centre of New Zealand

centre of New Zealand von hafual auf Flickr ©

glowing sounds

glowing sounds von hafual auf Flickr ©

clouds

clouds von hafual auf Flickr ©

king of the world

king of the world von hafual auf Flickr ©

centre of nowhere

centre of nowhere von hafual auf Flickr ©

give and take

give and take von hafual auf Flickr ©

Habt ihr euch schon einmal gefühlt wie der König der Welt? Wahrscheinlich denkt das jeder irgendwann einmal. Wenn man das auf Filmszenen projiziert, dann kommt einem sofort Titanic mit Leo und Kate vorne auf dem Schiff, die Endszene mit dem Schrei nach Freiheit in Braveheart, das erfolgreiche Planeten-Killer-Kommando um den Chief Bruce Willis bei der Rückkehr auf die Erde in Armageddon, der Schrei nach Adrian im ersten Rocky oder Will Smith mit seiner Fat Lady in der Wüste nachdem er das Mutterschiff der Aliens in Independance Day zerstört hat in den Sinn.
Und so kam es, dass ich heute auch kurzzeitig wieder dieses Gefühl gespürt habe. Natürlich habe ich mir keinen neuen Hollywood-Kitsch-Film angesehen. Sondern es ging nach einem wunderschönen Weg durch die Marlborough Sounds – 30 km direkt an der Küste der Meerenge entlang (“glowing sounds“) – nach Nelson, einer kleinen Stadt am nördlichen Ufer der Südinsel Neuseelands. Die Stadt selbst war nicht wirklich so spannend wie erhofft (“clouds“), doch nach gründlicherem Suchen gab es doch zwei absolute Highlights. Das erste war ein Rugbyfeld – das Rugbyfeld auf dem der in Neuseeland beliebteste Sport Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal ausgeübt wurde. Und direkt nach dem Rugbyfeld konnte man einen 15-minütigen Wanderweg auf einen Berg gehen: Zum Zentrum Neuseelands. Nachdem der schöne Aufstieg durch Wald und mit einem tollen Ausblick auf die Stadt bestrittten war, ist man beim Höhepunkt angekommen. Der Szene des Tages, die sich angefühlt hat wie die oben beschriebenen Filmszenen. Wenn man kurz Luft holt und sich noch einmal bewusst macht wo man gerade steht und wie weit der Weg bis zu diesem Punkt war, dann fühlt man sich ganz kurz wie der König der Welt.
Das Zentrum ist durch eine große Skulptur, die eine Nadel darstellt, gekennzeichnet (“king of the world“). Der Blick über die Wiesen hin zum Meer mit Ebbe ist einfach großartig (“centre of nowhere“, eine kleine Bank im Nichts) und es war ein einzigartiges Erlebnis auf der Plattform zu sitzen (“centre of New Zealand“), den kalten Wind zu genießen und sich wieder auf den Abstieg zu freuen.
Und nachdem der Abstieg bestritten war, war ich ausnahmsweise noch kurz im Meer schwimmen, habe mir dadurch eine Fleischwunde am großen Zeh zugezogen und danach humpelnder Weise das Bild “give and take” zum Abschied von Nelson aufgenommen.
Es ist einfach völlig egal was man sich wo ansieht – wenn man Spaß dabei hat, dann fühlen sich auch die winzigsten Dinge riesig an und man fühlt sich wieder einmal ein bisschen wie der König der Welt. Und von diesem Gefühl und einer Fat Lady kann man einfach nie genug bekommen.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Nelson, Nelson, New Zealand.


Grim Reaper's face

Grim Reaper’s face von hafual auf Flickr ©

ittle's first girlfriend

waiting for nothing

waiting for nothing von hafual auf Flickr ©

Oder einfach nur kurz: Céline Dion.
Was das soll? Ja, das frage ich mich auch. Nach der Ankunft heute Abend in Đà Lạt nach einer sehr ruppigen Busfahrt war ich nichtsahnend auf dem Weg zum Abendessen. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung welches Trauma mich erwartet. Đà Lạt ist eine Stadt, die mit alten französischen Häuschen auch mitten in Europa sein könnte – mehr weiß ich erst morgen, wenn ich mir alles genauer angesehen habe. Also nichtsahnend auf dem Weg durch die Stadt zu einem Restaurant habe ich in “Grim Reaper’s face” einen Asiaten gesehen, der mich sofort an den Sensenmann erinnert hat. Ich habe das Bild auch schnell geschossen und bin sofort abgehauen. In den kleinen Gassen habe ich den Jungen im Bild “little’s first girlfriend“, der freudestrahlend mit seiner ersten Freundin telefoniert und auch den coolen Herrn im Bild “waiting for nothing“, bei dem der Fokus auf dem Spiegelbild des rauchenden Mannes im Rückspiegel seines Rollers liegt, gefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung.

 

Und auch das Essen war wirklich gut. Aber dann ist es wieder passiert. Kurz nach einer Doppelrunde Barbie Girl in der Anlage des Restaurants. Schon wieder! Céline Dion singt ihre Schnulze, die sie durch den Film Titanic so berühmt gemacht hat. Und diese Dame, deren Musik wirklich sehr – sagen wir – langatmig ist (ich weiß, dass sich über Geschmack streiten lässt), verfolgt mich bei der kompletten Reise.
Ich weiß noch sehr gut wie ich beim zweiten Mal in Las Vegas am Bellagio nach dem berühmten Wasserspiel, welches natürlich zu Céline Dion gelaufen ist, gesagt habe, dass ich froh bin, in der kommenden Zeit nichts mehr von ihr zu hören. Aber schon in den USA ist es noch zweimal passiert.
Und so dachte ich dann auf Thailands Inseln, dass ich endlich meine Ruhe habe und war gerade weit fortgeschritten im Vergessensprozess, als es wieder passiert ist: Céline Dion wurde gespielt. Ich konnte es nicht fassen. Ich habe mich dabei jedesmal gefühlt, als würde ich in die Steinzeit zurückversetzt. Ihre Lieder sind so uralt und so ausgelutscht und trotzdem werden sie weltweit gespielt?
Nun ja, dachte ich, es ist eben ein Touristenort. In Vietnam, dachte ich, bin ich bestimmt sicher. Und doch hat es auch dort keine zwei Tage gedauert, und schon habe ich in Hồ Chí Minh vor meinem Gästehaus eine bekannte, langweilige und einschläfernde Stimme gehört. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt habe ich mich ein bisschen verfolgt gefühlt. Wie weit muss ich denn noch reisen, um das nicht mehr ertragen zu müssen?
Und so ist es heute wieder passiert. Seit heute glaube ich, dass ich an jedem Ort der noch kommen wird, wieder mit ihr konfrontiert werde. Und am besten schwöre ich dem Metal ab, besorge ich mir jetzt einfach all ihre Alben und feiere dann so richtig mit den Asiaten ab. Insgesamt ist der Musikgeschmack auf diesem Kontinent bisher sehr gewöhnungsbedürftig und das obwohl ich gegenüber allen Musikrichtungen offen bin. Aber Céline Dion? Nein, irgendwo ist die Toleranzgrenze auch erreicht.

 

Langsam wird der Backstage-Need wirklich fast quälend. Near, far……

Hier ist dieser Artikel entstanden: Da Lat, Lâm Đồng Province, Vietnam.