world's most famous burger

Ich weiß noch sehr gut wie ich vor der Abreise damit geprahlt habe, dass ich in den USA jeden Tag Steak essen werde. Das habe ich auch nahezu jedem von euch erzählt. Aber nach sieben Wochen ist mir klar, dass ich dieses Thema etwas zu naiv angegangen bin. :)

 

Diesen Artikel will ich schon seit einigen Wochen schreiben, doch erst heute hat sich die Gelegenheit im Hard Rock Cafe in Hollywood ergeben, ein passendes Foto aufzunehmen. Im Bild “world’s most famous burger” flambiert der Koch gerade das Fleisch für den nächsten berühmtesten Burger der Welt. Denn diesen gibt es in den USA in der Hälfte aller Burgerläden. Und es gibt wirklich viele Burgerläden.
Natürlich findet man in den USA auch Steakhäuser, die ordentliches Steak anbieten. Diese Steaks sind gut und genauso teuer wie die adäquaten Versionen in Deutschland. Aber nachdem ich damals in New York am vierten Tag immer noch kein gutes, bezahlbares Steakhaus gefunden hatte, war mir schon fast klar: ich bin nicht im Land der Steaks, sondern eindeutig im Land der Burger. Und noch dazu ist eine Sache wirklich seltsam: in Deutschland gibt es in sehr vielen Restaurants verschiedener Arten (z.B. deutsche oder italienische Küche) gute Steaks auf der Karte. Hier ist das völlig anders, denn man findet beim Italiener, Mexikaner und Amerikaner eher selten ein Steak aber immer verschiedenste Varianten von Burgern auf der Speisekarte. Und so kam es, dass ich in den vergangenen sieben Wochen gerade einmal zwei ordentliche Steaks gegessen habe. Das klingt dürftig? Ist es auch! Und wie man jetzt sicherlich schon ahnen kann, habe ich das mit Burgern ausgeglichen. Ich kann sie nicht mehr zählen, aber ich vermute, dass ich mindestens 30 davon gegessen habe. Das klingt sehr einseitig? Ist es auch! Die Ernährung in den USA ist genauso wie man es überall liest, sieht und hört. Fastfood. Denn die meisten Amerikaner gehen nicht in den Supermarkt um gesunde Lebensmittel zu kaufen. Sie essen in unglaublichem Tempo in Restaurants (ich vermute im Schnitt brauchen sie 40 Minuten für ein Abendessen) und jeder (wirklich ausnamslos jede Person, die ich aus einem Restaurant habe laufen sehen) hat eine Tüte mit den Resten dabei. Die Standardfrage einer Bedienung im Restaurant am Ende eines Mittag- oder Abendessen lautet immer: “You want a box?”. Und die Antwort ist fast immer ein “Ja”, denn die Portionen sind riesig und es bleibt nahezu immer etwas übrig. Und so ist es für den Standardamerikaner günstiger in ein Restaurant zu gehen und am nächsten Tag die Reste als vollständiges und “vollwertiges” Gericht zu essen, als im Supermarkt teure und gesunde Lebensmittel zu kaufen und zuzubereiten. Das klingt seltsam? Ist es auch! Denn die Mittelschicht hat aufgrund der Preisspanne überhaupt nicht die Wahl sich gesund zu ernähren und so sind all die bekannten Probleme, die mit Fastfood zusammenhängen, nur die logische Konsequenz. Das Verurteilen der vielleicht etwas besser beleibten Personen in den USA muss also wirklich hinterfragt werden.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Los Angeles, California, United States.


it's like skiing

it’s like skiing von hafual auf Flickr ©

do not touch shark

do not touch shark von hafual auf Flickr ©

drizzled pleasure

drizzled pleasure von hafual auf Flickr ©

Was denkt ihr wenn ihr diese drei Bilder seht und versucht meinen heutigen Tag nachzuvollziehen? Nehmt euch ein paar Minuten Auszeit, seid kreativ, stellt es euch vor und lest dann erst weiter. In meinem Album California findet ihr noch ein paar weitere Bilder.

 

Und? Hattet ihr Ideen? Ich würde mich freuen wenn ihr eure Gedanken dazu als Kommentar hinterlassen würdet.
Und hier kommt die Aufklärung: das erste Bild “it’s like skiing” zeigt den Schatten eines Sessellifts direkt am Strand. Ja, wirklich. Ein Sessellift am Strand in Santa Cruz. Dort befindet sich der älteste Freizeitpark Californiens mit dem Namen “Santa Cruz Beach Boardwalk”, der 1907 eröffnet wurde und somit über 100 Jahre alt ist. Und der Sessellift fährt die komplette Länge des Freizeitparks im Schneckentempo ab. Hier bin ich heute mit einer Holzachterbahn gefahren die 1924 in Betrieb genommen wurde. Eine Achterbahn die zeitlos ist und durchgehend Action und Speed bietet. Absoluter Wahnsinn!
Im zweiten Bild war ich dann schon etwas weiter südlich in Monterey. Hier habe ich zum ersten Mal einen Minigolf-Parcours gesehen, der in Schwarzlicht getaucht ist. Das musste ich natürlich ausprobieren: die komplette Bahn ist mit riesigen Meerestieren und -pflanzen dekoriert und geschmückt – absolut perfekter american style. Für das Bild “do not touch shark” habe ich es mir für 15 Minuten mit meinem Stativ (GorillaPod) auf dem Teppichboden gemütlich gemacht, um die coolste Bahn Nummer 5 von insgesamt 18 aus einer möglichst bedrohlichen Perspektive festzuhalten. 
Und da Minigolf natürlich ein anstrengender Sport ist braucht man danach auch eine ordentliche Mahlzeit. Und welche ordentliche Mahlzeit essen Amerikaner am liebsten? Genau, Salat…!? Nein, natürlich Burger! Und da ich diesen Burger an einem Lagerfeuer in dem richtig typisch amerikanischen Restaurant “Cannery Row Brewing Company” unglaublich genossen habe, musste ich das im Bild “drizzled pleasure” festhalten, in dem ich mein Getränk, die Speisekarten und zwei Ringe, die ich im Freizeitpark gewonnen habe, plaziert habe. Das war wirklich mein Spieltag! :)
Seid ihr darauf gekommen?

Hier ist dieser Artikel entstanden: Monterey, California, United States.