Why so sad, little ocean palm?

boot plant

boot plant von hafual auf Flickr ©

painted on spume paper

painted on spume paper von hafual auf Flickr ©

Jeder kennt sie und viele mögen sie: die klassischen Postkartenmotive aus dem Urlaub. Ein wunderschöner Sandstrand, das Meer bei strahlendem Sonnenschein, ein blutroter Sonnenuntergang oder auch ein Mix aus all diesen Motiven die oft mit einem komischen blauen oder roten Rand eingerahmt sind. Auf der Rückseite der Karte findet man sehr oft einen Text wie “Wetter traumhaft, 30 Grad, Meer warm, Essen sehr gut. Viele Grüße.” und denkt sich einfach nur, dass man auch am liebsten dort wäre. Genau dort, in solch einer perfekten Postkartenwelt, habe ich mich heute den kompletten Tag bewegt.
Ich war in Big Sur unterwegs. Der Highway 1 ist wirklich wie aus einem Bilderbuch ausgeschnitten und man findet alle paar Meter einen kleinen Aussichtpunkt mit einem wahnsinnig schönen Blick auf den Pazifik. Ich habe heute riesige Redwoods gesehen, war bei einem Wasserfall und habe die Sonne an einem Traumstrand genossen. Als ich Hunger hatte saß ich zum Abendessen in einem Restaurant mit direktem Blick auf den Ozean aus 50 Metern Höhe und habe mir danach den Sonnenuntergang über einer Bucht angesehen. Dieser Tag war irgendwie klassisch kitschig aber auch richtig schön. Die einzige Frage ist nur, was man an einem solchen Tag fotografiert? An Orten, wo an jeder Ecke bereits ein Foto für eine Postkarte gemacht wurde. D.h. der Ort ist wunderschön, aber das Motiv irgendwie ausgelutscht und ein bisschen langweilig. Der Betrachter findet es zwar auf den ersten Blick schön, hat es aber ein paar Sekunden später bereits wieder vergessen. Ich habe ein paar Aufnahmen gemacht, die im Album “California” zu finden sind und auch die kitschige Stimmung zeigen, aber vor allem habe ich versucht andere, spannende und vielleicht auch ungewöhnliche Motive, die “man” nicht fotografieren würde, an diesen klassischen Touristenorten zu finden.

 

Das erste Bild “Why so sad, little ocean palm?” hat mich sofort an die fleischfressenden Pflanzen in “Super Mario” erinnert. Diese kleine Algenpflanze hat irgendjemand am wunderschönen Pfeiffer Beach in den Sand gesteckt, der mein neuer Lieblingsstrand ist. Das grelle Licht im Hintergrund unterstreicht die Traurigkeit dieser einsamen Pflanze, die kraftlos aufgegeben hat und den Kopf hängen lässt.
boot plant” habe ich am gleichen Strand aufgenommen und es zeigt, dass man auch in pinken Winterstiefeln an den Strand gehen kann, wobei die kleinen Füße noch in diese großen Boots hineinwachsen müssen. Wem gehören wohl diese tollen Schuhe?
Und beim dritten Bild “painted on spume paper” habe ich die Gischt des Ozeans bei den McWay Falls als weißes Blatt Papier verwendet, um bei der Dämmerung die schönen amerikanischen Gräser an der Westküste, deren Name ich bis jetzt immer noch nicht kenne, in das richtige Licht zu rücken.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Morro Bay, California, United States.


pumpkin avenue - the american way of life

…als Pumpkin-Verkäufer in den USA! Ich glaube ich habe meine zukünftige Bestimmung gefunden. Ich habe es schon ziemlich genau kalkuliert: ich arbeite jedes Jahr 31 Tage im Oktober. In diesen 31 Tagen laufen die Vorbereitungen für Halloween so wie jetzt aktuell auch. In den verbleibenden 11 Monaten des Jahres muss ich meine Kürbisse eigentlich nur pflanzen. Der Rest passiert relativ automatisch, da meine Kürbisse natürlich Bio sind – das kommt bei den Amerikanern besser an, denn sie stehen total auf das Wort “organic”. In den 31 Tagen im Oktober verkaufe ich täglich 200 Riesen-Kürbisse für $7,49 pro Stück und bei mehr als einem Kürbis pro Person kostet jeder weitere nur $4,99. Zusätzlich verkaufe ich am Tag 300 Mini-Kürbisse für $1,99 pro Stück. D.h. im kommenden Jahr im Oktober verdiene ich (($7,49 * 150) + ($4,99 * 50) + ($1,99 * 300)) * 31 = $61070,00. Damit sollte ich locker für ein weiteres ganzes Jahr auskommen. Und falls es nicht reicht biete ich noch meine hausgemachte Kürbissuppe an. :)
Und das alles ist noch gut gerechnet, da Amerikaner zu Halloween meistens mehr als 5 Kürbisse vor ihrer Haustür liegen haben. D.h. wenn ich Glück habe werde ich mit meinem amerikanischen Traum sogar noch reich und gründe irgendwann eine Bio pumpkin-Kette.
Passend zu diesem Traum habe ich das Bild “pumpkin avenue – the american way of life” fotografiert. Es zeigt die pumpkin-Straße, die zu meinem zukünftigen Laden führt und stellt ganz amerikanisch meine Vorstellung des “american way of life” dar, der mich hoffentlich zum persönlichen “american dream” führen wird.

 

Ein neues Album zum Thema “pumpkins preparing for Halloween” findet ihr hier. Ich habe heute längere Zeit bei einem pumpkin-Geschäft in der Nähe von Carmel verbracht um diese Fotoserie zu entwickeln. Sie zeigt, wie ernst es die Amerikaner mit ihrem Halloween nehmen und wie charmant dieser orange Feiertag sein kann.
Außerdem habe ich zum Album “California” weitere Bilder hinzugefügt.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Carmel, California, United States.


it's like skiing

it’s like skiing von hafual auf Flickr ©

do not touch shark

do not touch shark von hafual auf Flickr ©

drizzled pleasure

drizzled pleasure von hafual auf Flickr ©

Was denkt ihr wenn ihr diese drei Bilder seht und versucht meinen heutigen Tag nachzuvollziehen? Nehmt euch ein paar Minuten Auszeit, seid kreativ, stellt es euch vor und lest dann erst weiter. In meinem Album California findet ihr noch ein paar weitere Bilder.

 

Und? Hattet ihr Ideen? Ich würde mich freuen wenn ihr eure Gedanken dazu als Kommentar hinterlassen würdet.
Und hier kommt die Aufklärung: das erste Bild “it’s like skiing” zeigt den Schatten eines Sessellifts direkt am Strand. Ja, wirklich. Ein Sessellift am Strand in Santa Cruz. Dort befindet sich der älteste Freizeitpark Californiens mit dem Namen “Santa Cruz Beach Boardwalk”, der 1907 eröffnet wurde und somit über 100 Jahre alt ist. Und der Sessellift fährt die komplette Länge des Freizeitparks im Schneckentempo ab. Hier bin ich heute mit einer Holzachterbahn gefahren die 1924 in Betrieb genommen wurde. Eine Achterbahn die zeitlos ist und durchgehend Action und Speed bietet. Absoluter Wahnsinn!
Im zweiten Bild war ich dann schon etwas weiter südlich in Monterey. Hier habe ich zum ersten Mal einen Minigolf-Parcours gesehen, der in Schwarzlicht getaucht ist. Das musste ich natürlich ausprobieren: die komplette Bahn ist mit riesigen Meerestieren und -pflanzen dekoriert und geschmückt – absolut perfekter american style. Für das Bild “do not touch shark” habe ich es mir für 15 Minuten mit meinem Stativ (GorillaPod) auf dem Teppichboden gemütlich gemacht, um die coolste Bahn Nummer 5 von insgesamt 18 aus einer möglichst bedrohlichen Perspektive festzuhalten. 
Und da Minigolf natürlich ein anstrengender Sport ist braucht man danach auch eine ordentliche Mahlzeit. Und welche ordentliche Mahlzeit essen Amerikaner am liebsten? Genau, Salat…!? Nein, natürlich Burger! Und da ich diesen Burger an einem Lagerfeuer in dem richtig typisch amerikanischen Restaurant “Cannery Row Brewing Company” unglaublich genossen habe, musste ich das im Bild “drizzled pleasure” festhalten, in dem ich mein Getränk, die Speisekarten und zwei Ringe, die ich im Freizeitpark gewonnen habe, plaziert habe. Das war wirklich mein Spieltag! :)
Seid ihr darauf gekommen?

Hier ist dieser Artikel entstanden: Monterey, California, United States.


kiss the ocean

kiss the ocean von hafual auf Flickr ©

bathe with the last sunbeam

Die Ostküste ist geil. Und ich liebe New York: es ist die schönste und spannendste Stadt in der ich bisher war. Aber eines hat die Ostküste nicht, was die Westküste vom Provinz- bis hin zum Szenerestaurant fast überall bietet: den kostenlosen refill. Oder wie ich es auch nenne: meine Coke-Flatrate. Man sitzt in einem Restaurant – in Deutschland kennt man das nur von sehr wenigen McDonalds-Filialen, in welchen man seinen Becher selbst nachfüllen kann – und nach dem ersten Glas wird einfach so oft man möchte nachgefüllt. D.h. man bezahlt eine Coke und bekommt so viele man möchte. Kostenlos. Das gibt es soweit ich das bis jetzt überblicken kann übrigens nur mit Coke, d.h. Cola wird in den USA behandelt wie Wasser. :) Natürlich ist auch das Wasser in jedem Laden in den USA kostenfrei und wird immer gleich bei Ankunft serviert. Allerdings kann ich den leichten Chlorgeschmack überhaupt nicht ab und deshalb bietet mir die Coke-Flatrate mit frischem Eis den absoluten Getränke-Himmel.

 

Zum ersten Mal durfte ich heute meine Coke-Flatrate im Restaurant “Moss Beach Distillery” am Highway 1 genießen. Im Bild “kiss the ocean” habe ich während ich den Ausblick genoßen habe, die Spiegelung einer Dame im Fenster entdeckt. Die Dame saß um die Ecke und hatte einen komplett anderen Blickwinkel auf den Ozean. Aber durch die Spiegelung ist sie genau so in das Bild gerückt, dass sie mein eigenes frontales Spiegelbild im Fenster ersetzt hat. Ich habe gewartet bis sie den Kopf in Richtung “Meerblick” gedreht hat und so ist dieses Bild entstanden.
Angekommen in Santa Cruz durfte ich endlich mein gestern neu erworbenes Objektiv ausprobieren. Es war eine Tortur in den USA ein anständiges Fotografie-Geschäft zu finden, doch gestern in San Francisco war es nach einer 2-wöchigen Suche endlich so weit. Und so habe ich mich heute umso mehr gefreut, als ich kurz vor Ende des Sonnenuntergangs am Strand von Santa Cruz war und der Ozean und ein spielendes Kind ein wunderschönes Motiv für den Abschluß dieses Tages geliefert haben. Im Bild “bathe with the last sunbeam” genießt das Kind die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Und morgen geht es an diesem Strand bei 25 Grad weiter mit unzähligen Surfern.

 

Mein Album “San Francisco” ist fertig und ihr findet es hier. Und zum gestarteten Trip an der Westküste findet ihr ein neues Album mit dem Titel “Californiahier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Santa Cruz, California, United States.