threatening history

threatening history von hafual auf Flickr ©

signs of time

signs of time von hafual auf Flickr ©

enchanted meadow

enchanted meadow von hafual auf Flickr ©

chasing...nothing

chasing…nothing von hafual auf Flickr ©

dragonheart

dragonheart von hafual auf Flickr ©

hidden burning

hidden burning von hafual auf Flickr ©

Egal wo man sich bewegt. Wenn man bewusst durch diese Welt geht, dann sieht man sie überall. In der Natur, auf Straßen, an Häusern, Autos oder Fahrrädern. Und natürlich auch an Tier und Mensch.

 

Es sind die Zeichen der Zeit, die das Leben so lebenswert machen. Durch die Vergangenheit und jeden Moment, der augenblicklich wieder zu dieser Vergangenheit gehört, kann einem Mensch erst bewusst werden, wie unbedeutend und doch gleichzeitig bedeutsam jeder dieser Augenblicke ist. Zeit ist beschränkt und gerade deshalb so kostbar. Als ich die alte Statue und den seit einiger Zeit versenkten Einkaufswagen in der kleinen Stadt Dargaville entdeckt habe (“threatening history“, “signs of time“), ist es mir sofort wieder aufgefallen. Davor habe ich im Waipura Kauri Forest den größsten Kauri-Baum Neuseelands mit einem Stammumfang von fast 14 Metern und einem Alter von 2000 Jahren gesehen. Im Vergleich dazu ist die vielleicht 100 Jahre alte Statue in Dargaville nahezu neu, die einen Mann zeigt, der damals genau diese Kauri-Wälder, die über Jahrhunderte entstanden sind, für Gummi und Holz zerstört hat. Er hat damit diese Zeichen der Zeit für immer vernichtet, doch immerhin wurden einige Teile des Waldes gesichert und sind mittlerweile Naturschutzgebiet. Und auch im zentralen Park am Fluss in Dargaville, in dem der Einkaufswagen in einem schmutzigen Teich liegt, haben die Zeichen der Zeit bereits begonnen, ihre Geschichte zu erzählen. Der Park, genauso wie der seit Wochen liegen gelassene Einkaufswagen, scheint nicht mehr wirklich gepflegt zu werden. Alle Schilder, die einst die verschiedenen Pflanzenarten im Park erklärt haben, sind verschwunden. Außerdem habe ich gerade einmal zwei weitere Familien im Park innerhalb von einer Stunde getroffen.
Wenn man die Nacht nach einem so faszinierenden Tag in der verwunschenen Gegend im Bild “enchanted meadow” verbringen darf, dann macht das noch nachdenklicher. Und glücklicher, denn man lernt in solchen Momenten die Zeit, die man hat, zu schätzen. Und kann sie dadurch erst wirklich genießen. Denn an jedem einzelnen Tag gibt es unzählige solche Momente – wenn man nur genau hinsieht (“chasing…nothing“, “dragonheart“, “hidden burning“).

 

Weitere Bilder findet ihr hier im Album “North Island New Zealand“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Dargaville, Northland, New Zealand.


transience step one

transience step one von hafual auf Flickr ©

transience step two

transience step two von hafual auf Flickr ©

transience step three

transience step three von hafual auf Flickr ©

transience step four

transience step four von hafual auf Flickr ©

transience step five

transience step five von hafual auf Flickr ©

transience step six

transience step six von hafual auf Flickr ©

transience step seven

transience step seven von hafual auf Flickr ©

transience step eight

transience step eight von hafual auf Flickr ©

Wie stellt man das Thema “Vergänglichkeit” fotografisch dar? Dafür gibt es sicherlich unendlich viele verschiedene Möglichkeiten. Aber eine ganz Spezielle habe ich mir ausgesucht und bin dafür heute Morgen schon um 05:30 Uhr das erste Mal aufgestanden um meinen Versuchsstrand ganz für mich alleine zu haben.

 

Das ist der erste Artikel den ich im Multitasking-Modus erstelle, denn ich fotografiere und blogge gleichzeitig am selben Ort. An einem winzigen Privatstrand direkt an einer kleinen Steilküste, der zu meinem Bungalow-Resort gehört. Ein Strand in Kombination mit dem Meer drückt für mich ganz intensiv das Thema Vergänglichkeit aus. Nach jeder noch so kleinen Welle sieht der Strand etwas anders aus und wird nie wieder exakt genauso aussehen wie noch wenige Sekunden zuvor. Das Meerwasser beschleunigt die Vergänglichkeit und die ständige Veränderung von allen Objekten die es berührt. So altert jeder Ast und jeder Stein, der länger am Strand vom Salzwasser angespült wird, innerhalb von Tagen ganze Jahre.
D.h. um Vergänglichkeit innerhalb eines kurzen Zeitraums darzustellen (die folgende Szene hat sich in gerade einmal 58 Sekunden abgespielt!), eignet sich ein Strand ideal. Und so habe ich in meinen Versuchsaufbau einen großen Bambusstab aufgenommen und bin einen Schritt über diesen gelaufen, so dass man meine Fußabdrücke sieht. Danach bin ich zurück gespurtet und habe die Szene genau so platziert wie ich sie haben wollte (“transience step one“). Und schon ging es los und die erste Welle kam. Beim zweiten Bild dachte ich schon, dass ich wie bei bestimmt schon zehn Versuchen davor nochmal neu anfangen muss, da die erste Welle den Bambusstab komplett aus dem Bildausschnitt gerissen hat (“transience step two“). Doch die zweite Welle im Bild “transience step three“, bei dem man den Bambusstab in Bewegung sieht, hat die Serie gerettet und den Stab wieder schön platziert (“transience step four“). Und nach diesen ersten drei Wellen (eine weitere kleine Welle kam nicht bei meinen Fußabdrücken an) kann man bereits sehen, wie stark der rechte Fußabdrück verschwommen ist. Es ist nur noch eine kleine Einbuchtung zu sehen und bei der nächsten Welle ist es, als wäre ich nie über diese Stelle gelaufen. Diese Welle erreicht den Bildausschnitt in “transience step five“, lässt den rechten Fußabdruck komplett verschwinden und greift zum ersten Mal den linken Abdruck an. In “transience step six” sammelt sich Schaum im linken Fußabdruck, welchen man immer nur für maximal zwei Sekunden sieht, bevor dieser im Boden versickert – wunderschön. Und so bleibt nach der Welle in “transience step seven” nur noch eine Silhouette des linken Fußabdrucks im Bild “transience step eight” erhalten.
Direkt danach habe ich an diesem Artikel geschrieben. Es hat keine weiteren 58 Sekunden gedauert, bis auch der letzte Rand meines linken Abdrucks verschwunden war. Mittlerweile – ca. eine Stunde später – ist nicht mehr zu erkennen, dass ich überhaupt hier war. Der Bambusstab liegt an einer komplett anderen Stelle und die Natur hat sich wieder alles so angeordnet, wie sie es will und meine unnatürliche Unordnung, die ich mit dem Versuchsaufbau hinterlassen habe, wieder in seine natürliche Ordnung gerückt. Das ist für mich Vergänglichkeit.

 

Das passende Album “transience” findet ihr hier.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.