american style outback

american style outback von hafual auf Flickr ©

drive to reach paradise

refreshing hard work

refreshing hard work von hafual auf Flickr ©

Auf dem Weg zum Yosemite National Park auf dem Highway 42 sind die Landschaften relativ karg. Die Hauptfarben die man um sich herum sieht sind gelb und braun, da die Hügel und Wiesen alle komplett vertrocknet sind. Hier hat es jeden Monat im Jahr im Schnitt ca. 20 Grad mit ein paar wenigen Grad Unterschied. Aber trotzdem gibt es auf diesen “Wiesen” unglaublich viele Kühe. Und diese hier meist pechschwarzen Tiere ergeben mit den Farben der Landschaft, die vor allem mit Sonnenbrille einen satten Kontrast bieten, der mich an Filme mit Endzeitstimmung denken lässt, ein wirklich interessantes Motiv. Ich habe mir während des Autofahrens mein Motiv überlegt und dann auch eine einzelne Kuh entdeckt, die scheinbar alleine ca. 150 Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf einem der vielen Hügel stand. Glücklicherweise war gleich gegenüber eine kleine Einbuchtung, bei der ich auf der vielbefahrenen Straße halten konnte. Gedacht, getan habe ich dann meine Kamera ausgepackt, den Polfilter und die Sonnenblende aufgesetzt. Doch als ich mich in Richtung des Ortes bewegte von dem ich fotografieren wollte, passierte etwas komisches. Der schwarze Kuhfleck in 150 Meter Entfernung hatte keinen Kopf mehr. Ich dachte: schaut mich die Kuh an? Und gerade als ich endlich den richtigen Platz zum Auslösen gefunden habe, läuft sie los. Aus der einen Kuh werden zwei – die Mami hatte ihr junges Kalb dabei. Und die beiden verschwinden schnurstraks hinter den vielen Hügeln. Obwohl ich wirklich weit weg war und fest davon ausgegangen bin, dass mich die Kuh nicht einmal bemerken konnte, und zusätzlich in der Zwischenzeit bestimmt 50 Autos vorbeigefahren sind, hat sie sich wohl von mir gestört gefühlt. Und dahin war mein schönes Motiv…

 

…und trotzdem war der heutige Roadtrip sehr schön. An der Hütte im Bild “american style outback” kurz nach Fresno musste ich einfach anhalten. Einfach ohne Worte genießen und sich vorstellen, irgendjemand würde das in Deutschland machen. :) Das zweite Bild “drive to reach paradise” stellt dar, wie schön (und amerikanisch) es ist, mit dem Auto die Natur und einen Sonnenuntergang zu genießen. Und im dritten Bild “refreshing hard work” habe ich viele Dinge, die ich wirklich sehr mag, vereint: Coke, ein wunderschönes Hotel/Motel, in dem ich heute übernachte, die Farbe grün und eine wirklich sehr freundliche Dame an der Rezeption, die mich bedient hat und mir beim Anschmeißen meines Barbecue-Grills für das heutige Abendessen geholfen hat. Dieses Bild lebt von seiner friedlichen aber trotzdem tiefgehenden Atmosphäre.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Oakhurst, California, United States.


Why so sad, little ocean palm?

boot plant

boot plant von hafual auf Flickr ©

painted on spume paper

painted on spume paper von hafual auf Flickr ©

Jeder kennt sie und viele mögen sie: die klassischen Postkartenmotive aus dem Urlaub. Ein wunderschöner Sandstrand, das Meer bei strahlendem Sonnenschein, ein blutroter Sonnenuntergang oder auch ein Mix aus all diesen Motiven die oft mit einem komischen blauen oder roten Rand eingerahmt sind. Auf der Rückseite der Karte findet man sehr oft einen Text wie “Wetter traumhaft, 30 Grad, Meer warm, Essen sehr gut. Viele Grüße.” und denkt sich einfach nur, dass man auch am liebsten dort wäre. Genau dort, in solch einer perfekten Postkartenwelt, habe ich mich heute den kompletten Tag bewegt.
Ich war in Big Sur unterwegs. Der Highway 1 ist wirklich wie aus einem Bilderbuch ausgeschnitten und man findet alle paar Meter einen kleinen Aussichtpunkt mit einem wahnsinnig schönen Blick auf den Pazifik. Ich habe heute riesige Redwoods gesehen, war bei einem Wasserfall und habe die Sonne an einem Traumstrand genossen. Als ich Hunger hatte saß ich zum Abendessen in einem Restaurant mit direktem Blick auf den Ozean aus 50 Metern Höhe und habe mir danach den Sonnenuntergang über einer Bucht angesehen. Dieser Tag war irgendwie klassisch kitschig aber auch richtig schön. Die einzige Frage ist nur, was man an einem solchen Tag fotografiert? An Orten, wo an jeder Ecke bereits ein Foto für eine Postkarte gemacht wurde. D.h. der Ort ist wunderschön, aber das Motiv irgendwie ausgelutscht und ein bisschen langweilig. Der Betrachter findet es zwar auf den ersten Blick schön, hat es aber ein paar Sekunden später bereits wieder vergessen. Ich habe ein paar Aufnahmen gemacht, die im Album “California” zu finden sind und auch die kitschige Stimmung zeigen, aber vor allem habe ich versucht andere, spannende und vielleicht auch ungewöhnliche Motive, die “man” nicht fotografieren würde, an diesen klassischen Touristenorten zu finden.

 

Das erste Bild “Why so sad, little ocean palm?” hat mich sofort an die fleischfressenden Pflanzen in “Super Mario” erinnert. Diese kleine Algenpflanze hat irgendjemand am wunderschönen Pfeiffer Beach in den Sand gesteckt, der mein neuer Lieblingsstrand ist. Das grelle Licht im Hintergrund unterstreicht die Traurigkeit dieser einsamen Pflanze, die kraftlos aufgegeben hat und den Kopf hängen lässt.
boot plant” habe ich am gleichen Strand aufgenommen und es zeigt, dass man auch in pinken Winterstiefeln an den Strand gehen kann, wobei die kleinen Füße noch in diese großen Boots hineinwachsen müssen. Wem gehören wohl diese tollen Schuhe?
Und beim dritten Bild “painted on spume paper” habe ich die Gischt des Ozeans bei den McWay Falls als weißes Blatt Papier verwendet, um bei der Dämmerung die schönen amerikanischen Gräser an der Westküste, deren Name ich bis jetzt immer noch nicht kenne, in das richtige Licht zu rücken.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Morro Bay, California, United States.


kiss the ocean

kiss the ocean von hafual auf Flickr ©

bathe with the last sunbeam

Die Ostküste ist geil. Und ich liebe New York: es ist die schönste und spannendste Stadt in der ich bisher war. Aber eines hat die Ostküste nicht, was die Westküste vom Provinz- bis hin zum Szenerestaurant fast überall bietet: den kostenlosen refill. Oder wie ich es auch nenne: meine Coke-Flatrate. Man sitzt in einem Restaurant – in Deutschland kennt man das nur von sehr wenigen McDonalds-Filialen, in welchen man seinen Becher selbst nachfüllen kann – und nach dem ersten Glas wird einfach so oft man möchte nachgefüllt. D.h. man bezahlt eine Coke und bekommt so viele man möchte. Kostenlos. Das gibt es soweit ich das bis jetzt überblicken kann übrigens nur mit Coke, d.h. Cola wird in den USA behandelt wie Wasser. :) Natürlich ist auch das Wasser in jedem Laden in den USA kostenfrei und wird immer gleich bei Ankunft serviert. Allerdings kann ich den leichten Chlorgeschmack überhaupt nicht ab und deshalb bietet mir die Coke-Flatrate mit frischem Eis den absoluten Getränke-Himmel.

 

Zum ersten Mal durfte ich heute meine Coke-Flatrate im Restaurant “Moss Beach Distillery” am Highway 1 genießen. Im Bild “kiss the ocean” habe ich während ich den Ausblick genoßen habe, die Spiegelung einer Dame im Fenster entdeckt. Die Dame saß um die Ecke und hatte einen komplett anderen Blickwinkel auf den Ozean. Aber durch die Spiegelung ist sie genau so in das Bild gerückt, dass sie mein eigenes frontales Spiegelbild im Fenster ersetzt hat. Ich habe gewartet bis sie den Kopf in Richtung “Meerblick” gedreht hat und so ist dieses Bild entstanden.
Angekommen in Santa Cruz durfte ich endlich mein gestern neu erworbenes Objektiv ausprobieren. Es war eine Tortur in den USA ein anständiges Fotografie-Geschäft zu finden, doch gestern in San Francisco war es nach einer 2-wöchigen Suche endlich so weit. Und so habe ich mich heute umso mehr gefreut, als ich kurz vor Ende des Sonnenuntergangs am Strand von Santa Cruz war und der Ozean und ein spielendes Kind ein wunderschönes Motiv für den Abschluß dieses Tages geliefert haben. Im Bild “bathe with the last sunbeam” genießt das Kind die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Und morgen geht es an diesem Strand bei 25 Grad weiter mit unzähligen Surfern.

 

Mein Album “San Francisco” ist fertig und ihr findet es hier. Und zum gestarteten Trip an der Westküste findet ihr ein neues Album mit dem Titel “Californiahier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Santa Cruz, California, United States.