no hopping

no hopping von hafual auf Flickr ©

Fast jeden Tag ein neuer Ort. Fast jeden Tag ein neuer Schlafplatz in einem anderen Hotel oder Motel. Und fast jeden Tag gibt es eine neue Überraschung. So wie z.B. auch heute im Bild “no hopping“, das passend zum Thema Motel-hopping ein Absperrband vor einem geleerten Pool zeigt. Den scharfen Bereich des Bildes findet man am Absperrband ganz links und die Schärfe wird immer geringer je weiter man diesem folgt. Im Hintergrund führt die schiefe Leiter in den ausgetrockneten Pool und die leeren Liegen vermitteln im Dunkeln das Gefühl, als wären sie lebendige Spinnen. Das Bild stellt sinnbildlich die tägliche ungewisse Situation dar, die man vor Ankunft in der nächsten Unterkunft für die Nacht empfindet.

 

Es ist interessant, wie sich das Buchungsverhalten in den fünf Wochen Roadtrip entwickelt hat. Bei den ersten zwei Hotelbuchungen ist man noch sehr unsicher und braucht lange, um die passende Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Aber mittlerweile dauert der Auswahlprozess gerade noch maximal 20 Minuten. Man weiß genau worauf man achten muss. Und trotzdem gibt es jeden Tag eine neue Überraschung: mal funktioniert das Wasser nicht (bzw. man ist zu doof um den Wasserhahn zu bedienen, denn es gibt verschiedenste Techniken), das WLAN läuft in ISDN-Geschwindigkeit, man hat einen wunderschönen Ofen mit offenem Feuer im Zimmer, das Frühstück (falls vorhanden) liegt direkt im Zimmer, die Klimaanlage hört sich an wie ein startendes Flugzeug mit Radlagerschaden oder an der Rezeption trifft man einen völlig verschlafenen Besitzer, der im Motel zu wohnen scheint. Und die Namen der Hotels sind immer gleich: Roadway Inn, Hillside Inn, Beach View Inn, Super 8, American Best Value Inn usw. Mittlerweile kenne ich die meisten Ketten, die es im Westen der USA gibt. Aber eines hat mich wirklich überrascht: kein einziges Hotel/Motel war bis jetzt ein totaler Reinfall. Bis zum heutigen letzten Motel waren alle günstig, sauber und in Ordnung und manche sogar richtig gut. Bei dem Ruf, den amerikanische Motels haben, hätte ich wirklich viel Schlimmeres erwartet. Jetzt ist der Roadtrip beendet, der kleine Kia Rio abgegeben und die letzten Stunden in den USA brechen an. Ich bin wirklich gespannt wie das Motel-hopping in Asien ablaufen wird.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Inglewood, California, United States.


world's most famous burger

Ich weiß noch sehr gut wie ich vor der Abreise damit geprahlt habe, dass ich in den USA jeden Tag Steak essen werde. Das habe ich auch nahezu jedem von euch erzählt. Aber nach sieben Wochen ist mir klar, dass ich dieses Thema etwas zu naiv angegangen bin. :)

 

Diesen Artikel will ich schon seit einigen Wochen schreiben, doch erst heute hat sich die Gelegenheit im Hard Rock Cafe in Hollywood ergeben, ein passendes Foto aufzunehmen. Im Bild “world’s most famous burger” flambiert der Koch gerade das Fleisch für den nächsten berühmtesten Burger der Welt. Denn diesen gibt es in den USA in der Hälfte aller Burgerläden. Und es gibt wirklich viele Burgerläden.
Natürlich findet man in den USA auch Steakhäuser, die ordentliches Steak anbieten. Diese Steaks sind gut und genauso teuer wie die adäquaten Versionen in Deutschland. Aber nachdem ich damals in New York am vierten Tag immer noch kein gutes, bezahlbares Steakhaus gefunden hatte, war mir schon fast klar: ich bin nicht im Land der Steaks, sondern eindeutig im Land der Burger. Und noch dazu ist eine Sache wirklich seltsam: in Deutschland gibt es in sehr vielen Restaurants verschiedener Arten (z.B. deutsche oder italienische Küche) gute Steaks auf der Karte. Hier ist das völlig anders, denn man findet beim Italiener, Mexikaner und Amerikaner eher selten ein Steak aber immer verschiedenste Varianten von Burgern auf der Speisekarte. Und so kam es, dass ich in den vergangenen sieben Wochen gerade einmal zwei ordentliche Steaks gegessen habe. Das klingt dürftig? Ist es auch! Und wie man jetzt sicherlich schon ahnen kann, habe ich das mit Burgern ausgeglichen. Ich kann sie nicht mehr zählen, aber ich vermute, dass ich mindestens 30 davon gegessen habe. Das klingt sehr einseitig? Ist es auch! Die Ernährung in den USA ist genauso wie man es überall liest, sieht und hört. Fastfood. Denn die meisten Amerikaner gehen nicht in den Supermarkt um gesunde Lebensmittel zu kaufen. Sie essen in unglaublichem Tempo in Restaurants (ich vermute im Schnitt brauchen sie 40 Minuten für ein Abendessen) und jeder (wirklich ausnamslos jede Person, die ich aus einem Restaurant habe laufen sehen) hat eine Tüte mit den Resten dabei. Die Standardfrage einer Bedienung im Restaurant am Ende eines Mittag- oder Abendessen lautet immer: “You want a box?”. Und die Antwort ist fast immer ein “Ja”, denn die Portionen sind riesig und es bleibt nahezu immer etwas übrig. Und so ist es für den Standardamerikaner günstiger in ein Restaurant zu gehen und am nächsten Tag die Reste als vollständiges und “vollwertiges” Gericht zu essen, als im Supermarkt teure und gesunde Lebensmittel zu kaufen und zuzubereiten. Das klingt seltsam? Ist es auch! Denn die Mittelschicht hat aufgrund der Preisspanne überhaupt nicht die Wahl sich gesund zu ernähren und so sind all die bekannten Probleme, die mit Fastfood zusammenhängen, nur die logische Konsequenz. Das Verurteilen der vielleicht etwas besser beleibten Personen in den USA muss also wirklich hinterfragt werden.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Los Angeles, California, United States.


runway guard

runway guard von hafual auf Flickr ©

step down the uncertain

the sun is finally winning

Eigentlich standen heute Hollywood und Beverly Hills auf dem Programm, aber das heutige Wetter hat einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat heute wirklich sintflutartig geregnet und beim Mittagessen zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr konnte man aus dem Fenster beobachten, wie die Autos durch die 15 cm tiefen Pfützen gefahren sind. Teilweise ist bereits das Wasser aus den Gullideckeln geschossen. D.h. ein perfekter Tag für für ein kleines neues Album mit dem Titel “grey LA“. Die Bilder im Album habe ich alle im und am Museum “The Getty” aufgenommen und sie handeln von einem verregnetem Tag in Los Angeles. Ihr findet das Album hier.

 

Im ersten Bild “runway guard” achtet der Wachmann leicht posierend im gelben Regenmantel darauf, dass niemand der vielen Gäste seinen Laufsteg betritt. Ich liebe den knallgelben Regenmantel im Kontrast mit dem grünen Rasen – durch den “gelben Punkt” wird das Auge automatisch in Richtung “Laufsteg” gezogen und hin zur naßen Straße gelenkt, in der sich der graue Himmel spiegelt.
Das zweite Bild zeigt zwei Damen, die im Regen die Treppen hinuntersteigen und wahrscheinlich nichts von diesem krassen Kontrast ahnen. Es wirkt, als könnten sie auf der anderen Seite der Mauer direkt nach Downtown hinabsteigen, da sie aber so nah an der Mauer sind, sehen sie nur die eine Seite. Und weil sie wohl nicht wissen was auf der anderen Seite der Mauer ist, habe ich das Bild “step down the uncertain” genannt.
Am Ende des Tages im dritten Bild “sun is finally winning” gewinnt die Sonne nur wenige Minuten vor Sonnenuntergang doch noch die Oberhand gegenüber dem Regen und die Dame genießt dieses Schauspiel auf einem der wohl coolsten Balkone der Welt. Davor hat es bestimmt 8 Stunden durchgehend geregnet und nur zum Sonnenuntergang wollte die Sonne wohl nochmal kurz angeben.

 

Auch das Album “San Diego” ist fertig und ihr findet es “hier“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Los Angeles, California, United States.


earthworm for one day

earthworm for one day von hafual auf Flickr ©

Wie schön wäre es nur einen einzigen Tag ein Regenwurm zu sein? Klar, es gibt nicht nur gute Seiten im Leben eines Regenwurms (böse Vögel, Rasenmäher, Straßen oder die heiße Sonne), aber das blenden wir jetzt einfach Mal aus. Also wie schön wäre es am Morgen aus einem Loch zu kriechen und erstmal die frische Luft einzuatmen? Danach genießt man den Ausblick wie im Bild “earthworm for one day” (liegend auf dem Boden in San Diego im Harbor Island Drive Park aus der Regenwurm-Perspektive aufgenommen). Das Gras duftet, die Vögel auf dem Baum in direkter Sichtweite zwitschern und das Leben ist einfach nur schön. Wenn man müde ist, kriecht man zurück in sein kleines Loch. Wenn einem zu warm ist, gräbt man sich ein neues Loch in feuchter Erde. Und wenn man Hunger hat findet man unterirdisch mehr als genug zu essen. Irgendwie hätte ich heute große Lust gehabt ein solcher Regenwurm zu sein, mich in meinem gemütlichen Loch zu verkriechen und einen ausgedehnten Mittagsschlaf zu machen. Denn als ich dieses Bild aufgenommen habe, war ich sehr sehr müde und habe mir Insekten und eben einen Regenwurm bei der Aufnahme auf dem Boden vorgestellt und darum diese Perspektive gewählt.

Hier ist dieser Artikel entstanden: San Diego, California, United States.


Alice in Wonderland

Alice in Wonderland von hafual auf Flickr ©

little ghost passing

little ghost passing von hafual auf Flickr ©

be happy

be happy von hafual auf Flickr ©

prepare for the big performance

iluminated descent

iluminated descent von hafual auf Flickr ©

Diese Frage hat mich heute den ganzen Tag schwer beschäftigt und tut es immer noch. Vor einiger Zeit habe ich mich im Artikel “Wenn Schweine fliegen können” bereits mit der amerikanischen Kunst auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich sie noch nicht entdeckt habe. Doch heute in San Diego im Balboa Park habe ich wohl das Herz der amerikanischen Kunst gefunden. Und genau dort war ich im Museum of Photographic Arts und habe verstanden, dass die Frage “Was ist Kunst?” wirklich sehr schwer oder gar nicht beantwortbar ist. Die Ausstellung, die nur einige wenige Bilder umfasst, hat mir heute die schwere Aufgabe mitgegeben, mich damit zu beschäftigen, was mir eigentlich wirklich an der Fotografie und fotografierten Bildern wichtig ist und gefällt.
Und nachdem ich mir die Bilder der Ausstellung angesehen habe, habe ich unter anderen das kurz davor aufgenommene Bild “little ghost passing” betrachtet, welches einen kleinen geisterhaft wirkenden Jungen zeigt, der an einer geöffneten Tür vorbei schwebt. Ich war 30 Minuten an dieser Stelle gestanden und habe auf das Motiv gewartet. Ist das Kunst?
Danach habe ich mit einer weit geschlossenen Blende und einer langen Belichtungszeit von 2 Sekunden das Wasser des Brunnens über dem abgebildeten Liebespaar “gemalt” (“be happy“), um damit die Gefühle des abgebildeten Paars füreinander zu unterstreichen. Ist das vielleicht Kunst?

 

Ein Gedanke, der mir heute beim Nachdenken über dieses Thema und beim Ansehen der Bilder der Ausstellung nicht mehr aus dem Kopf ging: ich bin kein großer Fan von Landschaftsaufnahmen. Natürlich nicht pauschal und natürlich hat das nichts damit zu tun, ob Landschaftsaufnahmen künstlerisch sind oder nicht. Ich habe es einfach nur festgestellt. In vielen dieser Aufnahmen fehlen mir das Leben und die Geschichten, die sich der Betrachter je nach Blickwinkel und aktueller Stimmung vorstellt. Ein Bild lebt für mich davon eine Geschichte zu erzählen, und die Vorgaben, die man bei einer Landschaftsaufnahme bekommt, sind mir zu eng gestrickt. Ich fühle mich viel eingeschränkter mir eine Geschichte zu dem Bild vorzustellen und “sehe mich schnell satt”. Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich Landschaftsaufnahmen meist langweilig finde. Nicht alle, aber viele.

 

Aber was ist denn nun Kunst? Ist mein Foto “Alice in Wonderland” künstlerisch, weil es einige Elemente aus dem Film “Alice im Wunderland” verbindet und vielleicht ein neues Kapitel des Films erzählen könnte? Ist es künstlerisch, weil eine andere Person eine völlig andere Geschichte in dem Bild, in dem Alice über eine Brücke läuft, entdecken kann? Hat es überhaupt etwas mit dem bedeutungsschweren Begriff “Kunst” zu tun?

Oder vielleicht beantwortet das Bild “prepare for the big performance” ja vielleicht diese bedeutende Frage? Ist fotografische Kunst etwa die Darstellung oder das Festhalten anderer Kunstarten, wie in diesem Bild die Vorbereitung zu einem künstlerischen Theaterstück?

Oder doch nur ein flüchtiger Gedanke? Ein Gedanke wie im Bild “iluminated descent“, in dem ich mir unendliche beleuchtete Treppen vorgestellt habe die die Damen im Bild hinabsteigen müssen, und deshalb das Bild in dieser Perspektive aufgenommen habe?

 

Ich bin leider immer noch nicht schlauer und bin gespannt, ob ich heute einschlafen kann oder mich dieses Thema weiter beschäftigen wird. Ich weiß wirklich nicht was Kunst ist. Ich habe nicht die geringste Ahnung und will mir auch nicht anmaßen auch nur ein wenig darüber zu wissen oder davon zu verstehen. Aber was ich weiß ist, dass ich die Fotografie liebe. Und ob nun Kunst oder nicht – die Bedeutung hinter einem gelungenen Bild, das Leben darin, die Geschichten die es erzählt und die Gefühle, die ich bei der Aufnahme habe, machen es für mich zu meiner ganz eigenen Kunst. Vielleicht nur für mich, vielleicht auch ein bisschen für euch – reicht das als Antwort nicht völlig aus?

Hier ist dieser Artikel entstanden: San Diego, California, United States.


it's a sad day

it’s a sad day von hafual auf Flickr ©

entering San Diego

entering San Diego von hafual auf Flickr ©

palm silhouette

palm silhouette von hafual auf Flickr ©

…aber trotzdem richtig interessant sind.
Heute war ein trister Tag. Selbst die Skater und Surfer in Laguna Beach, wie im Bild “it’s a sad day“, hatten heute nicht wirklich Lust auf Action. Den traurig dreinblickenden Skater auf diesem Bild habe ich sitzend auf seinem Skateboard in der linken unteren Ecke mit hängenden Armen und hängendem Kopf platziert, um seine Trägheit und Traurigkeit noch zu unterstreichen – es stellt sinnbildlich die Stimmung an diesem tristen und nebligen Tag dar. Heute hat es auf der Strecke von Costa Mesa bis San Diego durchgehend so grau ausgesehen und beim Fahren auf dem Highway 1 konnte man den Ozean und die Strände vor lauter Nebel kaum sehen. Also was macht man an einem solchen Tag?
Man fährt durch die Gegend und zählt endlich einmal wieviele McDonalds, Starbucks und Co. man auf einer Strecke sieht und stellt völlig sinnlose Statistiken auf. Es ist einfach interessant, wie und in welcher Anzahl sich die Läden immer und immer wiederholen. Folgende Kandidaten haben heute um den Sieg gekämpft: Pizza Hut, AT&T (Mobilfunkunternehmen), Chase (Bank), Starbucks, Subway, Taco Bell, Denny’s, Jack in the Box, McDonalds, Chevron (Tankstelle), CVS (Drogerie-Kette) und 7eleven (Tankstelle).

 

Auf dem letzten Platz landen heute mit nur jeweils 2 Filialen AT&T und CVS, auch wenn ich täglich das Gefühl habe, dass ich an mindestens jeweils 10 vorbei fahre.

 

Beim vorletzten Platz gibt es die erste Überraschung: er wird mit 3 Zählern geteilt von Chase, Pizza Hut (habe ich heute verwendet), Taco Bell (habe ich heute auch verwendet) und (ich kann es fast nicht glauben) McDonalds. Wer hätte das gedacht? Seit ein paar Tagen weiß ich zwar, dass Jack in the Box vorgibt, die größte Fastfood-Burger-Kette in den USA zu sein, aber dass McDonalds nur auf dem vorletzen Platz landet, hätte ich vorher nicht geglaubt.

 

Auf dem 4. Platz landet mein Gold-Favorit mit nur 4 Stimmen: Starbucks. Die Kaffeekette teilt sich diesen Platz mit Jack in the Box und Denny’s. Aber Starbucks hat heute eindeutig die coolsten zwei Ketten geliefert: in Laguna Beach liegen zwei Starbucks-Filialen genau 194 Meter auseinander (ich habe den Abstand gemessen). Absolut krank – das ist der Inbegriff von Faulheit! :)

 

Und jetzt die Top 3: auf dem dritten Platz befindet sich Chevron mit 7 Filialen. An dieser Tankstelle habe ich bestimmt schon 5 Mal getankt und tanken ist dort ganz intuitiv gelöst – im Gegensatz zu vielen anderen Tankstellen in den USA. Jeder der aus Deutschland in den USA war kennt bestimmt die Regeln an den Tankstellen: es gibt keine! Jede funktioniert komplett unterschiedlich, d.h. man weiß vorher nie wie man bezahlen kann, ob man vor oder nach dem Tanken bezahlen muss, ob man per Kreditkarte zahlen kann oder nicht, ob man einen ZIP-Code eingeben muss usw. Ich bin schon in jede einzelne Falle getreten und kann behaupten, dass ich bei ca. 20 Mal tanken wahrscheinlich schon das Meiste erlebt habe.

 

Den 2. Platz gewinnt überraschend die Sandwich-Kette Subway mit 8 gezählten Filialen. Diesen Laden habe ich heute wirklich an fast jeder Ecke gesehen.

 

Und Gold gewinnt 7eleven. Noch nie gehört? Ich vor dem heutigen Tag auch nicht! Die Tankstellen-Kette war heute eigentlich gar nicht in der Strichliste enthalten. Aber nachdem ich die fünfte Filiale gesehen habe, musste sie noch aufgenommen werden. Und es hat sich gelohnt, denn 7eleven macht mit 9 gezählten Tankstellen eindeutig das Rennen. Es ist einfach unglaublich, wie viele Tankstellen es in den USA gibt. Jeder noch so kleine Ort hat mindestens eine Tankstelle, meistens sogar drei oder vier. Allein Chevron und 7eleven sind in Orten mit 3000 bis 5000 Einwohnern immer mindestens zweimal vertreten

 

Fazit: ich habe eigentlich eine Fastfood-Kette auf dem ersten Platz erwartet. Aber es zeigt sich, was die Amerikaner am meisten tun (müssen): Autofahren. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass eine komplette Tankfüllung gerade Mal 40 Dollar (ca. 30 Euro) kostet? :)

 

Und zu diesen sehr sinnvollen Statistiken gibt es noch drei Off-Topic Auswertungen: heute gebrauchte Pappbecher: 6 Stück; heute gehörte Weihnachtslieder: 4 Stück (in den USA ist seit 2 Wochen alles weihnachtlich dekoriert); USA-Flaggen: nach 100 (!) innerhalb von 2,5 Stunden (!!!) habe ich aufgehört zu zählen – ich glaube ich könnte durch ganz Deutschland fahren und würde innerhalb von zwei Wochen keine 100 Deutschland-Flaggen finden.

 

Und am Ende dieses sehr lustigen Statistik-Tages komme ich in San Diego in den Bildern “entering San Diego” und “palm silhouette” an und freue mich einfach nur wie ein kleines Kind auf die Stadt am morgigen Tag. Und hoffentlich bleibe ich morgen etwas vom Nebel verschont. Ich bin gespannt welche Kette morgen das Rennen machen wird.


Hier ist dieser Artikel entstanden: San Diego, California, United States.


the final game

the final game von hafual auf Flickr ©

lifeguard on duty

lifeguard on duty von hafual auf Flickr ©

Up or down?

Up or down? von hafual auf Flickr ©

glowing bridge

glowing bridge von hafual auf Flickr ©

all alone

all alone von hafual auf Flickr ©

Der heutige Tag von Mitch Buchannon (David Hasselhoff) in Baywatch in 5 Schritten (Episode 244):

 

1. Sport am Morgen
the final game“: am Morgen treibt Mitch natürlich erstmal Sport. Heute steht Basketball auf dem Programm und dieses Bild habe ich heute an einem Basketballfeld in Balboa aufgenommen. Es ist komplett unbearbeitet! Ich konnte dank Polfilter direkt gegen die Sonne fotografieren und so diese Licht- und Farbstimmung schaffen. Das Bild gehört zu meinen all-time favourites.

 

2. Was zur Hölle ist das?
lifeguard on duty“: Bei Dienstbeginn kommt Mitch an seinem Arbeitsplatz an. Doch was ist das? Jemand hat es sich auf dem heiligen Turm Nummer 13 von Mitch gemütlich gemacht, worüber er sich fürchterlich ärgert. Wer ist bloß diese dreiste Gangster-Lady?

 

3. Voller Einsatz
Up or down?“: Mitch steigt am Nachmittag zum ersten Rettungseinsatz von seinem Aussichtspunkt. Oder kehrt er vielleicht nur zum 7. Mal von einer Kaffeepause zurück, bei der er wieder mit unzähligen Frauen geflirtet hat?

 

4. Endlich Feierabend
glowing bridge“: Und nach einem anstrengenden Tag, einigen Rettungsaktionen und noch viel mehr Frauen, die den Rücken eingecremt haben wollten, hat Mitch Feierabend und genießt den Sonnenuntergang auf Balboa Island mit einer Frozen Banana mit bunten Streuseln in der Hand.

 

5. Und was kommt morgen?
all alone“: Morgen steht zur Abwechslung nicht Basketball, sondern Fußball auf dem Programm von Mitch. Dazu schnappt er sich am Morgen seinen roten Ball, entledigt sich seines T-Shirts und zeigt seine behaarte…na gut, den Rest kennen wir aus den anderen 243 Baywatch-Folgen.

 

Weitere Bilder, die den heutigen Tag von Mitch noch ausführlicher erzählen, findet ihr im aktualisierten Album “California“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Newport Beach, California, United States.


it's a hard life

it’s a hard life von hafual auf Flickr ©

nothing out there

nothing out there von hafual auf Flickr ©

too cold for me

too cold for me von hafual auf Flickr ©

walk with the birds

walk with the birds von hafual auf Flickr ©

Viele von uns uns in Deutschland lieben es an das Meer zu fahren. Wir genießen die Luft, das warme Wetter, die Geräusche der Gischt und den leichten warmen Wind am Strand. Für uns ist das Wort “Strand” fast ein Synonym für “Erholungsurlaub”.

 

Doch wie ist es wenn man an einem solchen Strand wohnt? Wenn man sich seine Brötchen dort verdient, wo nahezu alle Besucher Urlaub machen, man selbst aber nicht in der Tourismusbranche arbeitet? Wie ist das Leben hinter der rosaroten Brille der Touristen wirklich? Das Thema hat mich heute sehr beschäftigt, als ich Seal Beach und Huntington Beach besucht habe. Zwei Orte mit Stränden wie für Surfer und Urlauber geschaffen. Doch jetzt im Herbst bzw. Winter sind an diesen Stränden kaum Menschen, da es bei 10 bis maximal 20 Grad zu kalt für Touristen ist. Es verbleiben ein paar harte Surfer und diejenigen hinter den Kulissen, die hier wohnen und arbeiten. Diese Menschen werden von den Touristen wahrscheinlich sonst meistens gar nicht wahr genommen, doch im Winter kann man sie sehen, denn sie verbringen nicht nur zwei oder drei Wochen an diesem Strand, sondern vielleicht oft ihr ganzes Leben.

 

Meine heutigen Bilder erzählen genau diese Geschichte. In “it’s a hard life” sieht man eine Fischerin vor der Skyline von Long Beach. Ich weiß nicht wie lange sie dort schon sitzt, aber wenn das ihr täglicher Beruf ist, dann war das heute ein wirklich harter Job: es war sehr windig und knappe 15 Grad kalt. Als die Dame im Bild “nothing out there” ihre Angel einholt, hat sie leider nichts an der Leine. Ich habe fast gespürt, wie traurig sie nach dem langen Warten darüber war.
Der Vogel im Bild “too cold for me” hat sich schon so daran gewöhnt von den Touristen gefüttert zu werden, dass es ihm jetzt schwer fällt am einsamen Strand Nahrung zu finden. Er hat es versucht, ist danach auch noch mutig direkt in das Wasser gerannt, hat aber nichts Brauchbares gefunden. Wahrscheinlich macht er sich bald auf in Richtung Süden oder vielleicht füttert ihn der alte traurige Einheimische im Bild “walk with the birds“, der die Szenerie in wenigen Schritten kreuzen wird. Was ist wohl sein Beruf und wie wird er diesen Winter überstehen?

Hier ist dieser Artikel entstanden: Huntington Beach, California, United States.


bird junction

bird junction von hafual auf Flickr ©

leaving the lot

leaving the lot von hafual auf Flickr ©

beach ride

beach ride von hafual auf Flickr ©

in love with the harbor

pay for walking

pay for walking von hafual auf Flickr ©

Ich bin noch nicht in Los Angeles angekommen. Aber was die Amerikaner im Umkreis von 50 Meilen (ca. 80 Kilometer) um diese Metropole gebaut haben, ist wirklich krank. Der Großraum Los Angeles ist eine einzige riesige Stadt. Egal, ob ich von Anaheim nach Pasadena, von Pasadena nach Long Beach oder von Long Beach nach Orange gefahren bin (Abstand jeweils ca. 30 Meilen): ich habe nie gemerkt, dass ich eine Stadt verlassen hätte oder in einer anderen angekommen wäre. Die Städte sehen alle aus wie riesige (wirklich unendlich große) Industriegebiete und nur die historischen Innenstädte, die wie in Orange aus drei kleinen Straßen bestehen, verschaffen der jeweiligen Stadt eine etwas eigene Identität und rechtfertigen überhaupt einen eigenen Namen. Ich frage mich wirklich, wie und ob der Ausbau dieses Gebiets geplant wurde und ob heutzutage immer noch so verschwenderisch und unbedacht weiter gebaut wird. Es ist wirklich beängstigend, dass man hier ohne jegliche Übertreibung alle 0,5 bis 0,8 Meilen einen Starbucks, einen McDonalds, einen Taco Bell und einen Jack in the Box findet. Es gibt so gut wie überhaupt keine Parks, d.h. die Natur ist vollends zerstört. Ich hoffe wirklich, dass sich der Ausbau dieses Gebiets nicht weiter nach Osten ausdehnt, denn die Platzverschwendung, die in der Vergangenheit betrieben wurde, ist unglaublich: Ich schätze, dass ein Drittel des kompletten Gebiets Parkplätze sind. Beispielsweise in Long Beach besteht die Hälfte der Innenstadt aus riesigen Parkplätzen und -häusern. Ein Leben ohne ein Auto ist in diesem weitläufigen Gebiet absolut undenkbar und wahrscheinlich auch unmöglich.
Die einzigen Oasen im Großraum Los Angeles sind die Strände an der Westküste. Im Bild “beach ride” ist der Kontrast zwischen Strand und urbanem Leben dargestellt: im Hintergrund sind ein Parkplatz und einer der weltweit größten Containerhäfen in Long Beach zu sehen. Und auch im Bild “in love with the harbor“, in dem die Dame ihre Heimat genau so liebt wie sie ist, kann man gut erkennen, wie die Menschen hier versuchen ein bisschen Ausgleich zum stressigen Stadtleben zu bekommen und jede noch so kleine Grünfläche dazu nutzen. Und im Bild “pay for walking” wirkt es für mich so, als würde die Dame selbst für das Spazierengehen an den vielen Parkautomaten zahlen müssen. Die Menge an Parkplätzen und Parkautomaten wirkt erdrückend und beängstigend – als würden sie die Frau, die ein wenig gehetzt wirkt, verfolgen.
Und trotzdem ist es schön weil ungewöhnlich, einfach Mal zwei Stunden geradeaus durch eine Stadt zu fahren ohne ein Ende in Sicht. Denn z.B. im Bild “leaving the lot” habe ich in Orange eine Dame in ihrem alten VW Bus beim Ausparken entdeckt. Ich habe dem Bild veränderte Farbtöne gegeben, so dass es wie eine Fotografie aus den 70er Jahren wirkt. Mich erinnert es durch das Vordach des Hauses im Hintergrund auch ein bisschen an Italien und es lädt zum träumen ein.
Ja, sogar die Vögel scheinen sich hier an den Verkehr gewöhnt zu haben, denn im Bild “bird junction“, auf dem ich eine Kreuzung von Stromleitungen als “Vogelkreuzung” aufgenommen habe, befinden sich nur auf der einen “Straße” Vögel. Wahrscheinlich stehen die anderen auf einem Strommast vor einer roten Ampel und warten geduldig darauf weiterfliegen zu können.

 

Im Album “California” findet ihr weitere neue Bilder.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Orange, California, United States.


"Guess how much I bought today!"

"Guess who is really bored?"

that's the color

that’s the color von hafual auf Flickr ©

SKECHERS

SKECHERS von hafual auf Flickr ©

big time midnight snack

…beim Shoppen. Die meisten Männer kennen dieses Gefühl. Dieses Gefühl, wenn man mit seiner Frau oder Freundin in einen Bekleidungsladen geht, in dem es nur Frauendinge gibt. Wir versuchen wirklich konzentriert bei der Sache zu bleiben und die Partnerin bei ihrer Suche nach den neuesten Designerstücken zu unterstützen. Aber trotzdem lässt sich nach spätestens 3 Minuten nicht mehr verbergen, dass wir uns langweilen.

 

Ein kleiner Geheimtipp: langweilt euch nicht, sondern schaut euch einfach mal um (das gilt natürlich auch für die Frauen unter euch). Stellt euch ein paar Minuten an eine Stelle in einem solchen Geschäft und beobachtet die Herren der Schöpfung. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht und wurde nie enttäuscht: es ist einfach nur unglaublich lustig. Ich habe Exemplare gesehen, die durchgehend gelangweilt der Dame ihres Herzens hinterher dackeln, immer im gekonnten Abstand, so dass sie nicht in den Verkaufsprozess einbezogen werden müssen. Andere stehen immer an der gleichen Stelle und warten wie ein kleines Hündchen darauf, dass sie wieder abgeholt werden. Dritte popeln in der Nase, spielen am Handy herum, flirten mit Verkäuferinnen (nur besonders begabte Herren haben diese Multitasking-Ablenkungsfähigkeit) oder sind fast am einnicken irgendwo in der Ecke des Ladens.

 

Und heute bei meinem ersten Mal in einem amerikanischen Outletcenter habe ich ein besonders interessantes Exemplar entdeckt. Die Bilder ““Guess how much I bought today!”” und ““Guess who is really bored?”” gehören zusammen. Im ersten Bild seht ihr ihn, abgefertigt an einem Shoppingtag mit seiner Freundin – die schon wieder in den nächsten Laden rennt (der Laden heißt “guess” und daher auch die Titel der Bilder) – muss er auf ihre Einkaufstüten aufpassen und ist aufgrund der Menge kaum noch zu sehen. Die Geschwindigkeit mit der seine Freundin den Laden stürmt ist durch die Unschärfe zu erahnen und ganz bestimmt telefoniert sie mit ihrer besten Freundin um ihr von ihren neuesten Shopping-Erfolgen zu erzählen. Und wahrscheinlich bewegt sie sich zu den nächsten Schuhregalen in den Bildern “that’s the color” und “SKECHERS“. Ob sie schon bereit ist um echte Chucks zu tragen?
Und der Blick im zweiten Bild, bei dem er mir direkt in die Kamera sieht, sagt mehr als tausend Worte: “LAAAAAAAAANGWEILIG”. Und das Schlimmste ist, dass er sich auch noch ein Spielzeug kaufen durfte (siehe Tüte im Hintergrund), welches er jetzt nicht ausprobieren kann.

 

Nein, Männer haben es in diesem Punkt wirklich nicht leicht. Und deshalb gönnen wir uns am Abend noch ein ordentliches Sandwich bei Subway mit 3 Lagen beef. Im Bild “big time midnight snack” frage ich mich wirklich, welche Größe die amerikanischen Autogaragen haben müssen. Dieses Monster ist bestimmt 5,50 Meter lang und 2,50 Meter hoch.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Anaheim, California, United States.