ort vom Tourismus aufgefressen wurde. Aber so kann es nicht gewesen sein. Der Tourismus hat Ko Tao schon immer regiert, d.h. dieser Ort ist nur aufgrund der Touristen entstanden. Die thailändischen Menschen, die auf dieser Insel leben (ich vermute in Hütten wie im Bild “hard work for a better life“, welches zusammen mit dem Bild “eliminate the chaos” die harte Arbeit der Thailänder für ein besseres Leben darstellt), sind wohl hauptsächlich hier, um durch die harte Arbeit mit den und für die Touristen ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu verdienen. Jedenfalls gibt es hier keine “alte Generation” – wenn die Geschichte Ko Taos 30 Jahre alt ist, dann befindet sich die Insel maximal in der dritten Generation. Und das merkt man auch: die meisten Arbeitskräfte in Restaurants, Resorts, Bars und Supermärkten sind unter 30 Jahre alt. Und die Leute haben sich aufgrund der Hoffnung auf ein gutes Leben dem Tourismus wie im Bild “a life for tourism” verschrieben. Und trotzdem scheinen sie nicht wirklich glücklich – viele Gesichter sehen aus wie das der Frau im Bild “Porto Bello – walk the dog“.
Vielleicht nimmt auch die Menge an Touristen überhand. Die zahlreichen Tauchschulen, die der Hauptanziehungspunkt für Touristen sind, scheinen von englischen Tauchlehrern besetzt zu sein. Man fragt sich wirklich, wer die Organisation dieser “Gemeinde” verantwortet. Gibt es überhaupt eine Organisation? Oder ist dieser Ort einfach nur aus einer Hoffnung heraus entstanden und wächst unkontrolliert weiter? Ich bin leider nicht wirklich schlauer geworden, aber zumindest kann ich meinen ersten Eindruck korrigieren: die Menschen strengen sich sehr an. Aber ich glaube, dass trotz der jungen Geschichte dieser Insel den Bewohnern nicht klar war, welches Ausmaß ihr ursprünglicher Plan annimmt und noch annehmen wird.

 

the art of tourism” fasst das Thema “Tourismus versus Gesellschaft” für mich zusammen und vereint es in einem Bild. Es zeigt eine bemalte Schaufensterpuppe ohne Arme, einen halben Kopf mit viel Makeup und darunter viele touristische Fotos von glücklichen Urlaubern und Tänzerinnen, um die Touristen in den dahinterliegenden Laden zu locken. Es wirkt chaotisch, unsicher oder unbeholfen und doch schön. Ein bisschen wie Ko Tao.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


it's a hard life

it’s a hard life von hafual auf Flickr ©

nothing out there

nothing out there von hafual auf Flickr ©

too cold for me

too cold for me von hafual auf Flickr ©

walk with the birds

walk with the birds von hafual auf Flickr ©

Viele von uns uns in Deutschland lieben es an das Meer zu fahren. Wir genießen die Luft, das warme Wetter, die Geräusche der Gischt und den leichten warmen Wind am Strand. Für uns ist das Wort “Strand” fast ein Synonym für “Erholungsurlaub”.

 

Doch wie ist es wenn man an einem solchen Strand wohnt? Wenn man sich seine Brötchen dort verdient, wo nahezu alle Besucher Urlaub machen, man selbst aber nicht in der Tourismusbranche arbeitet? Wie ist das Leben hinter der rosaroten Brille der Touristen wirklich? Das Thema hat mich heute sehr beschäftigt, als ich Seal Beach und Huntington Beach besucht habe. Zwei Orte mit Stränden wie für Surfer und Urlauber geschaffen. Doch jetzt im Herbst bzw. Winter sind an diesen Stränden kaum Menschen, da es bei 10 bis maximal 20 Grad zu kalt für Touristen ist. Es verbleiben ein paar harte Surfer und diejenigen hinter den Kulissen, die hier wohnen und arbeiten. Diese Menschen werden von den Touristen wahrscheinlich sonst meistens gar nicht wahr genommen, doch im Winter kann man sie sehen, denn sie verbringen nicht nur zwei oder drei Wochen an diesem Strand, sondern vielleicht oft ihr ganzes Leben.

 

Meine heutigen Bilder erzählen genau diese Geschichte. In “it’s a hard life” sieht man eine Fischerin vor der Skyline von Long Beach. Ich weiß nicht wie lange sie dort schon sitzt, aber wenn das ihr täglicher Beruf ist, dann war das heute ein wirklich harter Job: es war sehr windig und knappe 15 Grad kalt. Als die Dame im Bild “nothing out there” ihre Angel einholt, hat sie leider nichts an der Leine. Ich habe fast gespürt, wie traurig sie nach dem langen Warten darüber war.
Der Vogel im Bild “too cold for me” hat sich schon so daran gewöhnt von den Touristen gefüttert zu werden, dass es ihm jetzt schwer fällt am einsamen Strand Nahrung zu finden. Er hat es versucht, ist danach auch noch mutig direkt in das Wasser gerannt, hat aber nichts Brauchbares gefunden. Wahrscheinlich macht er sich bald auf in Richtung Süden oder vielleicht füttert ihn der alte traurige Einheimische im Bild “walk with the birds“, der die Szenerie in wenigen Schritten kreuzen wird. Was ist wohl sein Beruf und wie wird er diesen Winter überstehen?

Hier ist dieser Artikel entstanden: Huntington Beach, California, United States.