welcome to Thailand

welcome to Thailand von hafual auf Flickr ©

devil's dance

devil’s dance von hafual auf Flickr ©

love to dance

love to dance von hafual auf Flickr ©

dancing crowd

dancing crowd von hafual auf Flickr ©

Eine Sache ging bei dieser langen Reise wirklich ein bisschen verloren. Dadurch, dass man jeden Tag unterwegs ist, kaum zwei Tage am gleichen Ort bleibt (zumindest in den USA) und auch immer früh am Morgen weiter muss, kommt man sehr selten zum Feiern. D.h. ich war über zwei Monate nicht mehr in einem Club und so richtig beim Tanzen (das letzte Mal in Berlin Anfang Oktober).

 

Und so war es gestern Abend bei der Full Moon Party ein bisschen wie das erste Mal. Ich habe schon von dieser Party im Artikel “Party-Mekka auf thailändisch” erzählt und wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich noch auf dieser Insel sein werde. Aber da es erst morgen in Richtung Bangkok und dann nach Saigon weitergeht, war diese Party gestern Abend natürlich Pflichtprogramm. Und wie in dem Artikel vor ein paar Tagen schon vermutet, hat sie so gar nichts mit Ibiza gemein. Wenn man an dem 500 Meter langen Strand entlang läuft, findet man alle paar Meter einen anderen DJ, d.h. es ist eine Party mit 20 oder mehr Ebenen. Die Musikrichtungen reichen vom mainstream Pop bis hin zu Elektro, sind aber bei weitem nicht so einzigartig wie auf Ibiza. Aber aufgrund der Szenerie am Strand mit wolkenfreiem Himmel und Vollmond ist es hier wirklich etwas Besonderes zu feiern. Am Anfang der Party gab es sogar eine Mondfinsternis und am Ende werden die Tanzflächen von der Flut richtig naß. Es war wirklich ein tolles Erlebnis und eine würdige Party nach über zwei Monaten Abstinenz.

 

Im Bild “welcome to Thailand” wurde ein Schild mit dem Schriftzug “Welcome to Thailand” angezündet und da sehr starker Wind am Strand wehte, ist immer wieder ein riesiges Aschestück in die Menge geflogen. Den starken weißen Rauch kann man rechts oben im Bild sehen. Absolut crazy.
Ich habe die Party auch genutzt, um endlich tiefer in das Thema “Blitzen” einzusteigen. Damit habe ich mich schon vor Monaten theoretisch beschäftigt und wie man im Dunkeln die Tanzbewegung von Personen darstellen kann, indem man eine Belichtungszeit über zwei Sekunden wählt und den Blitz am Anfang oder Ende der Belichtungszeit auslösen lässt. Ich habe den Blitz am Ende auslösen lassen, um eine möglichst weiche Bewegung und eine scharfe Aufnahme der tanzenden Person zu bekommen. Damit habe ich gestern experimentiert und die Bilder findet ihr im kleinen Album “Full Moon Party“.
Im Bild “devil’s dance” kann man den Effekt sehr schön sehen: die zwei Damen, die beide leuchtende Teufelshörner getragen haben, gaben das perfekte Motiv ab und durch ihre Tanzbewegung sieht es ein bisschen aus wie Gedankenübertragung. Im Bild “love to dance” ist die starke Bewegung im Hintergrund gut zu sehen und die Dame genießt es unglaublich an diesem Abend zu tanzen. Und im Bild “dancing crowd” kann man die “abtanzenden” Füße der Partyjünger sehen. Die Füße in der letzen Tanzposition, die kleine Bühne und die Bierflaschen werden durch die Belichtung mit Blitz am Ende der Aufnahme trotz Fotografie aus der Hand scharf. Ich freue mich schon auf die nächste Party und “Blitz-Session”.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


world's end

world’s end von hafual auf Flickr ©

mystic pond

mystic pond von hafual auf Flickr ©

prepare dinner

prepare dinner von hafual auf Flickr ©

Ko Phangan hat zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Im Nordwesten der Insel finden sich die schönsten Strände der Welt (Had Yao und Had Salad) – ich habe bis jetzt z.B. auch in Australien keine schöneren Strände gesehen. Hier kann man am Tag wunderbar ausspannen, die wirklich guten Restaurants genießen und am weißen Sandstrand in der Sonne mit den krebsroten Engländern um die Wette braten.

 

Fährt man aber an den Strand Had Rin Nok (Sunrise Beach) im Südosten der Insel, findet man das komplette Gegenteil vor. An jeder Ecke sieht man ein Schild mit der Werbung für die Party des Tages (jeden Tag wird eine große Party an verschiedenen Lokationen veranstaltet). Hier hat sich das Party-Mekka Thailands angesiedelt und es findet jeden Monat die berühmte Full Moon Party statt. Eine Elektro-Nacht mit 30000 Leuten an ein und demselben Strand. Im Ort neben diesem Strand sind die Bars aneinander gereiht und der Altersdurchschnitt der Touristen bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Und leider merkt man diesem Ort das auch an, denn bei Tageslicht ist es dort nicht wirklich schön. Wenn ich den Vergleich mit Ibiza ziehe, wo ich vor einigen Jahren eine Woche war um in den größten Clubs der Welt zu feiern, wirkt das Ganze wie eine – Entschuldigung für das Wort – billige Kopie. Natürlich ist Ibiza am Tag auch nicht wirklich schön und erwacht erst nachts zum waren Glanz mit unglaublich stylischen Bars und den beeindruckendsten Clubs der Welt. Das reicht aber auch vollkommen aus, denn am Tag muss man sich sowieso von der Nacht zuvor, die immer mindestens bis 06:00 Uhr morgens dauert, ausruhen. Aber in diesem Ort ist es schmutzig, das Publikum wirkt relativ unentspannt, die Musik kommt aus schlechten krachenden Boxen und irgendwie lädt er mich so gar nicht zum Feiern ein.

 

Also schaue ich mir lieber die anderen Seiten der Insel an, genieße den Sonnenuntergang im Bild “world’s end” und stelle mir vor, dass es am Ende der Welt eigentlich nicht mehr schöner sein kann als in diesem Bild. Dabei passiere ich eine geheimnissvolle Hütte im Bild “mysic pond“, die verlassen, aber doch irgendwie lebendig wirkt und schaue den Fischerinnen bei bei der Vorbereitung ihres Abendessens im Bild “prepare dinner” zu – das wird sicher ein richtig dicker Fisch und diese Kulisse lässt sich zum Fischen wirklich gut ertragen.

 

Dennoch lässt mich diese eine Nacht am kommenden Samstag noch nicht wirklich los. Ich habe bereits mit 15000 bis 30000 Leuten gleichzeitig Nächte durchgefeiert und mich würde interessieren, ob die DJs ähnlich gut sind wie auf Ibiza. Mal sehen, ob ich am Samstag vielleicht doch noch hier bin.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


the art of tourism

the art of tourism von hafual auf Flickr ©

hard work for a better life

eliminate the chaos

eliminate the chaos von hafual auf Flickr ©

a life for tourism

a life for tourism von hafual auf Flickr ©

Porto Bello - walk the dog

Ich habe mich in den vergangenen vier Tagen wie im Artikel “Pure Langeweile” versprochen intensiv fotografisch mit dem Thema “Tourismus versus Gesellschaft” auf Ko Tao beschäftigt. Entstanden ist das Album “tourism with or versus society” bei dem der Titel schön verrät, dass ich zu keinem endgültigen Ergebnis bei meinen Überlegungen gekommen bin. Schaut euch vor dem Lesen des Artikels die Bilder in Ruhe an. Ihr findet sie hier.

 

Vor ein paar Tagen habe ich mir Sorgen über die Stimmung der Menschen hier gemacht. Nach fast einer Woche auf Ko Tao konnte ich mich mit viel mehr Menschen unterhalten und habe viele Lächeln erwidert bekommen. Die Menschen sind nicht grundsätzlich gelangweilt, aber es herrscht ein klare Distanz zwischen den “Einheimischen” und den Touristen. Und eine interessante Tatsache ist gestern aufgekommen: selbst die Einheimischen sind hier nicht wirklich zu Hause. Ko Tao war bis Anfang der 1980er Jahren nicht besiedelt und die Thailänder haben die Insel bebaut, um den ersten Touristen eine Unterkunft zu bieten. So hat sich diese Gesellschaft hier völlig anders entwickelt als viele Touristenorte mit einer langen Geschichte, die langsam vom Tourismus aufgefressen werden (als Vergleich kann man z.B. Skiorte in Österreich nehmen).
Am Donnerstag, als ich zu meiner ersten Fototour auf dieser Insel aufgebrochen bin, war ich wirklich geschockt. Der ganze Ort besteht ausschließlich aus Resorts und Unterkünften für Touristen. Ich dachte zuerst, dass der ursprüngliche Ort vom Tourismus aufgefressen wurde. Aber so kann es nicht gewesen sein. Der Tourismus hat Ko Tao schon immer regiert, d.h. dieser Ort ist nur aufgrund der Touristen entstanden. Die thailändischen Menschen, die auf dieser Insel leben (ich vermute in Hütten wie im Bild “hard work for a better life“, welches zusammen mit dem Bild “eliminate the chaos” die harte Arbeit der Thailänder für ein besseres Leben darstellt), sind wohl hauptsächlich hier, um durch die harte Arbeit mit den und für die Touristen ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu verdienen. Jedenfalls gibt es hier keine “alte Generation” – wenn die Geschichte Ko Taos 30 Jahre alt ist, dann befindet sich die Insel maximal in der dritten Generation. Und das merkt man auch: die meisten Arbeitskräfte in Restaurants, Resorts, Bars und Supermärkten sind unter 30 Jahre alt. Und die Leute haben sich aufgrund der Hoffnung auf ein gutes Leben dem Tourismus wie im Bild “a life for tourism” verschrieben. Und trotzdem scheinen sie nicht wirklich glücklich – viele Gesichter sehen aus wie das der Frau im Bild “Porto Bello – walk the dog“.
Vielleicht nimmt auch die Menge an Touristen überhand. Die zahlreichen Tauchschulen, die der Hauptanziehungspunkt für Touristen sind, scheinen von englischen Tauchlehrern besetzt zu sein. Man fragt sich wirklich, wer die Organisation dieser “Gemeinde” verantwortet. Gibt es überhaupt eine Organisation? Oder ist dieser Ort einfach nur aus einer Hoffnung heraus entstanden und wächst unkontrolliert weiter? Ich bin leider nicht wirklich schlauer geworden, aber zumindest kann ich meinen ersten Eindruck korrigieren: die Menschen strengen sich sehr an. Aber ich glaube, dass trotz der jungen Geschichte dieser Insel den Bewohnern nicht klar war, welches Ausmaß ihr ursprünglicher Plan annimmt und noch annehmen wird.

 

the art of tourism” fasst das Thema “Tourismus versus Gesellschaft” für mich zusammen und vereint es in einem Bild. Es zeigt eine bemalte Schaufensterpuppe ohne Arme, einen halben Kopf mit viel Makeup und darunter viele touristische Fotos von glücklichen Urlaubern und Tänzerinnen, um die Touristen in den dahinterliegenden Laden zu locken. Es wirkt chaotisch, unsicher oder unbeholfen und doch schön. Ein bisschen wie Ko Tao.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


asian beauty

asian beauty von hafual auf Flickr ©

jungle drive

jungle drive von hafual auf Flickr ©

coconut bee

coconut bee von hafual auf Flickr ©

dangle your legs

dangle your legs von hafual auf Flickr ©

Das Leben auf einer Insel wie Ko Tao ist einfach anders. Die Insel ist sehr klein und man kann sie gut zu Fuß erkunden. Die Mentalität der Menschen hier habe ich noch nicht durchschaut, wie ihr im gestrigen Artikel “Pure Langeweile” sehen könnt. Aber bei meiner Fototour weg vom (Tauch-) Tourismus am Strand in Richtung Ort und des Inselinneren von Ko Tao kann man immer noch die ursprüngliche Schönheit dieser Insel bestaunen. Geht man nur zwei Kilometer befindet man sich auf einer kleinen, mittlerweile befestigten Straße, die natürlich die einzige in dieser Richtung ist, und steht mitten im Dschungel. Nur selten trifft man andere Wanderer, wie z.B. eine Österreicherin, mit der ich mich zehn Minuten in Englisch unterhalten habe, bis sich mich gefragt hat, woher ich eigentlich bin. Die Dame war gerade auf dem Weg die Weihnachtsgeschenke ihrer Enkel in diesem Jahr den armen Kindern auf Ko Tao zu schenken. Und sie trainiert seit einem Monat auf dieser Insel für den Ironman – toll! Und auf dem Weg in den Dschungel habe ich mich noch mit Henning aus Nord-Bayern unterhalten, der gerade ein Praktikum in Singapur hinter sich hat und gleich am ersten Tag auf Ko Tao einen der vielen Tauchkurse für 9000 Baht angedreht bekommen hat. Naja, aber dafür darf er umsonst in einem Bungalow wohnen. :)

 

Eine Schönheit der Insel habe ich im Bild “asian beauty” gefunden. Dieser Schmetterling, dessen Gattung ich leider nicht kenne, ist zwei Minuten im mich herum getanzt, bis ich ihn endlich erwischt habe. Er hatte damit offensichtlich richtig viel Spaß.
Der Thailänder im Bild “jungle drive” sieht jeden Tag viele Schmetterlinge in seiner Heimat, kann das Leben im Naturparadies genießen und ist ganz typisch wie die meisten Menschen hier mit dem Roller/Moped/Mofa unterwegs. Und seine Kollegen schicken kleine Affen an der Leine auf die Palmen, um die Kokusnüsse herunter zu werfen. Unglaublich. Und danach werden sie wie Trophäen auf die Mauer vor der heimischen Hütte gelegt. Seht ihr die Biene im Bild “coconut bee“?
Am Ende dieses tollen Tages zurück am Strand habe ich das Bild “dangle your legs” vor einem wunderschönen Restaurant mit ultrascharfem Curry aufgenommen. Schon als ich angekommen bin, habe ich den Mann, zu dem die baumelnden Beine gehören, mit seiner Freundin sitzen sehen. Und nach der Bestellung des Essens beim Kellner habe ich mir sofort die Kamera geschnappt, bin von dem Steg des Restaurants gestiegen und habe geschaut, ob ich darunter klettern kann, um das Foto genau aus dieser Perspektive aufzunehmen. Und es hat geklappt. “dangle your legs” ist einfach Urlaub.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


landing stage artwork

landing stage artwork von hafual auf Flickr ©

baby prints

baby prints von hafual auf Flickr ©

covered in palms

covered in palms von hafual auf Flickr ©

splash

splash von hafual auf Flickr ©

speedboat silhouette

speedboat silhouette von hafual auf Flickr ©

sunset sports

sunset sports von hafual auf Flickr ©

So langsam geht es bei mir auch auf das midlife zu. Ich bin nicht mehr der Jüngste und werde in gut zwei Jahren schon 30. D.h. ich muss so langsam auch darüber nachdenken, wo und wie ich mich im Alter zur Ruhe setze. Und beim Ansehen der Bilder der Inseln Ko Samui und Ko Tao habe ich mir gedacht, dass diese thailändischen Inseln auf jeden Fall in die nähere Auswahl kommen.

 

Ich will einfach beim Schreiben dieses Artikels kurz träumen: Ich stelle mir vor, dass ich auf dem bunten und etwas künstlerisch wirkendem Steg im Bild “landing stage artwork” neben dem klarsten Meerwasser der Welt ankomme. Und über meinen eigenen kleinen Strandabschnitt – über den wohl auch gerade ein kleines Kind im Bild “baby prints” gelaufen ist – laufe ich zu meiner kleinen Hütte im Bild “covered in palms“. Vielleicht spiele ich dort auch an meinem Notebook herum wie der Herr im Bild, aber ich hoffe doch, dass es in 40 Jahren keine Notebooks, sondern etwas viel innovativeres und cooleres gibt (und damit meine ich sicherlich keinen Touchscreen – viel zu umständlich, langsam und anstrengend). Wenn ich Hunger bekomme, gehe ich auf meinem Steg fischen oder sammle einfach Kokosnüsse (“splash“). Und falls mir langweilig wird, fahre ich ein bisschen mit meinem Boot im Bild “speedboat silhouette” und genieße den Fahrtwind. Den Abend verbringe ich mit meiner Familie und Freunden und spiele im Sonnenuntergang nach einem leckeren thailändischen Curry Frisbee am Strand (“sunset sports“). Ach, wie schön das Leben sein kann. Ich glaube so könnte ich es im Alter auf jeden Fall aushalten – welch ein wunderschöner Traum.

 

Das fertige Album “Ko Samui” findet ihr hier und im Album “Ko Tao” sind noch weitere Bilder zu finden.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.