"Guess how much I bought today!"

"Guess who is really bored?"

that's the color

that’s the color von hafual auf Flickr ©

SKECHERS

SKECHERS von hafual auf Flickr ©

big time midnight snack

…beim Shoppen. Die meisten Männer kennen dieses Gefühl. Dieses Gefühl, wenn man mit seiner Frau oder Freundin in einen Bekleidungsladen geht, in dem es nur Frauendinge gibt. Wir versuchen wirklich konzentriert bei der Sache zu bleiben und die Partnerin bei ihrer Suche nach den neuesten Designerstücken zu unterstützen. Aber trotzdem lässt sich nach spätestens 3 Minuten nicht mehr verbergen, dass wir uns langweilen.

 

Ein kleiner Geheimtipp: langweilt euch nicht, sondern schaut euch einfach mal um (das gilt natürlich auch für die Frauen unter euch). Stellt euch ein paar Minuten an eine Stelle in einem solchen Geschäft und beobachtet die Herren der Schöpfung. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht und wurde nie enttäuscht: es ist einfach nur unglaublich lustig. Ich habe Exemplare gesehen, die durchgehend gelangweilt der Dame ihres Herzens hinterher dackeln, immer im gekonnten Abstand, so dass sie nicht in den Verkaufsprozess einbezogen werden müssen. Andere stehen immer an der gleichen Stelle und warten wie ein kleines Hündchen darauf, dass sie wieder abgeholt werden. Dritte popeln in der Nase, spielen am Handy herum, flirten mit Verkäuferinnen (nur besonders begabte Herren haben diese Multitasking-Ablenkungsfähigkeit) oder sind fast am einnicken irgendwo in der Ecke des Ladens.

 

Und heute bei meinem ersten Mal in einem amerikanischen Outletcenter habe ich ein besonders interessantes Exemplar entdeckt. Die Bilder ““Guess how much I bought today!”” und ““Guess who is really bored?”” gehören zusammen. Im ersten Bild seht ihr ihn, abgefertigt an einem Shoppingtag mit seiner Freundin – die schon wieder in den nächsten Laden rennt (der Laden heißt “guess” und daher auch die Titel der Bilder) – muss er auf ihre Einkaufstüten aufpassen und ist aufgrund der Menge kaum noch zu sehen. Die Geschwindigkeit mit der seine Freundin den Laden stürmt ist durch die Unschärfe zu erahnen und ganz bestimmt telefoniert sie mit ihrer besten Freundin um ihr von ihren neuesten Shopping-Erfolgen zu erzählen. Und wahrscheinlich bewegt sie sich zu den nächsten Schuhregalen in den Bildern “that’s the color” und “SKECHERS“. Ob sie schon bereit ist um echte Chucks zu tragen?
Und der Blick im zweiten Bild, bei dem er mir direkt in die Kamera sieht, sagt mehr als tausend Worte: “LAAAAAAAAANGWEILIG”. Und das Schlimmste ist, dass er sich auch noch ein Spielzeug kaufen durfte (siehe Tüte im Hintergrund), welches er jetzt nicht ausprobieren kann.

 

Nein, Männer haben es in diesem Punkt wirklich nicht leicht. Und deshalb gönnen wir uns am Abend noch ein ordentliches Sandwich bei Subway mit 3 Lagen beef. Im Bild “big time midnight snack” frage ich mich wirklich, welche Größe die amerikanischen Autogaragen haben müssen. Dieses Monster ist bestimmt 5,50 Meter lang und 2,50 Meter hoch.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Anaheim, California, United States.


lost in waves

lost in waves von hafual auf Flickr ©

little stars

little stars von hafual auf Flickr ©

lighted track

lighted track von hafual auf Flickr ©

mountain moonrise

mountain moonrise von hafual auf Flickr ©

Was braucht man in den USA um als echter Kerl akzeptiert zu werden? Klar, man muss mindestens 5 Burger in der Woche essen. In diesem Punkt bin ich schon auf einem guten Weg. Aber wenn man in den USA durch die Straßen fährt hat man ganz oft das Gefühl, dass man sich in der Serie “Hör mal, wer da hämmert befindet”. Denn was braucht ein echter Kerl in den USA ganz definitiv noch zusätzlich um als ein solcher angesehen zu werden? Einen Pickup!
Gestern in einem kleinen Ort mit dem Namen Groveland ist es mir wieder aufgefallen. Ich war in einem Laden um meine bestellte Pizza abzuholen und dort saß ein ca. 24-jähriger Mann. Als ich bei meinem Auto (einem Kia Rio) angekommen bin, ist er neben mir in seines gestiegen. Und mit gestiegen meine ich hier wortwörtlich nach oben geklettert. Als er seine dicke Maschine angelassen hat ist wahrscheinlich das halbe Dorf aufgewacht. D.h. ich muss mir nur noch einen Dodge oder einen Ford besorgen und dann wird das auch was bei mir. Die Frage ist nur, ob die Kerle in den USA eine einsame Boje im Bild “lost in waves” im welligen Wasser auch so schön finden, sich spiegelnde Sterne in Seen im Bild “little stars” ansehen, an einem äußerst männlichen Tunnel wie im Bild “lighted track” anhalten, sich auf den Boden legen und fotografieren würden und sich in der Nacht mitten im National Forest im Bild “mountain moonrise” überhaupt aus ihren fetten Pickups trauen.

 

Wenn nicht, dann will ich vielleicht gar kein amerikanischer Kerl mit fettem Dodge werden, sondern bleibe einfach der unkerlige Michi.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Bishop, California, United States.