Ist es denn während einer solchen Reise erlaubt einfach mal faul zu sein? Darf ich einen Tag lang im Bett herum liegen, Burger mit drei Schichten Fleisch essen und nichts tun? Darf ich bis mittags schlafen und in meinem Hotelzimmer in Las Vegas einen Video on Demand-Film für 16 Dollar kaufen? Eigentlich würde ich mir diese Frage selbst mit “nein” beantworten, denn es gibt so unglaublich viel zu sehen. Vor allem und gerade in Las Vegas. Und trotzdem: heute musste ich eine Pause einlegen. Denn Dinge ansehen und versuchen alles möglichst intensiv zu erleben und aufzunehmen ist anstrengend. Ich weiß, dass das natürlich “jammern” auf hohem Niveau ist. Aber da das Hotelzimmer in Las Vegas diesmal sogar noch günstiger als in Laughlin ist, habe ich all diese Dinge heute gemacht. Und es hat einfach nur gut getan.
Trotzdem kam am späten Nachmittag für ein paar Stunden das kleine Aufbäumen. Und in dieser Zeit habe ich beim und im Cosmopolitan fotografiert. Die heutigen Fotografien habe ich allesamt passend zu meinem faulen Tag aufgenommen. Sie wirken alle in sich aufgeräumt, ruhig und durch den bewussten Einsatz von dämmrigem Licht entspannend.
Das Cosmopolitan-Gebäude ist wunderschön und die Bilder “Cosmopolitan walk” und “space shuttle under control” lassen dessen Struktur und Design erahnen. Es war schön, dass ausgerechnet heute hier auch nicht wirklich viel los war. Und so kann das Paar im Bild “Cosmopolitan walk” einen nahezu einsamen Spaziergang in der großen Halle des Gebäudes unternehmen, wobei die Herren und Damen im Bild “space shuttle under control“, bei dem mich der Empfang durch das “spacige” Design an ein Raumschiff erinnert, wie immer alles unter Kontrolle haben.
Auf der anderen Seite des Gebäudes entspannt sich ein Junge ganz cool (vor der Toilette) im purple-Licht des gegenüberliegenden Brunnens (“waiting in purple light“) – die Farbstimmung in diesem Bild macht einfach Lust auf relaxed ein kleines Bier trinken und nichts tun. Und im Bild “cowboy reaching the top” wird der einsame Cowboy auch gleich zu dieser Szenerie dazugehören und vielleicht einsam durch die Halle schlendern, sich im purple-Licht sonnen oder die Kapitäne am Empfang nach Rat fragen. Heute scheint sich die Welt etwas entspannter und langsamer gedreht zu haben als in den vergangenen Tagen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass der morgige Tag wieder mit vollem Tatendrang beginnen wird.
Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.