noon nap

noon nap von hafual auf Flickr ©

behind the sun

behind the sun von hafual auf Flickr ©

enlightened soul

enlightened soul von hafual auf Flickr ©

Nach zwei Wochen in Laos habe ich bestimmt schon 20 buddhistische Tempel zu sehen bekommen. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich in Europa in jede Kirche laufen würde, wäre die Antwort eindeutig. Und doch üben die laotischen buddhistischen Tempel eine besondere Faszination auf mich aus. Und da diese in Laos die Hauptattraktion sind, ging es heute zu ganz besonderen Exemplaren.

 

Dazu war zuerst eine Überfahrt über den Mekong notwendig, der an dieser Stelle eine wirklich ordentliche Strömung hat. Das Boot fuhr also nicht direkt geradeaus über den Fluss, sondern etwas schräg gegen die Strömung und so ist man in einem kleinen Bogen auf der anderen Seite angekommen.
Dort findet man den ersten Vat (Tempel) in einem kleinen Ort. Und die Ruhe ist einfach traumhaft schön. Und so hat es nicht lange gedauert, bis ich den Herrn im Bild “noon nap” bei einem kleinen Nickerchen vor dem Hauptgebäude der Tempelanlage entdeckt habe. Er genießt diese Stille und diesen Frieden offensichtlich auch in allen Zügen. Und sogar die Statuen vor diesem Tempel werden vor der Sonne geschützt – mit einem verzierten Regenschirm (“behind the sun“).
Weiter im zweiten Tempel hoch oben auf einem Hügel war wirklich alles verlassen. Der Blick über Luang Prabang ist einzigartig und so fühlt man sich total eingenommen von der ganzen Umgebung. Im Tempel habe ich das Bild “enlightened soul” aufgenommen, welches neben einem geschlossenen Fenster ein stark von der Sonne erleuchtetes zweites Fenster zeigt. Der Lichtkegel, der das Innere des Tempels in warmes Sonnenlicht taucht, wirkt wie eine erleuchtete Seele und passt perfekt zur Stimmung des verlassenen Tempels auf dem Berg.

 

Nach einem weiteren Tempel begann ein neues kleines Abenteuer und es ging auf einem schmalen Trampelpfad entlang des Mekongs durch den Dschungel. Nach einem kleinen Umweg, da der Trampelpfad nicht immer eindeutig identifizierbar war, kommt man bei einer Lichtung im Dschungel ca. 50 Meter über dem Mekong an: einer der schönsten Orte, die ich bisher sehen durfte. Mitten im Dschungel liegt eine Tempelanlage, eingetaucht in sanftes Sonnenlicht, einsam und doch nicht verlassen, denn es leben auch hier ein paar Mönche. Dieser Ort bietet eine Kulisse wie in einem kitschigen Hollywoodfilm. Er ist so schön, dass man für den Moment überhaupt nicht realisieren kann, dass man sich in der Realität befindet (da diese komplexe Schönheit nicht in einem Foto darstellbar war, habe ich entschieden, kein Foto aufzunehmen). Und so hat es auch bei mir ein paar Augenblicke gedauert bis ich verstanden habe, was ich heute erleben durfte.

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “Luang Prabang“.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Luang Prabang, Louangphabang, Laos.


flashing in

flashing in von hafual auf Flickr ©

drying monk's

drying monk’s von hafual auf Flickr ©

lifelines

lifelines von hafual auf Flickr ©

mystic circles

mystic circles von hafual auf Flickr ©

Laos ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Entwicklung hin zur Modernität ist in vollem Gange und hat eigentlich erst so richtig nach der Jahrtausendwende begonnen. Zuvor hat das Land Jahrzehnte unter Kriegen und einer fraglichen Regierung gelitten. In den vergangenen zehn Jahren hat sich in diesem Land extrem viel getan. In Orten wie z.B. Phonsavan (siehe Artikel “Verschlafene Nester“) gibt es erst seit dem Jahr 2004 Strom und jetzt kommt man als Tourist an und surft mit DSL-Geschwindigkeit per Wifi in einem der Gästehäuser im Internet, als ob es das Normalste der Welt wäre. Die Armut zeigt sich vor allem außerhalb der Städte. Laos besteht zu 90% aus Berglandschaft, die teilweise schwer oder überhaupt nicht zugänglich ist und die Menschen leben in kleinen Orten komplett von ihren eigenen Erzeugnissen. Nur 53% der Landbevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und wenn man in der westlichen Welt von einer Schere zwischen Arm und Reich spricht, dann kann man in einem Land wie Laos erst so richtig verstehen, was eine solche Schere überhaupt bedeutet. Denn der Unterschied von einem kleinen Dorf in den Bergen zu einer Stadt wie Luang Prabang, die vielleicht nur 20 Kilometer entfernt ist, ist unfassbar groß.

 

Luang Prabang hat es in der Aufschwungphase von Laos nicht schwer die Spitze der beliebtesten Ziele in diesem Land zu erklimmen. Die Stadt ist kulturell der mit Abstand interessanteste Ort in Laos und die komplette Stadt wurde mit viel Liebe zum Detail zu einer modernen und gemütlichen Kleinstadt geformt. Wer in der Innenstadt ein Haus besaß, hat dieses für viel Geld verkauft oder zu einem schönen Gästehaus oder Restaurant umfunktioniert. Und all diese kleinen renovierten Häuser schmiegen sich perfekt um die Attraktionen der Stadt. Dazu gehört die wunderschöne Tempelanlage Vat Xienthong: das Hauptgebäude und Gebetshaus ist mit goldenen Figuren auf rotem und blauem Grund handbemalt (“flashing in“). Und das Schönste an Besichtigungen dieser Tempelanlagen ist, dass man das wirkliche Leben der Mönche live miterlebt. Die Mönche arbeiten z.B. hoch oben auf dem Dach um Reparaturen anzufertigen oder befinden sich kniend auf dem Boden tief versunken in Gebeten. Und alles natürlich in ihren orangen Kutten (wenn diese nicht gerade wie im Bild “drying monk’s” frisch gewaschen und tropfnaß an der Wäscheleine zum Trocknen hängen). In der Stadt gibt es unzählige weitere Tempelanlagen, die wirklich schön anzusehen sind. Und es wird auf Details geachtet: an einer Anlage habe ich einen blau gestreiften Tisch mit interessanten Rissen entdeckt, die mich sofort an die Lebenslinien einer Hand erinnert haben und so ist das Bild “lifelines” entstanden. Und auch zwischen den vielen Tempelanlangen wird an den kleinen Läden und Restaurants auf Kleinigkeiten und Gemütlichkeit geachtet und die Häuser werden teilweise aufwändig verziert: die mystischen Kreise im Bild “mystic circles” habe ich vor einem Nobelbekleidungsgeschäft entdeckt.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Menschen in den ärmeren Teilen dieses Landes ihr eigenens kulturelles Zentrum Luang Prabang nicht einmal vorstellen können. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Luang Prabang, Louangphabang, Laos.


golden fun

golden fun von hafual auf Flickr ©

our holiest

our holiest von hafual auf Flickr ©

living sacrifice

living sacrifice von hafual auf Flickr ©

happy little family

happy little family von hafual auf Flickr ©

Zwei verschiedene heilige Orte an einem Tag. In einer Stadt, in der es unzählige buddhistische Tempel und Pagoden gibt. Ein Ort, der der Heiligste in Laos ist, und ein anderer, den ich gestern schon besucht habe, seine schönste Seite aber erst heute entdecken durfte.

 

Bewaffnet mit einem nigelnagelneuen Reiseführer von Stefan Loose auf dem iPad (der letzte Reiseführer von Lonely Planet für Vietnam hat endlich ausgesorgt; ich bin mehr als enttäuscht von diesem Reiseführer und kann wirklich keine Empfehlung dafür aussprechen) ging es heute mit dem Fahrrad durch das entspannte Vientiane zum heiligsten Ort in ganz Laos. Dem That Luang. Dieser Ort wird jährlich von 10000enden Pilgern besucht und ist einer der heiligsten Plätze des Buddhismus überhaupt. Alte Überlieferungen erzählen, dass Buddha selbst dort war und den Bau dieses Heiligtums zu Lebzeiten vorausgesagt haben soll. Das Gebäude, das vor zwei Jahren zum letzten Mal restauriert wurde, ist komplett mit goldener Farbe bemalt und ragt 45 Meter in den Himmel. Im Bild “golden fun” hat ein Junge großen Spaß und rennt im Wandelgang um das Bollwerk. In dem Bild kann man auch sehen, dass eine ständige Restaurierung des Gebäudes dringend notwendig ist, da die goldene Farbe offensichtlich nicht sehr lange hält.
Von außen ist das Gebäude in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Im Bild “our holiest” beobachtet ein Junge mit seinem Stofftier im Schatten einer Palme ehrfurchtsvoll die glänzende goldene Schönheit. Der Platz auf dem der Junge steht und im Umkreis von 100 Metern um That Luang befinden sich weitere ältere und auch neuere Tempel und ein kleiner Markt. Es ist wunderschön ruhig und dort könnte man wirklich ganz entspannt jeden Sonntag mit einem Kaffee in der Hand genießen, über den riesigen Platz schlendern und im Schatten einer Palme auf einer Bank sitzen.

 

Danach ging es wie gestern zum Wat Si Saket, einem buddhistischen Tempel der Extraklasse. Gestern war das Sim (das Hauptgebäude und der eigentliche Tempel) bereits um 16:00 Uhr geschlossen und deswegen war ein zweiter Besuch notwendig. Und ich kann gar nicht sagen wie sehr es sich gelohnt hat. Im Inneren des Sim sind wie im Außenbereich kleine Bögen in die Wand eingelassen, in der jeweils 2 ca. 20 cm große Buddhastatuen aufgestellt sind. Insgesamt gibt es in diesem Tempel über 1000 Buddhastatuen. Und der Raum wirkte so wunderschön schlicht und klassisch mit einzigartigen Malereien an den Wänden, die langsam drohen abzubröckeln, dass ich wirklich richtig begeistert war, da mich das sonst so übertrieben glänzende und verzierte Innenleben der Tempel nicht wirklich anspricht. Leider darf man im Sim nicht fotografieren und so habe ich mich daneben zehn Minuten mit einer lebenden Opfergabe beschäftigt: die Katze im Bild “living sacrifice” hat sich freiwillig auf den Opfertisch gelegt und ist dabei so gelassen, dass sie tief schlafend bis zum endgültigen Zeitpunkt warten kann.

 

Nach all diesen Heiligtümern und dem ganztägigen Sightseeing musste unbedingt noch etwas bodenständiges am Abend unternommen werden und so ging es zum ersten Bowlingcenter seit den USA. Und es war einzigartig, denn wie hier in Vientiane wohl absolut üblich, ist zweimal der Strom für mehrere Minuten ausgefallen. Und es ist nicht so wie in Deutschland, dass man einfach den Schutzschalter umschalten kann und alles ist wieder hell, denn hier fallen komplette Stadtteile gleichzeitig aus. Trotzdem hatten alle Spaß und ich habe mit einem kleinen Baby gescherzt, welches ich dann sogar mit seiner Mami fotografieren durfte: “happy little family” – in ein paar Jahren ist er groß und kann auch mit seinem Papa bowlen.

 

Im Album “Vieng Chan” findet ihr weitere Bilder.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Vientiane, Vientiane Prefecture, Laos.


dragons celebrating New Year's Eve

…4, 3, 2, 1. Und es ist soweit (hier schon sechs Stunden früher als bei euch)!
Macht es wie die Drachen im Bild “dragons celebrating New Year’s Eve“, das ich heute als Silvesterbild bei dem 1000 Jahre alten Literaturtempel in Hanoi (wo Anja und ich jetzt auch gleich zum Feiern aufbrechen) aufgenommen habe, und fackelt all eure Feuerwerke ab, habt Spaß und genießt eure Party.

 

Euch allen einen guten Rutsch!

Hier ist dieser Artikel entstanden: Hanoi, Hanoi, Vietnam.