dragons celebrating New Year's Eve

…4, 3, 2, 1. Und es ist soweit (hier schon sechs Stunden früher als bei euch)!
Macht es wie die Drachen im Bild “dragons celebrating New Year’s Eve“, das ich heute als Silvesterbild bei dem 1000 Jahre alten Literaturtempel in Hanoi (wo Anja und ich jetzt auch gleich zum Feiern aufbrechen) aufgenommen habe, und fackelt all eure Feuerwerke ab, habt Spaß und genießt eure Party.

 

Euch allen einen guten Rutsch!

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hanoi, Hanoi, Vietnam.


pure

pure von hafual auf Flickr ©

a rainy day

a rainy day von hafual auf Flickr ©

Wie Tag und Nacht. Wie Auto und Motorrad. Wie Pinky und Brain. Wie dunkel und hell. Wie David und Goliath. Wie Gut und Böse. Wie Mädchen und Junge. Wie Simpsons und Dallas. Wie Vietnam und USA. Wie Sturm und Windstille. Wie minus und plus. Wie groß und klein. Wie Erde und Jupiter. Wie Mr. Hanky und Toilettenpapier. Wie Mann und Frau. Wie Deutsch und Chinesisch. Wie trocken und nass. Wie Cruise und Tom. Wie Roller und Auto. Wie jung und alt. Wie dumm und intelligent. Wie Dick und Doof. Wie stehen und sitzen. Wie Leben und Tod. Wie Tom und Jerry. Wie Schlaf und Wachsein. Wie arm und reich. Wie hoch und Tief. Wie real und irreal. Wie Rotkäppchen und Wolf. Wie Anfang und Ende. Wie kurz und lang. Wie hässlich und schön. Wie Dinosaurier und Ameise. Wie positiv und negativ. Wie minus und plus. Wie Fred Feuerstein und Star Wars. Wie hin und her. Wie ja und nein. Wie Katze und Maus. Wie Holz und Metall. Wie Freude und Trauer. Wie Captain Future und Spongebob.

 

Genauso gegenteilig ist die heute Busfahrt von Huế nach Hanoi im Vergleich mit der letzten. Da der Bus bei der Nachtbusfahrt vor drei Tagen über insgesamt 19 Stunden wirklich schäbig war, sitze ich jetzt in einem komfortablen und sauberen Bus für die nächsten 14 bis 18 Stunden und denke an diesen Tag bei der Grabstätte von Tự Đức zurück. Diese hat bei dem heutigen Dauerregen fast mystisch gewirkt (“a rainy day“, in dem sich der Hamburger, den ich dort kennengelernt habe und dessen Beine abgebildet sind, nicht um das schlechte Wetter schert – als Hamburger ist er es ja auch gewohnt). Diese Mystik habe ich im Bild “pure” festgehalten, welches die pure Schönheit dieser Umgebung, des Regens, des Sees und der Umwelt in einer geheimnisvollen und in sich gekehrten Stimmung darstellt. Das Leben ist schön.

 

Mit dem heutigen Tag ist das Album “Huế” komplett und ihr findet es hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hue, Thừa Thiên-Huế Province, Vietnam.


stare in thoughtfulness

dragon call box

dragon call box von hafual auf Flickr ©

stroll the ancient way

stroll the ancient way von hafual auf Flickr ©

forbidden stairs

forbidden stairs von hafual auf Flickr ©

smoggy past

smoggy past von hafual auf Flickr ©

Ich habe schon oft von diesem “Smog” gehört. In Deutschland wird kontinuierlich dafür gesorgt, dass der Smog verschwindet oder gar nicht mehr entsteht. Ich habe auch nur davon gehört und es nicht richtig wahrgenommen, bis ich es vor fünf Wochen am Flughafen in Peking selbst erlebt habe, als ich beim Einsteigen in das Flugzeug Richtung Bangkok gefragt habe, warum es denn hier so verbrannt riecht und mir erklärt wurde, dass das “Smog” ist. Ich konnte es nicht fassen und auch nicht so richtig glauben.

 

Und heute war es erst ganz ähnlich. Es ist ein bisschen wie in Bayern im Herbst, wenn am Morgen um 08:00 Uhr noch dicke Nebelschwaden in der Luft hängen. Und so dachte ich heute Mittag bei der Ankunft in Huế auch, dass einfach noch dicker Nebel in der Stadt hängt. Aber ein paar Stunden später hat es bei mir gedämmert, denn der Himmel genau über meinem Kopf war strahlend blau. Wenn man dann nach links oder nach rechts geschaut hat, hat man einfach ein dickes, undurchsichtiges Grau gesehen. Bemerkt habe ich das bei der Besichtgung einer alten Kaiserstadt, die die Hauptattraktion der Stadt und wirklich sehenswert ist. Man kann um die Stadt an einem kleinem Wassergraben über viele Brücken spazieren und dabei habe ich das Bild “stare in thoughtfulness” aufgenommen, in dem ich den Smog noch ausblenden konnte. Angekommen in der Kaiserstadt lag die ganze Stadt in einem dichten Smog-Nebel. Und es sah faszinierend aus – auf eine beängstigende Art und Weise. Die Kaiserstadt hat wirklich viel zu bieten, wie z.B. einen Drachen in einer Telefonzelle im Bild “dragon call box“, wunderschöne hunderte Meter lange Gänge im japanischen Stil im Bild “stroll the ancient way“, eine verbotene Treppe im Bild “forbidden stairs“, deren Geheimnis ich gerne gelüftet hätte und eine faszinierende Geschichte: die Stadt wurde in vier Kriegen immer wieder in großen Teilen zerstört und danach wieder aufgebaut.
Und trotzdem hat mich die Erkenntnis wirklich getroffen, dass Vietnam und vielleicht ganz Asien ein extrem großes Smog-Problem hat. Wenn man es nicht erlebt hat, dann kann man es nicht wirklich nachvollziehen: die Luft ist wirklich unglaublich schlecht. Das Atmen fällt viel schwerer, wird zu einer bewussten Aufgabe und es ist extrem ungesund in einer solchen Umgebung zu leben. Die Menschen zerstören sich ihren eigenen Lebensraum. Gestern habe ich gehört, dass in Hanoi acht Millionen Einwohner sechs Millionen Zweiräder besitzen, womit ein Teil der Erklärung für diese Probleme schon fast erbracht ist. Hier ist man noch nicht soweit, dass dieses Problem wirklich verstanden wurde. Man kann wirklich nur hoffen, dass bald ein Umdenken stattfindet bevor es zu spät ist. Denn in einer Umgebung wie im Bild “smoggy past“, in dem man den Smog förmlich riechen kann, sollten wirklich keine Kinder aufwachsen müssen.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hue, Thừa Thiên-Huế Province, Vietnam.


turn and fall

turn and fall von hafual auf Flickr ©

eating up

eating up von hafual auf Flickr ©

the third lantern

the third lantern von hafual auf Flickr ©

covered bridge

covered bridge von hafual auf Flickr ©

Meine Gedanken beim heutigen Spaziergang am Nachmittag durch Hội An:
Also ich weiß nicht. Jetzt bin ich gerade von meiner zweiten Tour zurück und die Tempelstadt Mỹ Sơn war wirklich interessant. Aber dieser Tourguide. Ich habe echt selten einen so unfreundlichen Menschen getroffen. Und diese Hektik. Die Asiaten verbreiten immer eine Hektik und Unruhe bei allem was sie tun. Man muss wirklich einen inneren Ruhepol haben, wenn man als Europäer hier leben möchte.
(Plötzlich aus den Gedanken gerissen) Oh mein Gott, was macht der denn da am Brunnen (“turn and fall“)? Halt, tus nicht! Moment…schläft der etwa? Ne, oder? Am Rand des Brunnens? Unglaublich! Verrückter! Wenn er sich nur einmal umdreht, dann fällt er in den Brunnen. Puh, er schläft wie ein Stein.
Naja, zurück zu Mỹ Sơn. Wenigstens konnte ich das Bild “eating up” aufnehmen. Diese Wurzeln, die den Tempel und das Fenster förmlich auffressen, sind wirklich beeindruckend. Aber schon wieder vier Stunden Busfahrt für eine Besichtigung? Und nur eine Stunde Zeit am eigentlichen Ziel zusammen mit hunderten anderen Touristen? Nein, ehrlich, nein danke. Das war das letzte Mal.

 

(Zwei Stunden später nach dem Essen) Da schaue ich mir lieber noch zwei Häuser in der Altstadt Hội Ans an. In die Stadt habe ich mich wirklich ein bisschen verliebt. Das ist bis jetzt der einzige Ort den ich in Vietnam entdecken konnte, an dem zeitweise sogar Rollerverbot herrscht. D.h. keine Hupen und kaputte Auspuffe. Ein bisschen Entspannung für die Nerven.
(Die beiden Häuser waren wunderschön) Oh je, ich bin so müde. Um 06:00 Uhr aufstehen nach fünf Stunden Schlaf nach einer 19-stündigen Busfahrt schlaucht meinen fast 30-jährigen Körper doch ein bisschen. Also, erstmal ein kleines Bierchen in einer Bar zur Entpannung. Oh, wie schön, wie ein Gemälde (Klick – “the third lantern“).
(Nach zwei kühlen Bier) Ich bin totmüde. Aber jetzt muss noch die überdachte japanische Brücke bei Nacht angesehen werden. Und sie ist einfach nur schön. “Buy”, “buy” ruft es vor mir. Mehrere Mädchen stürmen auf mich zu und wollen kleine Laternen mit Kerzen verkaufen, die man im Fluß schwimmen lassen kann. Die Mädchen frieren total – ok, ok, ich kaufe euch zwei ab. Ohne handeln – ihr tut mir ja so leid. Ab ins Wasser damit. Schwimm, kleine Laterne, schwimm! Schwi…verdammt. Ein Busch. Fünf Meter neben dem Startpunkt. Du schaffst das kleine Laterne. Du schaffst d…verdammt. Hängt. Naja, ok, dann können die Mädels das Ding wieder aus dem Wasser fischen und nochmal verkaufen. Da mache ich lieber ein Bild. Welch eine traumhafte Spiegelung: “covered bridge“. Und jetzt ab ins Bett (gleich nach dem Bloggen).

 

Das Album “Hội An” ist komplett und ihr findet es hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Quảng Nam Province, Vietnam.


signs of the flood

signs of the flood von hafual auf Flickr ©

overgrown Old Town

overgrown Old Town von hafual auf Flickr ©

original hoianese

original hoianese von hafual auf Flickr ©

concentrated threading

concentrated threading von hafual auf Flickr ©

the flood is coming…every yearm

happiness

happiness von hafual auf Flickr ©

Selten hat mich eine Aussage so überrascht wie diese heute: “The flood is coming…every year”.
Nach einer 19-stündigen Busfahrt von Đà Lạt nach Hội An in Zentralvietnam von gestern Mittag bis heute Morgen ging es kurz nach dem Checkin in die berühmte Altstadt Hội Ans. Diese ist wirklich uralt – Schätzungen sprechen von 2200 Jahren. Und die alten Häuser, die teilweise über 400 Jahre alt sind, werden mühevoll restauriert und sind zum Großteil noch im Originalzustand erhalten. Viele dieser Altbauten können besichtigt werden und man wird meistens von den Bewohnern bzw. deren erwachsenen Kindern kurz durch das Haus geführt und lernt dessen Geschichte kennen. Doch erst beim vierten Haus habe ich eine bittere Wahrheit erfahren, die mir auch im fünften Haus nochmal bestätigt wurde.

 

Wenn man durch die Altstadt läuft sind die Mauern und Dächer überall mit Moos überwachsen wie im Bild “overgrown Old Town“, welches die unglaublich vielen kleinen Details dieser Stadt darstellt. Man ist erst etwas verwundert, warum die Häuser denn trotz der ständigen Renovierungsarbeiten etwas “heruntergekommen” aussehen – zumindest von außen. Wirft man dann einen Blick in das Innere der Häuser, findet man die wunderschönsten, verwinkelten und verzierten Einrichtungen wie im Bild “original hoianese” (ein Restaurant mit hoianesischer Küche). Die Häuser sind von japanischer, chinesischer und vietnamesischer Architektur geprägt und haben oft wunderschöne Dachkonstruktionen wie im Bild “the flood is coming…every year“, in dem sich das einfallende Licht in die Balken und Wände des Hauses frisst. In einigen Häusern wird auch gearbeitet wie im Bild “concentrated threading“, in dem die Dame gerade den Faden in ihre Nadel einfädelt, um den nächsten Vorhang zu besticken. Die meisten dienen aber mittlerweile als Geschäfte mit Kleidung, Kunstobjekten und Bildern für Touristen.

 

Und in dem Haus mit der schönen Dachkonstruktion, dem letzten Haus, das ich heute besucht habe, wurde mir dann von der Dame beim Erzählen der Geschichte des Hauses und von Kreidestrichen mit Datum an den Wänden die traurige Wahrheit bestätigt. 08.11.2011 stand dort an der Wand – das Datum der letzten Überschwemmung – und ein waagerechter Kreidestrich über meinem Kopf zeigt die Höhe an. Über 1,80 Meter hoch stand das Wasser vor eineinhalb Monaten in diesem Haus. Und nach Nachfrage hat mir die Dame bestätigt, dass die Überschwemmung jedes Jahr kommt. Ich war wirklich geschockt. Und überrascht wie positiv die Menschen damit umgehen. Sie müssen sich jedes Jahr darauf einstellen, dass zwei Tage das Erdgeschoss ihrer Wohnhäuser komplett unter Wasser steht. Unglaublich.
Aber sie sind diese Situation gewohnt und denken vielleicht wie im Bild “signs of the flood” immer wieder darüber nach, wann es wieder soweit sein könnte (ich habe das Bild fotografiert und danach dem Mädchen im Bild gezeigt – sie hat sich unglaublich gefreut, als ich zu ihr gegangen bin und nur “very very beautiful, thank you” gesagt habe). Überschwemmungen sind am Ende der Regenzeit die Regel, aber können das ganze Jahr bei Taifunen auftreten. Und trotzdem sind die Menschen mit ihrer wunderschönen alten Stadt glücklich – die Dame im Bild “happiness” beweist es. Ich bewundere diese unglaubliche Standhaftigkeit – wirklich.

 

Im neuen Album “Hội An” findet ihr viele weitere Bilder des heutigen Tages, der so unglaublich faszinierend war.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hội An, Quảng Nam Province, Vietnam.


facing real wisdom

facing real wisdom von hafual auf Flickr ©

smiling statue

smiling statue von hafual auf Flickr ©

a flower for all

a flower for all von hafual auf Flickr ©

In Asien spielt Buddhismus die übergeordnete Rolle unter den Religionen der Menschen und so ist es auch in Vietnam. Wie in den westlichen Ländern findet man hier vor allem in den Städten unzählige buddhistische Tempel, die sehr oft von riesigen Buddha-Statuen gekennzeichnet werden, so dass man die Tempel auch von weitem erkennen und sehen kann. Im entferntesten Sinn erinnern mich diese riesigen Statuen ein bisschen an Kirchtürme, die auch als Symbol oder Kennzeichnung gelten und ich vermute deswegen so hoch gebaut werden, um die Nähe zum Himmel oder Gott zu symbolisieren.
Das schöne an buddhistischen Figuren wie in den heutigen drei Bildern “facing real wisdom“, “smiling statue” und “a flower for all“, die ich alle bei einem Tempel in Đà Lạt aufgenommen habe, ist, dass die Darstellung Buddhas immer sehr freundlich und ansprechend kindlich wirkt. Die Tempel selbst sind extrem bunt verziert und geschmückt, und vermitteln dadurch eine angenehm positive Stimmung. Um die Tempel herum gibt es viele leuchtend weiße Statuen und große Drachen aus Stein, die mit zerbrochenem alten Porzellan verziert sind.

 

Bei der aktuellen Busfahrt durch die Berge, die insgesamt 17 Stunden bis Hội An dauern wird, denke ich sehr gerne an die fröhliche Stimmung bei diesen Tempeln zurück, während der Busfahrer im Moment die Bremsen des klapprigen alten Buses mit Wasser kühlt und es auf der rechten Seite 200 Meter steil nach unten geht.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Nha Trang, Khánh Hòa Province, Vietnam.


shadows breaking-in

shadows breaking-in von hafual auf Flickr ©

deserted loneliness

deserted loneliness von hafual auf Flickr ©

sunday with friends

sunday with friends von hafual auf Flickr ©

forgotten door

forgotten door von hafual auf Flickr ©

EPSI

EPSI von hafual auf Flickr ©

Viele von euch haben gefragt wie man Weihnachten in Vietnam feiert, ob überhaupt Weihnachten gefeiert wird und wie weihnachtlich es denn hier ist. Deshalb möchte ich euch heute mehr dazu erzählen.

 

In Vietnam gibt es ca. 8% Katholiken, d.h. dass auch ca. jeder 10. der Vietnamesen Weihnachten feiert. Wenn man durch eine Stadt wie Đà Lạt läuft ist geschätzt jedes zehnte Haus geschmückt. Natürlich sind auch teilweise ganze Straßen ungeschmückt, denn viele geschmückte Häuser sind auch in den gleichen Stadtbereichen angesiedelt.
Zusätzlich sind nahezu alle Touristen-Anlaufpunkte mit einem Weihnachtsbaum und einen Nikolaus versehen. Dazu gehören jegliche Restaurants, die auch westliches Essen anbieten, Hotels, Gästehäuser und Tourismus-Büros. Wenn man sich die Dekorationen ansieht, dann erinnert es sehr wenig an den klassischen Weihnachtsschmuck in Deutschland, sondern vielmehr an eine Kopie aus den USA. Die Bäume sind nahezu immer unecht aus Plastik in den wildesten Farben (von pink über weiß bis hin zu knallblau) und die Lämpchen blinken immer. Wenn man die Weihnachtskrippen betrachtet kommt man sich vor, als wäre man in einem Weihnachts-Comic gelandet. Man sieht Maria und Josef auch in den wildesten Farben als große Plastikfiguren. D.h. die Vietnamesen stehen eindeutig auf Kitsch.
Auch die Tradition mit den Geschenken ist etwas anders als in Deutschland. Geschenke gibt es erst am 25. Dezember wie auch in den USA und die Kinder stellen ihre Schuhe vor die Tür, worin der Weihnachtsmann dann all die tollen Geschenke ablegen kann. Und Nikoläuse habe ich wirklich viele gesehen, denn die Mütter packen ihre Kinder wirklich oft in ein kleines Nikolaus-Kostüm mit dem sie dann auf den Gehsteigen herumtollen.

 

D.h. um die Frage zu beantworten, ob in Vietnam richtige Weihnachtsstimmung aufkommt: jaein. Die Kehrseite ist nämlich natürlich zum einen das Wetter: es ist weder kalt noch liegt Schnee, sondern es ist Sommer und die Trockenzeit beginnt. Im Bild “shadows breaking-in” kann man einen Studenten neben auf dem Universitätsgelände sehen, der gerade eine Pause macht und Schutz vor der Sonne in den beeindruckenden Schatten eines riesigen Baumes sucht. Die Trockenzeit beginnt langsam die Wiesen braun zu färben, was man im Bild “deserted loneliness” sehen kann. Zum anderen ist es an einem Tag wie heute, dem 25. Dezember, viel zu unruhig und belebt in der Stadt. Bei einem Spaziergang über das riesige Universitätsgelände der Universität in Đà Lạt habe ich heute, an einem Sonntag und noch dazu dem 25. Dezember, eigentlich gähnende Leere erwartet. Aber es war komplett anders. Das Gelände war überflutet von Studenten und der Parkplatz war randvoll mit Rollern. Viele nutzten das bewaldete Gelände um einen Spaziergang zu machen (“sunday with friends“). Die Universitätsgebäude sind nicht vergleichbar mit europäischen oder amerikanischen Universitäten und einige sind auch bereits geschlossen und wurden wohl vergessen (“forgotten door” und “EPSI” – beide vor und hinter dem gleichen Gebäude aufgenommen).

 

Und trotzdem ist es ein wunderschönes Weihnachten allein mit Anja in der weiten Welt.

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


christmas angel learns to fly

christmas present

christmas present von hafual auf Flickr ©

Heute ist Weihnachten!
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Fest und ein paar erholsame Tage mit euren Familien. Ich vermisse euch alle!
Ich habe gerade noch eine Runde durch die Stadt gedreht um ein weihnachtliches Bild für euch zu fotografieren und es wurden zwei: in “christmas angel learns to fly” lernt ein kleiner Weihnachtsengel gerade das Fliegen und ein Geschenk, das so wunderschön und stylisch verpackt ist wie im Bild “christmas present” wünscht sich heute bestimmt jeder.

 

Die Bilder sind für euch.
Frohe Weihnachten!

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


Is this it?

Is this it? von hafual auf Flickr ©

captured in a giant cobweb

scratchy train

scratchy train von hafual auf Flickr ©

stay on track

stay on track von hafual auf Flickr ©

the hope of soccer

the hope of soccer von hafual auf Flickr ©

An was erinnert die meisten von uns der Name Doppelmayr? Jeder Skifahrer und jeder Snowboarder hat diesen Namen definitiv schon einmal gesehen.
Genau, an Skilifte oder genauer gesagt Seilbahnen. Und mit genau einer solchen Doppelmayr Seilbahn bin ich heute mitten in Vietnam über die Berge zu einem Tempel gefahren.

 

Ein klassischer Sightseeing-Tag wie heute kann nicht besser beginnen. Der Umzug mit Sack und Pack in ein anderes, etwas besseres Hotel mit einzigartigem Frühstück für ein schönes Weihnachten war innerhalb von 30 Minuten erledigt und man kann dort auch Fahrräder ausleihen. Und schon ging es los mit einem Fahrrad bei dem weder die Rück- noch die Vorderbremse so richtig funktioniert hat, so dass ich zusätzlich mit dem Fuß bremsen und bergab absteigen musste, was im vietnamesischen Verkehr eigentlich wirklich nicht tragbar ist. Angekommen an der Seilbahn war die Fahrt mit dem Doppelmayr gewohnt sicher und der Blick über Đà Lạt atemberaubend schön. Auf der anderen Seite kam man bei einem riesigen Tempelgelände an und konnte auch ein Stückchen hinunter zu einem See laufen. Es war als wäre man bei uns 60 Kilometer von München in Richtung Alpen gefahren – nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Abstand hier nur wenige Kilometer beträgt. Die Tempelanlage war für die Dame im Bild “Is this it?” genau die richtige Umgebung um über ihr Leben nachzudenken. Und ich habe die größten Spinnen und Spinnennetze entdeckt, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe – direkt vor einem Eingang zwischen zwei Bäumen (“captured in a giant cobweb” – die Spinnen sieht man jeweils in der Mitte der beeindruckenden Netze).
Nach der Rückreise mit der Seilbahn ging es ohne Bremse zusammen mit gefühlt 10000 Rollern bergab und über mehrere Kreisverkehre zur renovierten Zugstation der Stadt, die wirkt, als sei sie direkt aus einem Museum hierher gezogen. Dass hier noch Züge fahren ist wirklich kaum zu glauben (“scratchy train“). Man kann jedenfalls so viel und so lange man möchte auf den Gleisen herumtanzen (“stay on track“).
Und die letzte Station war ein Gebäude, bei dem ich keine Ahnung hatte, was es überhaupt ist. Also einfach hin und überraschen lassen. Es hat sich herausgestellt, dass es eine Schule ist, bei der wohl gerade das Freitagabend-Ritual stattgefunden hat und zusätzlich noch ein paar Kids mit Trainer auf einem betonierten Fußballplatz trainiert haben. So wie sich die Kids ins Zeug legen, träumen sie sicher alle von einer großen Karriere (“the hope of soccer“).
Zusammenfassend war die heutige Attraktionen-Tour um Welten relaxter und spannender als jede gebuchte Tour, bei der man mindestens doppelt soviele Ziele in der Hälfte der gleichen Zeit ansteuert. Und mein absolutes persönliches Highlight war es mit dem Fahrrad kreuz und quer mit den vietnamesischen Rollern um jeden Zentimeter zu batteln und mich durch den vogelwilden Verkehr zu wühlen.

 

Weiter Bilder findet ihr hier im Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


no risk no fun

no risk no fun von hafual auf Flickr ©

sucking steepness

sucking steepness von hafual auf Flickr ©

Welcome to Crazy House!

at the crossroads

at the crossroads von hafual auf Flickr ©

Nachdem dieser Tag schon etwas anders als die anderen begonnen hat ging es erstmal in die Innenstadt von Đà Lạt. Es ist eine wirklich tolle Stadt bei der man den starken Einfluß der Franzosen, die damals in Vietnam waren, sehen kann. Die Häuser, die teilweise richtige Altbauten mit hohen Decken sind, erinnern sehr stark an Europa und zu Hause. D.h. wie schon vor ein paar Tagen gehofft ist das genau der richtige Ort um Weihnachten zu feiern und auch ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.

 

Doch vor der Entdeckungsreise durch die Stadt und sogar noch vor dem Frühstück habe ich die verrückte Dame im Bild “no risk no fun” entdeckt. Es ist wirklich eine Herausforderung in Vietnam über die Straße zu gehen. Aber die alte Dame mit Buckel, die kaum laufen kann, geht ohne mit der Wimper zu zucken mit ca. 1 km/h über eine riesige Kreuzung mit einem Durchmesser von 30 Metern. Crazy.
Durch wunderschöne kleine Gassen und vorbei an den steilsten Hinterhöfen (“sucking steepness“) ging es dann zum sogenannten “Crazy House”. Ich hatte keine Ahnung, was das genau sein soll, aber ich verstehe jetzt komplett, warum Đà Lạt das Disney Land Vietnams genannt wird. Dieses Haus macht seinem Namen wirklich alle Ehre und wurde ausgehend von einem riesigen Baum gebaut: nach dem Eingang vorbei an dem Herrn im Bild “Welcome to Crazy House!” ging es durch die wirren Gänge, die verschnörkelt, verspielt und absolut abgefahren verziert sind durch das riesige Haus. Man kann die Zimmer des Hauses, die alle komplette Einzelstücke sind, sogar mieten. Und das wirklich kranke ist: man kann extrem enge Gänge und Treppen über das Dach des wie ein Hexenhaus kombiniert mit Tarzans Baumhaus wirkenden Gebäudes klettern, was ja noch nicht wirklich besonders ist. Aber: die Geländer sind gerade einmal Kniehoch! D.h. während ich mit meiner Höhenangst trotzdem unbedingt über den engen Pfad im Bild “at the crossroads” über das Dach klettern musste, konnte mir Anja nur von unten zusehen und hoffen, dass ich überlebe. Das Bild zeigt den Pfad über dem Paar (ja genau, der steile Steinklotz mit dem Zapfen), den ich Richtung Dach entlang geklettert bin und die unheimliche und trotzdem wunderschöne Kulisse, in der sich das Crazy House befindet. Ich kann gar nicht sagen wie sehr mir die Knie gezittert haben, denn es geht an der Seite wirklich 20 Meter nach unten. D.h. einfach den Blick möglichst auf dem Weg halten und nicht nach unten sehen. So etwas würde es wirklich niemals ungesichert bei uns zu Hause geben. Das war einfach absolut krank. Jeder Bergsteiger wird mich jetzt auslachen. Aber für mich mit Höhenangst war das eine absolute Grenzerfahrung. Und absolut geil! :)

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.