lazy sundays

lazy sundays von hafual auf Flickr ©

An diesem Sonntag habe ich noch eine Sache entdeckt, die mir in den letzten Wochen und Monaten wirklich gefehlt hat. Und es ist tatsächlich so, dass ich diese Sache fast verlernt hatte. Denn auf Reisen ist man immer aktiv. Ich kann mich an keinen einzigen Tag erinnern, an dem wirklich überhaupt nichts anstand. Und eine Couch hatte ich sowieso nicht. Aber an diesem Sonntag gab es eine Premiere nach sechs Monaten Abstinenz. Ein fauler Sonntag, der nur durch ein kurzes Aufbäumen gestört wurde.

 

An einem Sonntag nach einer durchzechten Samstag Nacht so richtig ausschlafen. Das ist eines der schönsten Gefühle die es gibt. Nach dem Aufstehen schnappt man sich ein paar Frühstücksutensilien und macht sich auf zu seiner Couch. Und auch wenn der Weg noch so anstrengend scheint und man noch dreimal zurücklaufen muss, weil man mehr als die Hälfte vergessen hat, ist so ein Sonntag Nachmittag, an dem man sich und die Welt einfach einmal in Ruhe lassen will, immer wieder etwas ganz normal Besonderes. Und genau so erging es mir an diesem Sonntag zum ersten Mal wieder nach langer Zeit. Ich hatte nichts zu tun, keine Pläne, war ein bisschen gelähmt von der vergangenen Nacht und habe einfach nur meine Ruhezeit genossen. Erst als mein Bruder zu Besuch kam, habe ich mich aufgerafft und bin mit ihm Richtung Landsberg am Lech gefahren, um das perfekt zu meinem Sonntag passende Bild, das ich schon ein paar Tage davor entdeckt hatte und unbedingt fotografieren wollte, im strömenden Regen aufzunehmen. “lazy sundays” ist mein fauler Sonntag.
Nach dem Aufbäumen ging es sofort wieder zurück auf die Couch: Mit Pizza, “I Am Legend” und “Death Proof” endete dieser Tag wie jeder dieser normal besonderen faulen Sonntage. Als wäre er nie passiert.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Landsberg, Bayern, Germany.


angel

angel von hafual auf Flickr ©

entrance to join the light

fisherman's heaven

fisherman’s heaven von hafual auf Flickr ©

tree of oblivion

tree of oblivion von hafual auf Flickr ©

Es gibt Momente und Augenblicke, die uns wichtiger sind als andere. Oder die uns wichtiger zu sein scheinen als andere. Jeder Mensch erlebt diese Momente mehr oder weniger, je nachdem wie oft man sie zulässt und wie positiv man versucht sein Leben zu leben. Diese Momente sind etwas ganz Besonderes. Und sie fühlen sich nahezu an wie eine Sucht. Bei mir gehört seit knapp über einem Jahr dazu ein Foto zu machen, das mich selbst flashed. Das mir selbst einen solchen Moment beschert. Und ich kann es nicht mehr kontrollieren. Es ist wie eine Droge.

 

Heute hatte ich wieder solch einen Moment. Als ich in einen stillgelegten Eisenbahntunnel auf einem Wanderweg in einem Goldgräbergebiet mit dem Namen Karangahake Gorge gelaufen bin und zuerst im Bild “entrance to join the light” den Eingang des faszinierenden 700 Meter langen Tunnels aufgenommen habe, habe ich es wie so oft gesehen. Das Bild. Es war direkt vor mir. Und ich musste es unbedingt fotografieren. Nach einem Objektivwechsel trotz Wassertropfen von der Decke habe ich mein Model (ich bin so happy, dass ich immer eines dabei habe) mit ausgebreiteten Armen auf dem Weg in das Licht des Himmels, das als Heiligenschein über ihrem Kopf leuchtet, platziert und das Bild “angel” aufgenommen. Und schon beim Betrachten im Tunnel hatte wieder dieses Gefühl. Dieses unbeschreibliche Gefühl, das mir dieser eine besondere Moment gibt. Doch als ich dieses Bild ein paar Stunden später im Hobbit-Ort Matamata (ein paar Kilometer entfernt wurde in Herr der Ringe das Hobbit-Dorf gebaut und gefilmt, dessen Reste aber nur für extrem überteuerte 58$ besichtigt werden können) am Bildschirm angesehen habe, war ich so extrem geflashed, dass ich danach kaum Autofahren konnte. Ich war einfach nur glücklich und habe mich gefreut. “angel” gehört zu meinen all time favourites.
Diese Momente sind wie eine Droge und man kann nicht mehr genug davon bekommen. Und deswegen habe ich am Abend auf dem abgelegenen Campingplatz am See die Bilder “fisherman’s heaven” und “tree of oblivion” aufgenommen. Das Leben ist schön – und es lebt von diesen Momenten.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Wharepuhunga, Waikato, New Zealand.