waiting in purple light

cowboy reaching the top

Cosmopolitan walk

Cosmopolitan walk von hafual auf Flickr ©

space shuttle under control

Ist es denn während einer solchen Reise erlaubt einfach mal faul zu sein? Darf ich einen Tag lang im Bett herum liegen, Burger mit drei Schichten Fleisch essen und nichts tun? Darf ich bis mittags schlafen und in meinem Hotelzimmer in Las Vegas einen Video on Demand-Film für 16 Dollar kaufen? Eigentlich würde ich mir diese Frage selbst mit “nein” beantworten, denn es gibt so unglaublich viel zu sehen. Vor allem und gerade in Las Vegas. Und trotzdem: heute musste ich eine Pause einlegen. Denn Dinge ansehen und versuchen alles möglichst intensiv zu erleben und aufzunehmen ist anstrengend. Ich weiß, dass das natürlich “jammern” auf hohem Niveau ist. Aber da das Hotelzimmer in Las Vegas diesmal sogar noch günstiger als in Laughlin ist, habe ich all diese Dinge heute gemacht. Und es hat einfach nur gut getan.

 

Trotzdem kam am späten Nachmittag für ein paar Stunden das kleine Aufbäumen. Und in dieser Zeit habe ich beim und im Cosmopolitan fotografiert. Die heutigen Fotografien habe ich allesamt passend zu meinem faulen Tag aufgenommen. Sie wirken alle in sich aufgeräumt, ruhig und durch den bewussten Einsatz von dämmrigem Licht entspannend.
Das Cosmopolitan-Gebäude ist wunderschön und die Bilder “Cosmopolitan walk” und “space shuttle under control” lassen dessen Struktur und Design erahnen. Es war schön, dass ausgerechnet heute hier auch nicht wirklich viel los war. Und so kann das Paar im Bild “Cosmopolitan walk” einen nahezu einsamen Spaziergang in der großen Halle des Gebäudes unternehmen, wobei die Herren und Damen im Bild “space shuttle under control“, bei dem mich der Empfang durch das “spacige” Design an ein Raumschiff erinnert, wie immer alles unter Kontrolle haben.
Auf der anderen Seite des Gebäudes entspannt sich ein Junge ganz cool (vor der Toilette) im purple-Licht des gegenüberliegenden Brunnens (“waiting in purple light“) – die Farbstimmung in diesem Bild macht einfach Lust auf relaxed ein kleines Bier trinken und nichts tun. Und im Bild “cowboy reaching the top” wird der einsame Cowboy auch gleich zu dieser Szenerie dazugehören und vielleicht einsam durch die Halle schlendern, sich im purple-Licht sonnen oder die Kapitäne am Empfang nach Rat fragen. Heute scheint sich die Welt etwas entspannter und langsamer gedreht zu haben als in den vergangenen Tagen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass der morgige Tag wieder mit vollem Tatendrang beginnen wird.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.


when pigs fly

when pigs fly von hafual auf Flickr ©

sharing moments

sharing moments von hafual auf Flickr ©

Wer von euch kennt die berühmte Szene in Simpsons? Es ist eine meiner absoluten Lieblingsszenen: Mr. Burns steht in seinem Büro und das Barbecue-Schwein von Homer fliegt am Fenster vorbei – gerade als Mr. Burns Smithers schwört, dass er eine Million an das Waisenhaus spenden wird, wenn Schweine fliegen können (siehe hier). Und da ich heute zurück in Las Vegas ein fliegendes Schwein für das Bild “when pigs fly” gefunden habe, musste ich diese Situation natürlich festhalten. Und warum? Naja, es drehte sich in meinem Kopf heute vor allem um amerikanische Geschichte und Kunst. Oder um genauer zu sein: das was die USA/die Amerikaner als Kunst bezeichnen. Nach einiger Zeit in diesem Land lernt man bezüglich der Geschichte der USA enorm viel dazu. Denn diese ist so ähnlich realistisch oder existent wie ein fliegendes Schwein.

 

Das klingt sehr hart aber langsam frage ich mich: welche Geschichte? Welche Kunst? Wir sind in Deutschland bezüglich Historie und Kunst wirklich verwöhnt. Reist man in den USA durch den Osten und den Westen, lernt man viele Orte kennen, deren “old history” von den Amerikanern als “amazing” bezeichnet wird, aber gerade einmal im Jahr 1850 beginnt. Mittlerweile ist es soweit, dass ich jedesmal rate, wenn ich irgendwo “historic building”, “old town”, “art museum” oder ähnliches lese, dass diese(s) um ca. 1850 gebaut, errichtet oder gestaltet wurde. Und ich lag bei bestimmt schon 20 Versuchen ganz selten falsch. Genauso verhält es sich mit der amerikanischen Kunst, denn ehrlich gesagt habe ich sie noch nicht entdeckt. Im Artikel “Kick Ass Cabernet Sauvignon” habe ich schon einmal beschrieben, dass ich ein Künstlerviertel in San Francisco nicht finden konnte. Und genauso ging es mir auch in den Wochen danach. Ich glaube langsam wirklich, dass die Amerikaner ein völlig anderes Verständnis davon haben, was Kunst ist. Und ich glaube nicht, dass wir verwöhnten Deutschen uns damit wirklich zufrieden geben können bzw. es ausreichend für uns ist. Und mit uns meine ich in diesem Fall natürlich nur mich. :)

 

Das zweite Bild “sharing moments” habe ich heute am berühmten Wasserspiel am Bellagio in Vegas aufgenommen. Es zeigt ein Paar, das zusammen die ca. 5 Minuten lange Wassershow am Bellagio genießt, die am Abend jede halbe Stunde bewundert werden kann. Dieses Bild konnte ich vor einer Woche in Las Vegas nicht mehr machen. Auch ein Grund, warum ich nochmal zurück gekommen bin. So, und jetzt geht es ab in die Verlängerung in den USA – ich bleibe noch ein bisschen hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.


help me up my little brothers

Mandalay businesswoman

Mandalay businesswoman von hafual auf Flickr ©

Was ist ein Vorort einer Stadt? In deutschen Relationen würden beispielsweise Germering oder Ismaning als klassische Vororte von München bezeichnet. D.h. der Ort ist maximal 15 Kilometer entfernt und gehört nahezu zur eigentlichen Stadt. Aber in Nevada und Arizona ist das alles ein bisschen anders. Ich bin heute Abend in einer Stadt gelandet, die ganze 100 Meilen (ca. 160 Kilometer) von Las Vegas entfernt ist und die man auf jeden Fall als Vorort der Glitzerstadt bezeichnen kann. Sie ist so etwas wie der kleine Bruder von Las Vegas: die Stadt heißt Laughlin.

 

Bevor ich in Laughlin angekommen bin, habe ich heute noch in Vegas im Mandalay Bay gefrühstückt und danach das Foto “Mandalay businesswoman” aufgenommen, welches eine Geschäftsfrau zeigt, die heute neben vielen anderen Geschäftsleuten ganz Las Vegas wahrscheinlich für eine Messe besetzt und deshalb steigen die Hotelpreise in die 6-fache Höhe. Danach musste ich am Hoover Dam, über den ich schon einige spannende Dokumentation gesehen habe, feststellen, dass dieser in Wirklichkeit “geht so faszinierend” ist, aber als großes Nationalsymbol der USA gesehen wird. Da ich den Damm selbst langweilig fand, habe ich eine viel spannendere Szene gefunden und fotografiert: im Bild “help me up my little brothers” hat es den ersten in der Reihe von 6 Absperrkegeln erwischt und er bittet seine kleinen Brüder hinter ihm, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Und passend zu den kleinen ähnlichen Brüdern in diesem Bild bin ich beim kleinen Bruder von Las Vegas in Laughlin angekommen.

 

Laughlin ist eine kleine Stadt mit gerade einmal 7000 Einwohnern, die durch die große Anzahl an Kasinos bekannt wurde. Hier übernachten viele Touristen während der Reise nach Las Vegas für einen Spottpreis. Meine heutige Nacht in einem Kasinohotel kostet pro Person 16 Dollar – die günstigste Übernachtung in 4 Wochen USA. Und in diesem Kasino habe ich mich heute umgesehen und auch den größten Unterschied zum großen Bruder entdeckt: das Publikum. Hier findet man noch echte gestandene zockende Cowboys mit Cowboyhüten, alte Herrschaften, die in einem großen Raum mit kostenlosem Coke-refill Bingo spielen und Damen mit Gehwägelchen, die sich an den Slotmaschinen vergnügen als wären sie 25 Jahre alt. Und trotzdem wirken die beiden Städte wie Verwandte, denn sie haben nicht nur die Kasinos gemeinsam: es ist vor allem die Gemütlichkeit, die mich auch an Las Vegas unglaublich fasziniert hat. Las Vegas ist die meistbesuchte, größte und bunteste Entertainmentwelt auf dieser Erde und trotzdem haben die meisten Menschen dort die Ruhe weg. Die Spaziergänger schlendern grundsätzlich, an den Ampeln wartet man ca. 3 Minuten, die Busse am Strip brauchen 30 Minuten für 4 Meilen, die Black Jack Tische spielen gemütlich vor sich hin und alles wirkt trotz des enormen Glamour-Faktors überhaupt nicht stressig und anstrengend. Vielleicht, weil die meisten Menschen in dieser Stadt Touristen im Urlaub sind. Vielleicht aber auch, weil sich die meisten Menschen dort nicht allzu ernst nehmen – weder die Dealer noch die Zocker.



Hier ist dieser Artikel entstanden: Laughlin, Nevada, United States.


white flag

white flag von hafual auf Flickr ©

New York, New York. Dort hat mich mein Black Jack Tisch für gute vier Stunden gefesselt.
Nach Schwankungen von vielen vielen Dollars nach oben und nach unten bin ich am Ende bei plus/minus 0 gegangen. Die Stimmung an einem richtigen Black Jack Tisch in Las Vegas ist wirklich unbeschreiblich. Davon habe ich schon lange geträumt und es war einfach noch viel besser, als ich es mir immer vorgestellt habe. Die Leute die hier spielen sind teilweise echte Freaks, die Geberinnen und Geber wechseln in den paar Stunden in alle verschiedenen Launen und Stimmungslagen, von der Außenwelt bekommt man überhaupt nichts mehr mit und für die Spielzeit ist man durchgehend voll konzentriert. Es war einfach nur unglaublich toll!

 

Jetzt bin ich leider doch nicht reich geworden. Aber immerhin kann ich meine Weltreise fortführen und komme nicht schon morgen nach Hause. Aber für dieses Mal gebe ich auf und dazu habe ich passend das Bild “white flag” am Brahma Shrine am Caesars Palace aufgenommen. Ich hisse in diesem Jahr die weiße Flagge, aber nächstes Jahr komme ich wieder und starte einen neuen Versuch.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.


romantic walk

romantic walk von hafual auf Flickr ©

variegated Paris

variegated Paris von hafual auf Flickr ©

Diese Überschrift klingt irgendwie komisch? Finde ich auch. Aber nachdem ich heute in Vegas über die Brooklyn Bridge gelaufen bin und in New York 3 Dollar gewonnen habe, werde ich beim nächsten Besuch in Las Vegas in New York wohnen. Und ich komme definitiv bald wieder zurück.

 

Außerdem lohnt es sich sowieso extrem hier her zu kommen, denn man muss nicht mehr so viel Geld für teure Städte- oder Wochenendreisen in Europa ausgeben. Ich war heute in Rom (Bild “romantic walk“, welches ich in 10 Minuten kniend in Rom (Italien liegt in Las Vegas) aufgenommen habe und das zu meinen absoluten all-time favourites gehört), Monte Carlo (Monaco), New York und Paris (“sunset in Paris“). D.h. vier Länder und Großstädte an einem Tag. Und das alles zu Fuß und ganz kostenlos. Und das nicht gesparte Geld lässt sich auch perfekt für viel sinnvollere Dinge einsetzen, wie z.B. Black Jack. So, und gesagt, getan, jetzt ist es 00:41 Uhr und ich setze meine Kopfhörer auf, höre Parkway Drive, fahre mit dem Aufzug 19 Stockwerke nach unten und werde endlich reich. Wünscht mir Glück!

Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.


Igor guiding the way

Igor guiding the way von hafual auf Flickr ©

7 7 7 7 7 - a real winner

just married (with Elvis)

Werde ich zu den Gewinnern gehören? Der ältere Herr im Bild “7 7 7 7 7 – a real winner” hat es jedenfalls heute geschafft. Ich habe mein Glück noch nicht versucht, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass es mich morgen packt.

 

Diese Stadt nimmt einen komplett gefangen. Es dauert nicht lange und man hat alles andere vergessen und verfällt dem verlockenden Charme einer riesigen Spielewelt für Erwachsene. Wieviele Leute haben wohl in dem Hotel/Kasino in dem ich wohne (Stratosphere) bereits ihre Existenz verloren? Diese Frage kam mir heute beim Schlendern durch den Vergnügungstempel. Wahrscheinlich 10000e. Aber es ist wirklich ein tolles Gefühl vorbei an den unterschiedlichsten Spielautomaten oder durch das kleine Venedig zu spazieren. Doch aus diesen Mammut-Hotels wieder den Ausgang zu finden ist wirklich keine leichte Aufgabe. Die riesigen Gebäude und vor allem die Kasinobereiche sind aufgebaut wie Irrgärten. Der Weg zum Ausgang ist natürlich nirgendwo beschildert. Aber während man den Ausgang sucht oder versucht sich zu orientieren, entdeckt man die vielseitigste Spaßgesellschaft der Welt: im Bild “Igor guiding the way” erklärt ein Mitarbeiter des Kasinos Circus Circus, den ich aufgrund der schönen Verkleidung und des Buckels Igor getauft habe, den Aufzuggästen den Weg – es laufen die allerletzten Halloween-Vorbereitungen für morgen. Aber von diesen Vorbereitungen wird das frisch vermählte Paar im Bild “just married (with Elvis)” in der heutigen Hochzeitsnacht wahrscheinlich nichts mitbekommen.
Ich bin wirklich gespannt, ob ich dem Irrgarten Las Vegas entkommen kann – oder will.

 

Ich habe ein neues Album “Las Vegas” angelegt, welches ihr hier findet.



Hier ist dieser Artikel entstanden: Las Vegas, Nevada, United States.