lumbermen's

lumbermen’s von hafual auf Flickr ©

eat my dirt

eat my dirt von hafual auf Flickr ©

light of past times

light of past times von hafual auf Flickr ©

car cemetery

car cemetery von hafual auf Flickr ©

Eigentlich wollte ich heute einen Artikel über Steaks schreiben. Aber dann kam alles ganz anders und eine neue Geschäftsidee dazwischen. Nachdem ich vorgestern im Artikel “Geisterhafte Studentenstadt” von der Stadt Flagstaff erzählt habe, die sich gerne selbst als Geisterstadt sieht, habe ich heute eine richtige Geisterstadt besucht.

 

Und beim Fotografieren kam mir die Idee: warum nicht einen Deal mit dem Besitzer der Geisterstadt aushandeln? Dieser, der auf dem Foto “eat my dirt” in seinem Baby bewundert werden kann, hat die komplette Stadt selbst “dekoriert”. Sie gehört ihm, er lebt hier und ich vermute, dass locker 30 Jahre Arbeit darin stecken. In der Goldgräberstadt direkt neben einer stillgelegten Goldmine hat der betagte Herr bestimmt 100 alte Fahrzeuge angekarrt, die man auch im Bild “car cemetery” sieht, welches einen Auszug des Autofriedhofs des Alten zeigt. Neben den Fahrzeugen, die fast alle uralt sind und langsam immer mehr Altersspuren zeigen, stehen noch die alten Goldgräber-Hütten wie z.B. die Hütte des Zahnarztes (Zahn ziehen für nur $1,50 und jeder weitere Zahn für nur ¢0,75), alte Werkstätten, eine alte funktionierende Dampfmaschine, die Wannen zur Goldwäsche usw. Und alles ist vollgepackt mit Werkzeug und unfassbar viel verrostetem Krempel aus längst vergangenen goldenen Tagen, als die Goldgräber hier noch voll im Gange waren. D.h. diese Stadt ist der absolute Fotografen-Himmel. In den Bildern “lumbermen’s” (ein Bleistift der damaligen Holzfäller) und “light of past times” (eine alte, durchgebrannte Glühbirne; ich habe den Fokus bewusst auf das Innenleben und den Draht gelegt; betrachtet das Bild auf Flickr im Vollbild um alle Details zu erkennen) kann man den Beweis dafür sehen. Ich glaube, wenn ich die Stadt jeden Tag besuchen würde, fände ich jedesmal neue Details, die sich wunderbar in Szene setzen lassen. Die Fülle an Möglichkeiten ist wirklich endlos.
Also das ist der Deal: ich biete dem Herrn an, ein halbes Jahr lang jeden Tag am Leben in seiner Geisterstadt teilzunehmen und fotografiere die immer neu entdeckten Details. Meine Bewerbungsmappe ist das neue Album “ghost town after gold rush“. Das ganze verpacken wir in eine wunderschöne, glaubhafte Geistergeschichte und erstellen daraus eine große Marketing-Kampagne für die Stadt. Aus den Fotos entwickeln wir ein hochwertiges Prospekt, ein Buch zum Verkauf in seinem selbst gebautem Gift-Shop und bei Amazon, gerahmte Bilder und eine wunderschöne Website.
Ich glaube, das wird das spannendste halbe Jahr in meinem Leben. Und vielleicht habe ich ja zwischen dem Fotografieren auch die Zeit die alte Mine zu erkunden. Und wer weiß: vielleicht finde ich ja doch noch Gold, träume den alten Goldgräber-Traum und werde zusammen mit meinem neuen alten Freund reich.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Prescott, Arizona, United States.


pumpkin avenue - the american way of life

…als Pumpkin-Verkäufer in den USA! Ich glaube ich habe meine zukünftige Bestimmung gefunden. Ich habe es schon ziemlich genau kalkuliert: ich arbeite jedes Jahr 31 Tage im Oktober. In diesen 31 Tagen laufen die Vorbereitungen für Halloween so wie jetzt aktuell auch. In den verbleibenden 11 Monaten des Jahres muss ich meine Kürbisse eigentlich nur pflanzen. Der Rest passiert relativ automatisch, da meine Kürbisse natürlich Bio sind – das kommt bei den Amerikanern besser an, denn sie stehen total auf das Wort “organic”. In den 31 Tagen im Oktober verkaufe ich täglich 200 Riesen-Kürbisse für $7,49 pro Stück und bei mehr als einem Kürbis pro Person kostet jeder weitere nur $4,99. Zusätzlich verkaufe ich am Tag 300 Mini-Kürbisse für $1,99 pro Stück. D.h. im kommenden Jahr im Oktober verdiene ich (($7,49 * 150) + ($4,99 * 50) + ($1,99 * 300)) * 31 = $61070,00. Damit sollte ich locker für ein weiteres ganzes Jahr auskommen. Und falls es nicht reicht biete ich noch meine hausgemachte Kürbissuppe an. :)
Und das alles ist noch gut gerechnet, da Amerikaner zu Halloween meistens mehr als 5 Kürbisse vor ihrer Haustür liegen haben. D.h. wenn ich Glück habe werde ich mit meinem amerikanischen Traum sogar noch reich und gründe irgendwann eine Bio pumpkin-Kette.
Passend zu diesem Traum habe ich das Bild “pumpkin avenue – the american way of life” fotografiert. Es zeigt die pumpkin-Straße, die zu meinem zukünftigen Laden führt und stellt ganz amerikanisch meine Vorstellung des “american way of life” dar, der mich hoffentlich zum persönlichen “american dream” führen wird.

 

Ein neues Album zum Thema “pumpkins preparing for Halloween” findet ihr hier. Ich habe heute längere Zeit bei einem pumpkin-Geschäft in der Nähe von Carmel verbracht um diese Fotoserie zu entwickeln. Sie zeigt, wie ernst es die Amerikaner mit ihrem Halloween nehmen und wie charmant dieser orange Feiertag sein kann.
Außerdem habe ich zum Album “California” weitere Bilder hinzugefügt.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Carmel, California, United States.