facing real wisdom

facing real wisdom von hafual auf Flickr ©

smiling statue

smiling statue von hafual auf Flickr ©

a flower for all

a flower for all von hafual auf Flickr ©

In Asien spielt Buddhismus die übergeordnete Rolle unter den Religionen der Menschen und so ist es auch in Vietnam. Wie in den westlichen Ländern findet man hier vor allem in den Städten unzählige buddhistische Tempel, die sehr oft von riesigen Buddha-Statuen gekennzeichnet werden, so dass man die Tempel auch von weitem erkennen und sehen kann. Im entferntesten Sinn erinnern mich diese riesigen Statuen ein bisschen an Kirchtürme, die auch als Symbol oder Kennzeichnung gelten und ich vermute deswegen so hoch gebaut werden, um die Nähe zum Himmel oder Gott zu symbolisieren.
Das schöne an buddhistischen Figuren wie in den heutigen drei Bildern “facing real wisdom“, “smiling statue” und “a flower for all“, die ich alle bei einem Tempel in Đà Lạt aufgenommen habe, ist, dass die Darstellung Buddhas immer sehr freundlich und ansprechend kindlich wirkt. Die Tempel selbst sind extrem bunt verziert und geschmückt, und vermitteln dadurch eine angenehm positive Stimmung. Um die Tempel herum gibt es viele leuchtend weiße Statuen und große Drachen aus Stein, die mit zerbrochenem alten Porzellan verziert sind.

 

Bei der aktuellen Busfahrt durch die Berge, die insgesamt 17 Stunden bis Hội An dauern wird, denke ich sehr gerne an die fröhliche Stimmung bei diesen Tempeln zurück, während der Busfahrer im Moment die Bremsen des klapprigen alten Buses mit Wasser kühlt und es auf der rechten Seite 200 Meter steil nach unten geht.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Nha Trang, Khánh Hòa Province, Vietnam.


christmas angel learns to fly

christmas present

christmas present von hafual auf Flickr ©

Heute ist Weihnachten!
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Fest und ein paar erholsame Tage mit euren Familien. Ich vermisse euch alle!
Ich habe gerade noch eine Runde durch die Stadt gedreht um ein weihnachtliches Bild für euch zu fotografieren und es wurden zwei: in “christmas angel learns to fly” lernt ein kleiner Weihnachtsengel gerade das Fliegen und ein Geschenk, das so wunderschön und stylisch verpackt ist wie im Bild “christmas present” wünscht sich heute bestimmt jeder.

 

Die Bilder sind für euch.
Frohe Weihnachten!

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


Is this it?

Is this it? von hafual auf Flickr ©

captured in a giant cobweb

scratchy train

scratchy train von hafual auf Flickr ©

stay on track

stay on track von hafual auf Flickr ©

the hope of soccer

the hope of soccer von hafual auf Flickr ©

An was erinnert die meisten von uns der Name Doppelmayr? Jeder Skifahrer und jeder Snowboarder hat diesen Namen definitiv schon einmal gesehen.
Genau, an Skilifte oder genauer gesagt Seilbahnen. Und mit genau einer solchen Doppelmayr Seilbahn bin ich heute mitten in Vietnam über die Berge zu einem Tempel gefahren.

 

Ein klassischer Sightseeing-Tag wie heute kann nicht besser beginnen. Der Umzug mit Sack und Pack in ein anderes, etwas besseres Hotel mit einzigartigem Frühstück für ein schönes Weihnachten war innerhalb von 30 Minuten erledigt und man kann dort auch Fahrräder ausleihen. Und schon ging es los mit einem Fahrrad bei dem weder die Rück- noch die Vorderbremse so richtig funktioniert hat, so dass ich zusätzlich mit dem Fuß bremsen und bergab absteigen musste, was im vietnamesischen Verkehr eigentlich wirklich nicht tragbar ist. Angekommen an der Seilbahn war die Fahrt mit dem Doppelmayr gewohnt sicher und der Blick über Đà Lạt atemberaubend schön. Auf der anderen Seite kam man bei einem riesigen Tempelgelände an und konnte auch ein Stückchen hinunter zu einem See laufen. Es war als wäre man bei uns 60 Kilometer von München in Richtung Alpen gefahren – nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Abstand hier nur wenige Kilometer beträgt. Die Tempelanlage war für die Dame im Bild “Is this it?” genau die richtige Umgebung um über ihr Leben nachzudenken. Und ich habe die größten Spinnen und Spinnennetze entdeckt, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe – direkt vor einem Eingang zwischen zwei Bäumen (“captured in a giant cobweb” – die Spinnen sieht man jeweils in der Mitte der beeindruckenden Netze).
Nach der Rückreise mit der Seilbahn ging es ohne Bremse zusammen mit gefühlt 10000 Rollern bergab und über mehrere Kreisverkehre zur renovierten Zugstation der Stadt, die wirkt, als sei sie direkt aus einem Museum hierher gezogen. Dass hier noch Züge fahren ist wirklich kaum zu glauben (“scratchy train“). Man kann jedenfalls so viel und so lange man möchte auf den Gleisen herumtanzen (“stay on track“).
Und die letzte Station war ein Gebäude, bei dem ich keine Ahnung hatte, was es überhaupt ist. Also einfach hin und überraschen lassen. Es hat sich herausgestellt, dass es eine Schule ist, bei der wohl gerade das Freitagabend-Ritual stattgefunden hat und zusätzlich noch ein paar Kids mit Trainer auf einem betonierten Fußballplatz trainiert haben. So wie sich die Kids ins Zeug legen, träumen sie sicher alle von einer großen Karriere (“the hope of soccer“).
Zusammenfassend war die heutige Attraktionen-Tour um Welten relaxter und spannender als jede gebuchte Tour, bei der man mindestens doppelt soviele Ziele in der Hälfte der gleichen Zeit ansteuert. Und mein absolutes persönliches Highlight war es mit dem Fahrrad kreuz und quer mit den vietnamesischen Rollern um jeden Zentimeter zu batteln und mich durch den vogelwilden Verkehr zu wühlen.

 

Weiter Bilder findet ihr hier im Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


no risk no fun

no risk no fun von hafual auf Flickr ©

sucking steepness

sucking steepness von hafual auf Flickr ©

Welcome to Crazy House!

at the crossroads

at the crossroads von hafual auf Flickr ©

Nachdem dieser Tag schon etwas anders als die anderen begonnen hat ging es erstmal in die Innenstadt von Đà Lạt. Es ist eine wirklich tolle Stadt bei der man den starken Einfluß der Franzosen, die damals in Vietnam waren, sehen kann. Die Häuser, die teilweise richtige Altbauten mit hohen Decken sind, erinnern sehr stark an Europa und zu Hause. D.h. wie schon vor ein paar Tagen gehofft ist das genau der richtige Ort um Weihnachten zu feiern und auch ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.

 

Doch vor der Entdeckungsreise durch die Stadt und sogar noch vor dem Frühstück habe ich die verrückte Dame im Bild “no risk no fun” entdeckt. Es ist wirklich eine Herausforderung in Vietnam über die Straße zu gehen. Aber die alte Dame mit Buckel, die kaum laufen kann, geht ohne mit der Wimper zu zucken mit ca. 1 km/h über eine riesige Kreuzung mit einem Durchmesser von 30 Metern. Crazy.
Durch wunderschöne kleine Gassen und vorbei an den steilsten Hinterhöfen (“sucking steepness“) ging es dann zum sogenannten “Crazy House”. Ich hatte keine Ahnung, was das genau sein soll, aber ich verstehe jetzt komplett, warum Đà Lạt das Disney Land Vietnams genannt wird. Dieses Haus macht seinem Namen wirklich alle Ehre und wurde ausgehend von einem riesigen Baum gebaut: nach dem Eingang vorbei an dem Herrn im Bild “Welcome to Crazy House!” ging es durch die wirren Gänge, die verschnörkelt, verspielt und absolut abgefahren verziert sind durch das riesige Haus. Man kann die Zimmer des Hauses, die alle komplette Einzelstücke sind, sogar mieten. Und das wirklich kranke ist: man kann extrem enge Gänge und Treppen über das Dach des wie ein Hexenhaus kombiniert mit Tarzans Baumhaus wirkenden Gebäudes klettern, was ja noch nicht wirklich besonders ist. Aber: die Geländer sind gerade einmal Kniehoch! D.h. während ich mit meiner Höhenangst trotzdem unbedingt über den engen Pfad im Bild “at the crossroads” über das Dach klettern musste, konnte mir Anja nur von unten zusehen und hoffen, dass ich überlebe. Das Bild zeigt den Pfad über dem Paar (ja genau, der steile Steinklotz mit dem Zapfen), den ich Richtung Dach entlang geklettert bin und die unheimliche und trotzdem wunderschöne Kulisse, in der sich das Crazy House befindet. Ich kann gar nicht sagen wie sehr mir die Knie gezittert haben, denn es geht an der Seite wirklich 20 Meter nach unten. D.h. einfach den Blick möglichst auf dem Weg halten und nicht nach unten sehen. So etwas würde es wirklich niemals ungesichert bei uns zu Hause geben. Das war einfach absolut krank. Jeder Bergsteiger wird mich jetzt auslachen. Aber für mich mit Höhenangst war das eine absolute Grenzerfahrung. Und absolut geil! :)

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


Grim Reaper's face

Grim Reaper’s face von hafual auf Flickr ©

ittle's first girlfriend

waiting for nothing

waiting for nothing von hafual auf Flickr ©

Oder einfach nur kurz: Céline Dion.
Was das soll? Ja, das frage ich mich auch. Nach der Ankunft heute Abend in Đà Lạt nach einer sehr ruppigen Busfahrt war ich nichtsahnend auf dem Weg zum Abendessen. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung welches Trauma mich erwartet. Đà Lạt ist eine Stadt, die mit alten französischen Häuschen auch mitten in Europa sein könnte – mehr weiß ich erst morgen, wenn ich mir alles genauer angesehen habe. Also nichtsahnend auf dem Weg durch die Stadt zu einem Restaurant habe ich in “Grim Reaper’s face” einen Asiaten gesehen, der mich sofort an den Sensenmann erinnert hat. Ich habe das Bild auch schnell geschossen und bin sofort abgehauen. In den kleinen Gassen habe ich den Jungen im Bild “little’s first girlfriend“, der freudestrahlend mit seiner ersten Freundin telefoniert und auch den coolen Herrn im Bild “waiting for nothing“, bei dem der Fokus auf dem Spiegelbild des rauchenden Mannes im Rückspiegel seines Rollers liegt, gefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung.

 

Und auch das Essen war wirklich gut. Aber dann ist es wieder passiert. Kurz nach einer Doppelrunde Barbie Girl in der Anlage des Restaurants. Schon wieder! Céline Dion singt ihre Schnulze, die sie durch den Film Titanic so berühmt gemacht hat. Und diese Dame, deren Musik wirklich sehr – sagen wir – langatmig ist (ich weiß, dass sich über Geschmack streiten lässt), verfolgt mich bei der kompletten Reise.
Ich weiß noch sehr gut wie ich beim zweiten Mal in Las Vegas am Bellagio nach dem berühmten Wasserspiel, welches natürlich zu Céline Dion gelaufen ist, gesagt habe, dass ich froh bin, in der kommenden Zeit nichts mehr von ihr zu hören. Aber schon in den USA ist es noch zweimal passiert.
Und so dachte ich dann auf Thailands Inseln, dass ich endlich meine Ruhe habe und war gerade weit fortgeschritten im Vergessensprozess, als es wieder passiert ist: Céline Dion wurde gespielt. Ich konnte es nicht fassen. Ich habe mich dabei jedesmal gefühlt, als würde ich in die Steinzeit zurückversetzt. Ihre Lieder sind so uralt und so ausgelutscht und trotzdem werden sie weltweit gespielt?
Nun ja, dachte ich, es ist eben ein Touristenort. In Vietnam, dachte ich, bin ich bestimmt sicher. Und doch hat es auch dort keine zwei Tage gedauert, und schon habe ich in Hồ Chí Minh vor meinem Gästehaus eine bekannte, langweilige und einschläfernde Stimme gehört. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt habe ich mich ein bisschen verfolgt gefühlt. Wie weit muss ich denn noch reisen, um das nicht mehr ertragen zu müssen?
Und so ist es heute wieder passiert. Seit heute glaube ich, dass ich an jedem Ort der noch kommen wird, wieder mit ihr konfrontiert werde. Und am besten schwöre ich dem Metal ab, besorge ich mir jetzt einfach all ihre Alben und feiere dann so richtig mit den Asiaten ab. Insgesamt ist der Musikgeschmack auf diesem Kontinent bisher sehr gewöhnungsbedürftig und das obwohl ich gegenüber allen Musikrichtungen offen bin. Aber Céline Dion? Nein, irgendwo ist die Toleranzgrenze auch erreicht.

 

Langsam wird der Backstage-Need wirklich fast quälend. Near, far……

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.


bold coolness

bold coolness von hafual auf Flickr ©

stand up and drive

stand up and drive von hafual auf Flickr ©

chicken crossing

chicken crossing von hafual auf Flickr ©

Batman's runway

Batman’s runway von hafual auf Flickr ©

Wie schnell man sich an Stränden und dem Meer satt sehen kann ist schon unglaublich. Heute in Mũi Né hat mich der Strand, das Meeresrauschen und das Meer kaum interessiert. Und das, obwohl ich nur fünf Meter vom Bungalow zum Strand habe, d.h. das Meer wirklich direkt vor der Haustür ist.

 

Ich weiß, dass das einige von euch bestimmt nicht verstehen können, aber ich glaube, dass meine Meer-Sättigung aufgrund der zwei Wochen auf den Inseln Thailands vollständig erreicht ist. Insgesamt war ich auch bestimmt vier Mal im Wasser, was für mich absoluter Rekord ist (ich bin kein großer Fan von Wasser und ich weiß wer von euch das sicherlich gar nicht verstehen kann :)). Und so ging es heute in Mũi Né zu den Sanddünen, die den Ort vor Wind und Wetter schützen, so dass es in der Stadt 50% weniger regnet als im nahegelegenen Nha Trang. Der Weg zu den Dünen war weit – sehr weit – und nach sieben Kilometern zu Fuß war es zwar sehr interessant, wie der Touristenort Mũi Né fließend in die Wohngebiete der Einheimischen übergeht, aber die Dünen waren bevor es dunkel wurde nicht mehr zu erreichen.

 

Aber auf dem Weg gab es einiges Interessantes zu bestaunen und so konnte ich an einer Schule die fröhlichen Kinder fotografieren, die alle unglaublich nett sind und immer winken. Ein Junge hat sogar für mich posiert und so ist das etwas verwegen wirkende Bild “bold coolness” entstanden. Einige Kinder hatten wohl auch schon Feierabend und unglaublich viel Spaß beim Fahrradfahren im Bild “stand up and drive” und auch die Hühner haben extra für mich im Durchgang einer schönen Ziegel-Mauer im Bild “chicken crossing” posiert – irgendwie erinnert mich die Szene ein bisschen an die Bremer Stadtmusikanten.
Auf dem Rückweg habe ich mich dann alleine gemacht (A.J. ist mit dem Bus gefahren) und Gotham City entdeckt: das ist doch definitiv die Landebahn von Batman im Bild “Batman’s runway“, oder?

 

Jedenfalls habe ich jetzt erstmal genug von Meer und Strand für die nächsten Wochen. Morgen geht es weiter in Richtung Đà Lạt – eine Stadt mitten in den Bergen Vietnams. Ein perfekter Kontrast und vielleicht auch ein perfekter Ort um Weihnachten zu feiern.

 

Weitere Bilder finder ihr hier im aktualisierten Album “South Vietnam“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Phan Thiet, Binh Thuan Province, Vietnam.


Sleeping Beauty

Sleeping Beauty von hafual auf Flickr ©

face the monster's eyes

fenced

fenced von hafual auf Flickr ©

Bei euch ist es bald wieder soweit. In nur fünf Tagen ist Weihnachten. Doch dieses Jahr ist bei mir alles ein bisschen anders. Es ist das erste Jahr meines Lebens ohne Weihnachtsvorbereitungen. Ich war keine Geschenke kaufen, ich bin nicht im Weihnachtsstress, ich werde am 23.12. nicht noch die Hälfte der Geschenke brauchen, ich werde den Amazon Overnight Express kurz vor Heilig Abend nicht nutzen und ich werde am 24.12. kurz bevor es los geht nicht noch schnell Geschenke einpacken.

 

Ich werde am 24.12. zum Weißwurst-Frühstück nicht bei meiner Familie sein, ich werde “nur” ein Geschenk auspacken (auf das ich mich aber gerade deshalb wahnsinnig freue), ich werde am 25.12. nicht bei meinem Onkel zum Geburtstag sein, ich werde am 24. nach der Bescherung nicht bis zum frühen Morgen feiern, ich werde all eure Weihnachtsbäume nicht sehen, ich werde kein einziges Plätzchen essen, ich werde kein Kilogramm zunehmen und ich werde meine Familie und euch alle ganz extrem vermissen. Und mir ist natürlich auch völlig klar, dass das kein Grund zum jammern ist, denn immerhin habe ich mir das selbst ausgesucht. Aber ein bisschen melancholisch darf man doch sein, oder? :)

 

Aber es sind ja noch fünf Tage und ich sitze jetzt gerade im Bus bei einer 9-stündigen Fahrt nach Mũi Né. Zum Abschied vom Mekong Delta und Cần Thơ habe ich noch eine kleine Fototour durch den Markt und die Markthalle gemacht. Hier war ich wirklich der einzige Tourist unter unzähligen Vietnamesen, was ein großartiges Gefühl war. Und es hat sich gelohnt: das Bild “Sleeping Beauty” zeigt eine wunderschöne Frau zwischen Gemüse und Fleisch in der Markthalle (den Geruch in dieser Halle kann man sich nicht vorstellen). Sie ruht sich sicherlich von dem anstrengenden Vormittag aus, der bestimmt schon um 06:00 morgens begonnen hat.
Das Bild “fenced” habe ich am Flussufer entdeckt: Fahrradfahren wird in asiatischen Ländern immer seltener. Ich hatte mein ganzes Leben Asiaten auf Fahrrädern als Klischee im Kopf, aber durch die unglaubliche Anzahl an Rollern gibt es kaum noch Menschen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Und den Eingang im Bild “face the monster’s eyes” habe ich um die Ecke der Markthalle entdeckt. Ich wusste, dass mich diese Stufe mit den Fliesen an etwas Bestimmtes erinnert und habe lange gebraucht um zu verstehen was es ist: natürlich, ein kleines Monster in Monster AG. Und da erinnere ich mich wieder an Weihnachten, denn in dieser Zeit laufen immer die besten Trickfilme. Ach ja, das erste Weihnachten meines Lebens bei 25 Grad wird bestimmt etwas komisch und trotzdem schön. Und ganz sicher total anders als alle Jahre davor.

 

Das vollständige Album “Mekong Delta” findet ihr hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Phan Thiet, Binh Thuan Province, Vietnam.


hide and seek

hide and seek von hafual auf Flickr ©

life on a river

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floating market bustle

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remoteness

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rice line

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little Buddha

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Mein Name ist Han. Ich lebe im Mekong Delta in der Stadt Cần Thơ. Und mein Beruf ist es Touristen mit meinem kleinen Boot zu den schwimmenden Märkten zu fahren.

 

Heute habe ich zwei ganz besondere Exemplare aus Deutschland zu Gast auf meinem Boot. Wie soll ich mich nur mit ihnen verständigen? Englisch spreche ich kaum und Vietnamesisch verstehen sie bestimmt nicht. Aber das klappt wie immer irgendwie. Es ist jetzt 05:20 Uhr – Zeit sie in ihrer Unterkunft, dem Hien Gästehaus, abzuholen.

 

Als wir uns kennenlernen bin ich erleichtert. Jeden Tag neue Touristen auf einem Boot über die Flüße zu schippern ist wirklich erlebnisreich und leider nicht immer positiv. Aber die Beiden machen einen netten Eindruck. Ich führe sie zu meinem Boot und erzähle dem Mann, dass es so früh morgens ganz schön kalt ist, was er wirklich nicht verstehen kann, mache ihnen Kaffee und dann geht es auch schon los. Es geht zur großen siebenstündigen Tour zu den beiden schwimmenden Märkten Cái Răng und Phan Diễn.
Willkommen in meiner Welt!

 

Nach einer Stunde hat uns mein Boot bis Cái Răng getragen. Wie jeden Morgen um 06:30 Uhr sind alle meine Freunde und Bekannten da. Es macht einfach Spaß sie jeden Tag hier sehen zu können. Ich liebe an diesem Markt so sehr, dass die Menschen es so genießen auf ihren Booten im Wasser zu leben. Die Kinder spielen glücklich (“hide and seek“) auf den Booten, die Familien planen den Tag beim Sonnenaufgang (“life on a river“) und meine Freunde vergnügen sich beim Ballspiel mit ihren Wassermelonen (fliegende Wassermelonen im Bild “floating market bustle“). Nachdem ich etwas zu den verschiedenen Früchten des Marktes erzählt habe und sie mich hoffentlich verstanden haben, fahre ich zu der Besichtigung einer Reisnudelfabrik, was bisher allen meinen Gästen wirklich gefallen hat. Und so ist es auch heute. Nachdem ich noch eine Ananas in Blumenform serviert habe, strahlen die Gesichter der Deutschen bis über beide Ohren.

 

Auf dem weiteren Weg bastle ich meinen Gästen aus Gras eine Gesteckblume, Ohrringe und Armbänder und schenke sie ihnen. Angekommen in Phan Diễn machen wir eine Pause, genießen Wassermelone und die ruhigere Umgebung. Phan Diễn ist viel kleiner als der erste schwimmende Markt und die Ruhe scheint den Beiden zu gefallen (“remoteness“). Danach fahre ich sie durch die kleinen Gassen des Mekong Delta und lasse sie ein Stückchen weiter am Ufer aussteigen und einen Spaziergang zum Frühstücksrestaurant machen. In dieser Gegend gibt es wunderschöne Reisfelder und jegliche Fruchtarten in freier Natur zu bewundern (“rice line“). Ich fahre weiter durch die kleinen Flüsschen, genieße die Sonne und die kurze Pause. Angekommen am Restaurant helfe ich der Familie, die diesen Laden besitzt, bei der Zubereitung. Wir sind befreundet und kennen uns schon seit ich ein kleines Mädchen bin. Als ich das kleine Kind der Familie in der Hängematte sehe (“little Buddha“) werde ich wie immer letzter Zeit wenn ich Babies sehe ein bisschen nervös. Ich hoffe, dass mein Baby auch so wunderschön und gesund sein wird, denn in zwei Monaten werde ich eine Mama. Ich freue mich schon so sehr, aber habe auch ein bisschen Angst vor der großen Veränderung, denn ich liebe meinen Beruf.
Meine Gäste laden mich zum Essen ein und wir genießen unsere Nudeln und Reis. Als ich sie danach zurück zum Ausgangsort fahre und ihre strahlenden Gesichter sehe weiß ich wie an fast jedem anderen Tag auch: ich bin glücklich und alle meine Gäste merken das auch. Und ich habe eine wundervolle Heimat und einen großartigen Beruf. Ich hoffe sie besuchen mich bald wieder.

 

Mein Name ist Han. Ich lebe im Mekong Delta in der Stadt Cần Thơ. Und mein Beruf ist es Touristen mit meinem kleinen Boot zu den schwimmenden Märkten zu fahren.

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “Mekong Delta“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Cần Thơ, Vietnam.


feet on a trip

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breaking news

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little model

little model von hafual auf Flickr ©

old lady's meal

old lady’s meal von hafual auf Flickr ©

Einfach mal rare? Einfach mal reisen wie die Vietnamesen? Einfach mal das wirkliche Reisefeeling erleben und ohne andere Touristen durch Vietnam fahren? Das war heute die Devise und schon früh am Morgen ging es mit dem Rucksack los in Richtung Busbahnhof. Nachdem alle Informationen, wie man die Strecke am Besten mit lokalen Bussen zurücklegt, im Gästehaus besorgt waren, ging es nach einem Fußmarsch am Busbahnhof in den Bus Nummer 2 in Richtung Mien Thay Station. Dort angekommen wird man direkt von unzähligen Vietnamesen angesprochen, die einem ein Ticket verkaufen wollen. Und so wurde es dann ein Ticket für einen kleinen lokalen Bus. Der Bus war bereits halbvoll und die meisten Mitfahrer haben sich total gefreut, dass auch zwei Touristen mit ihnen reisen. Außer Anja und mir waren wirklich nur Vietnamesen in dem Bus – genau so sollte es heute sein.

 

Und kaum im Bus ging die Show dann plötzlich los. Busfahren in Vietnam ist nicht einmal annähernd vergleichbar mit deutschen Busfahrten. Es gibt wahrscheinlich keine Fahrpläne, denn der Busfahrer hat solange gewartet, bis der Bus gefüllt war, was bestimmt weitere 45 Minuten gedauert hat (“feet on a trip“). Aber das Coolste (ich weiß echt nicht wie ich es anders sagen soll) war, dass wirklich alle zwei Minuten eine Verkäuferin oder ein Verkäufer in den Bus gestiegen ist und etwas verkaufen wollte, während wir alle auf den Start gewartet haben. Sie verkaufen simple Dinge wie Getränke, Snacks, Essen – und dann kommen die etwas “anderen” Dinge wie Wackel-Dackel-Pferde, Karotten-Schneider, die direkt im Bus in allen Formen fünf Minuten lang vorgeführt werden, wobei die Schale einfach auf dem Boden verteilt wird, komische Lose für ein Glücksspiel usw. Und jetzt kommt das Kurioseste: die Vietnamesinnen und Vietnamesen im Bus kaufen diese “anderen” Dinge auch noch! Was machen sie nur mit Wackel-Dackel-Pferden bei so einer Fahrt oder danach? Von den Karottenschneidern wurden insgesamt drei Stück verkauft – in einem Bus mit 20 Leuten. Auf jeden Fall haben sich alle im Bus schlapp gelacht – ein wahnsinniger Spaß.
Nachdem es dann Richtung Cần Thơ los ging, hat sich der Kontrolleur (in einem vietnamesischen Bus gibt es immer einen Fahrer und einen weiteren Mitarbeiter) an die offene Bustür im Fahrgastraum gestellt. Die Tür blieb die komplette Fahrt offen. Denn da noch fünf Plätze im Bus frei waren, hat er jedem, der irgendwo auf der Straße herumgestanden ist, schreiend einen Platz angeboten. D.h. der Fahrer ist auf den dreispurigen Straßen auch immer von der linken Spur (in Vietnam ist wie in Deutschland Rechtsverkehr) über die mittlere Spur nach rechts gezogen und Schlangenlinien gefahren. Wenn ich schätzen sollte, wie oft der Kontrolleur die Plätze während der fünfstündigen Fahrt angeboten hat, dann würde ich sagen bestimmt 150 Mal.
Bei einem 15-minütigen Zwischenstopp wurde dann wieder fleißig im Bus verkauft und eingekauft und danach ging es dann schon in das Mekong Delta Gebiet. Und da man hier natürlich alle paar Meter eine Brücke überquert und die Auf- und Abfahrten bei diesen Brücken meist riesige Absätze in den Straßen sind, springt man förmlich im Bus hoch. Das Bild muss man sich wirklich vorstellen: 20 Leute springen im Sitzen gleichzeitig im Takt 30 cm nach oben (30 cm sind keine Übertreibung – man ist mehrmals mit dem Kopf gegen die Decke geknallt). :)
Und nach weiteren zwei Stunden, angekommen am Busbahnhof in Cần Thơ kurz vor dem Aussteigen, stürmen plötzlich 15 Männer auf den Bus zu, schreien in voller Lautstärke und bieten offensichtlich irgendetwas an. Ich habe nicht die geringste Ahnung was sie von den Leuten im Bus wollten. Aber es war wie wenn man von einer Welle überrannt wird. Absolut verrückt.

 

Nach dieser Busfahrt, die wirklich nicht toller hätte sein können und die auf jeden Fall in eine zweite Runde geht, ging es dann zu Fuß drei Kilometer mit Sack und Pack zum Marktplatz, wobei ich nach Nachfrage den Mann im Bild “breaking news” fotografieren durfte, der gerade Siesta mit den aktuellsten Nachrichten hält. Nachdem die Unterkunft besorgt war und ich schon beim Weg zum Gästehaus von vielen Kindern mit strahlenden Gesichtern und einem “Hello” begrüßt wurde, war ich an einer Ecke gestanden um etwas zu fotografieren und das kleine Mädchen im Bild “little model” ist einfach zu mir gekommen und hat an der Palme gepost wie ein kleines Model: sie wollte unbedingt fotografiert werden und hat sich total über das Bild gefreut. Und die alte Dame im Bild “old lady’s meal” konnte ich von einem Restaurant im ersten Stock mit Blick auf den hinter ihr liegenden Fluss fotografieren. Die Menschen hier sind faszinierend: wie in diesem Bild mit der alten Frau, die gemütlich vor sich hin köchelt, während sie die Lichter der vorbei rauschenden Roller streifen, sind die Menschen hier alle ultra entspannt, lächeln immer, freuen sich, wenn man sie anlächelt und man lernt unendlich viele interessante Persönlichkeiten kennen. Ich bin wirklich gespannt auf den morgigen Tag auf einem kleinen Boot zu den schwimmenden Märkten im Mekong Delta – schöner kann dieser Trip wirklich kaum noch werden. Ein absolut perfekter Tag.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Can Tho, Cần Thơ, Vietnam.


believe in faith

believe in faith von hafual auf Flickr ©

magic hands

magic hands von hafual auf Flickr ©

Vietnam bietet sich perfekt an, um an ein- oder mehrtägigen Touren teilzunehmen, denn die Preise sind wirklich großartig und man kommt z.B. an einem einzigen Tag zu mehreren Zielen, für die man ohne einer Tour mit Bus sonst vielleicht mehrere Tage benötigen würde. Ich wusste heute nicht wirklich was mich erwartet, denn ich glaube es war in meinem ganzen Leben die erste geführte Tour mit vollständigem Programm für einen ganzen Tag. Da ich normalerweise ein Fan von “keine Ahnung wo es als nächstes hin geht” und “rechts, links, egal, einfach probieren” bin, war es für mich heute durchaus ein spannendes Erlebnis.

 

Die Vorteile einer Tour wie der heutigen sind mir jetzt klar: neben dem oben erwähnten Vorteil hat man immer einen Bus, einen sehr guten Tourguide, der perfekt Englisch spricht und in diesem Fall selbst im Vietnamkrieg für den Süden gekämpft hat, und wenn man Glück hat, lernt man auch noch nette “Mittouristen” kennen. Das Bild “believe in faith” ist bei dem ersten offiziellen Stopp, dem Tempel Thanh That Cao Dai, entstanden. Cao Dai ist eine Sekte, die zwei Millionen Mitglieder (90 Millionen Menschen leben in Vietnam) zählt und zu den kleineren Religionen Vietnams gehört. Caodaismus vereint verschiedene Glaubensrichtungen (wie z.B. Katholizismus und Buddhismus) und es finden jeden Tag vier Gebetsstunden statt (06:00 Uhr, 12:00 Uhr, 18:00 Uhr und 00:00 Uhr), die aber kein Pflichtprogramm für die Mitglieder sind. Der rote Mantel des absolut faszinierenden alten Mannes im Bild zeigt, dass er ein höheres Mitglied ist, das für den Katholizismus steht. Alle Mitglieder der unteren Level sind weiß gekleidet.

 

Aber bereits vor dem ersten Halt kam das Gefühl einer Kaffeefahrt auf, als alle Teilnehmer der Tour zusammen mit unzähligen anderen Touristenbussen zu einer Fabrik gekarrt wurden, in der vietnamesische Kunstartikel hergestellt werden. Das Bild “magic hands” zeigt die charakteristischen Hände einer älteren Vietnamesin, die eine Vase verziert. Tatsächlich war es wirklich interessant zu sehen, dass all die Kunstartikel, die z.B. in Saigon verkauft werden, in mühevoller Handarbeit hergestellt werden. Aber wie die Touristen dort hindurch geschleust wurden, hat mir alles andere als gefallen.
Und vor allem bei dem Hauptziel, den Tunneln von Củ Chi, war es dann für mich kaum noch auszuhalten. Die Tunnel von Củ Chi bilden ein unterirdisches Tunnelsystem, welches im Vietnamkrieg von den Viet Cong verwendet wurde, um bei Bombenangriffen Schutz zu finden und den Gegner von hinten zu überraschen. Die Tunnel waren 60 cm hoch und 80 cm breit und wurden in 30 Jahren Arbeit ab dem Jahr 1948 gegraben. Der Tourguide hat auch alles wunderbar erklärt, nur war das Tempo viel zu hoch. Um zu verstehen, was die Geschichte zu einem Ort erzählt und mich damit wirklich intensiv zu beschäftigen, brauche ich länger als zwei Minuten an ein und derselben Stelle. Und eine Gruppe mit 40 Personen macht dann keinen Spaß mehr. Außerdem konnte ich mich mit keinem einzigen Foto auseinandersetzen. Für ein Foto brauche ich in der Regel 3 bis 20 Minuten, wenn es keine Momentaufnahme einer bewegten Situation ist (“believe in faith” hat z.B. 30 Minuten gedauert), und bei einer solchen Tour ist dafür wirklich keine Zeit. Nach zwei Stunden vollem Programm ging es dann auch gleich wieder zurück nach Saigon.

 

Mein Fazit ist, dass schreiende Kinder im Bus, die vielen Pauschaltouristen, die Oberflächlichkeit der Informationen, die von der Geschwindigkeit resultiert, mit der man die einzelnen Objekte betrachtet und die mangelnde Freiheit bei einer solchen Tour wie heute wirklich überhaupt nicht mein Ding sind – die Nachteile überwiegen die Vorteile sehr eindeutig. Ich werde zwar sicherlich noch weitere Touren in Anspruch nehmen (z.B. Führungen in Gebäuden), aber bei Ganztagestouren bin ich jetzt noch skeptischer als zuvor.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ho Chi Minh City, Prey Nokor, Vietnam.