Yes, now you're beautiful!

the scent of spring

the scent of spring von hafual auf Flickr ©

bzzzbzzzbzzzzz - it's shocking

I'm a winner, baby!

I’m a winner, baby! von hafual auf Flickr ©

Jeder von uns hat früher mit ihnen gespielt. Jeder von uns hat sich einmal unter ihnen versteckt. Jeder von uns hatte einen ganz besonderen Liebling unter ihnen. Jeder von uns hat einmal mit ihnen gekuschelt. Und nahezu jeder von uns hat sie irgendwann links liegen gelassen und nicht mehr an sie gedacht. Unsere liebsten Freunde der Kindheit, bevor sie bei den Jungs durch Actionfiguren und bei den Mädchen durch Barbiepuppen ersetzt wurden, waren definitiv unsere kuscheligen Freunde – unsere Stofftiere.

 

Es ist wirklich schade, dass unsere liebsten Freunde vergangener Tage irgendwo tief in dunklen Kisten auf dem Dachboden oder im Keller verschwinden und in Vergessenheit geraten. Und so hatte ich am Anfang dieser Woche die Idee, die kleinen Kumpels zu befreien und sie zu einer ganz besonderen viertägigen Fotosession mitzunehmen. Bei mir zu Hause angekommen haben wir zusammen ein kleines Fotostudio eingerichtet und dann ging es schon los. Die ersten Freiwilligen waren der große kuschelige Bär und der etwas grimmig dreinblickende Affe. Und da der Kleine wohl einen guten Tag erwischt hat, schnappte er sich gleich meine Post-its und hat seinen großen Freund von oben bis unten bemalt und beklebt. Die Beiden mussten nur zwei Stunden still halten und schon war das Beweisbild “Yes, now you’re beautiful!” im Kasten.
Am nächsten Tag hat es die Ente im Bild “the scent of spring” einfach nicht mehr ausgehalten und musste nach draußen in die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings und um an den Blumen zu schnuppern. Diesen Wunsch konnte ich der Kleinen natürlich nicht verwehren und als Dank durfte ich die Aufnahme von ihr machen.
Man kann diese Stofftiere auch wirklich keine einzige Sekunde aus den Augen lassen. Kaum ist man einen Moment unaufmerksam, stöbern sie in allen Ecken und Enden. Und für den kuscheligen Hund im Bild “bzzzbzzzbzzzzz – it’s shocking” endete seine Suche mit stehenden Fell und Ohren. Aber keine Angst – ihm ist nichts passiert. Und nachdem ich ihn befreit habe, haben wir die Szene für das Bild ihn Ruhe nachgestellt. Natürlich ohne Strom.
Und während die anderen Stofftiere alle fleißig um das beste Foto buhlten, hat sich eine kleine Fußball-Rambo-Ente den Ball meines neuen Mini-Kickers geschnappt und fleißig angefangen zu posen. Und es hat sich gelohnt – schon nach einer Stunde saß das Bild “I’m a winner, baby!“. Ein wahrer Gewinner.

 

Danke Freunde, das war eine tolle Woche.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Thaining, Bayern, Germany.


monster

monster von hafual auf Flickr ©

just sitting

just sitting von hafual auf Flickr ©

weekend doesn't exist

speckled light

speckled light von hafual auf Flickr ©

addicted

addicted von hafual auf Flickr ©

for Orkus

for Orkus von hafual auf Flickr ©

Was war eigentlich nochmal heute Morgen? An einem Tag in Neuseeland passiert so viel, dass man sich am Abend kaum noch erinnern kann was man zwölf Stunden zuvor am Morgen gemacht hat. Es ist einfach krass wie vielfältig dieses Land ist und innerhalb welch kurzer Strecken man die unterschiedlichsten Dinge sehen kann. Durch die Flexibilität mit einem Auto und der längeren Tage (es ist bis 21:00 Uhr hell) hat man am Tag zehn Stunden um die verschiedensten Dinge zu entdecken. Und um einmal zu zeigen wie so ein Tag ablaufen kann, folgt eine kurze Auflistung des heutigen Tages. Denn heute Abend kann ich gar nicht mehr glauben, dass ich am Morgen noch am südlichsten Ende der Südinsel Neuseelands bei stürmischen Böen war und mich wie auf einem anderen Planeten gefühlt habe.

 

Der Tag startete am Campingplatz an der Curio Bay. 100 Meter neben dem Campingplatz gibt es eine Bucht und einen Steinstrand mit versteinerten Bäumen. Diese sind 170 Millionen Jahre alt und man findet ein solches Naturwunder nur ein paar Mal weltweit. Und in der Bucht haben mich außerdem die seltsamen Algen fasziniert, die im Bild “monster” aussehen wie eine Figur aus dem Film Monster AG.
Danach ging es über eine Schotterstraße zum südlichsten Ende der Südinsel Neuseelands, dem Slope Point. Da es die ganze Nacht durchgehend geregnet hat, wehte heute Morgen ein extrem starker Wind. Und an der Steilküste am Slope Point, an dem die Bäume in Windrichtung gewachsen sind und auch die komischen Grasbüschel alle die Windrichtung angenommen haben, kann man bis an den Rand der Küste spazieren und das Naturschauspiel bewundern. Die Umgebung ist total unwirklich und man kommt sich vor als wäre man auf dem Mond gelandet. Vom hohen Norden bis in den tiefsten Süden Neuseelands in nur drei Wochen. Ein toller Moment.
Zurück im Auto begann die Fahrt Richtung Norden entlang der Ostküste. Auch dieser Weg ist gespickt von einer Umgebung, bei der man immer wieder den Atem anhalten muss. Hier findet man die einsamsten und verstecktesten Strände, die grünsten Wiesen, unglaublich viele Schafe und Regenwald. Und das alles innerhalb von 50 Kilometern. Es ist so vielfältig, dass einem die Dinge, die man noch vor ein paar Minuten gesehen hat, so weit weg vorkommen, als hätte man sie vor Wochen erlebt. Und ganz Besonders wenn man danach in einer Stadt wie Dunedin ankommt, ist der Kontrast noch weit extremer.
Dunedin wurde von schottischen Siedlern gegründet und hat etwas von dem schottischen Charme beibehalten. Die Stadt ist um den zentralen Platz “The Octagon” (“just sitting“) gemütlich, und spätestens wenn man die Geschäftsleute auf den Bänken des Platzes mit ihren Handys telefonieren sieht, dann ist man in einer komplett anderen Welt angekommen (“weekend doesn’t exist“), die überhaupt nicht mehr mit dem südlichsten Ende und dem Naturschauspiel am Morgen vergleichbar ist. Auf dem Weg (“speckled light“) zum berühmten Bahnhof der Stadt, der wie ein Schloss aussieht, kann man die kleinstädtische Stimmung genießen. Und im Bahnhof angekommen habe ich eine unbekannte Zockerin entdeckt, die sich wohl zum Ziel gemacht hat ihre Lieblingsspiele an den berühmtesten und schönsten Orten der Welt zu spielen. Nach der Aufnahme des Bildes “addicted“, in dem sie wohl gerade den nächsten Gegner platt macht, habe ich beschlossen sie von ihrer Sucht zu befreien und einfach mitzunehmen.
Und kaum kehrt man Dunedin den Rücken in Richtung Campingplatz bei einer Landzunge direkt neben der Stadt, bekommt man das nächste Sahnestück serviert: Man fährt ca. 15 Kilometer direkt am Ozean entlang (ein Meter neben dem Wasser und ein Meter über dem Meeresspiegel). Da der Campingplatz voll besetzt war ging es über die Straße mit dem zuerst reißerisch anmutenden Namen “Highcliff Road” zurück in Richtung Dunedin zu einer weiteren Campingmöglichkeit. Und während man nach fünf Kilometern Fahrt plötzlich 400 Meter über dem Meeresspiegel ist und direkt einen Meter neben der Steilküste entlang fährt, hat man die vor 45 Minuten besichtigte Stadt, den südlichsten Punkt der Südinsel Neuseelands, einsame Strände, Algen-Monster und 170 Millionen Jahre alte Bäume längst wieder vergessen.
Und diese Erlebnisse, die alle an nur einem einzigen Tag passiert sind, erscheinen so weit weit weg, dass mir mein Gehirn mitteilt, dass ich sie auch gut und gerne vor ein paar Monaten erlebt haben könnte.

 

Das Bild “for Orkus” habe ich für meinen kleinen Bruder aufgenommen, der dieses Auto sicher mehr lieben würde als alles andere auf dieser Welt.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Dunedin, Otago, New Zealand.


waste your time

(1) emit ruoy etsaw von hafual auf Flickr ©

Magnum

(2) mungaM von hafual auf Flickr ©

fire alarm

(3) mrala erif von hafual auf Flickr ©

fear of the dark

(4) krad eht fo raef von hafual auf Flickr ©

doomed in numbers

(5) srebmun ni demood von hafual auf Flickr ©

Bei der heutigen Fahrt nach Wellington kam ich irgendwie im Auto darauf mit Anja “Personen raten” zu spielen. D.h. ich habe mir eine Person ausgedacht und während ich Auto gefahren bin versucht diese Person pantomimisch darzustellen. Ich habe am Lenkrad rumgefuchtelt wie ein Irrer und trotzdem hat es bis zum Campingplatz gedauert und eine Runde mit “Mr. Bean” und “Rambo”, bis Anja verstanden hat wie meine Erklärungen funktionieren.

 

Ein kleines Beispiel (ich denke gerade an Rambo):
Ich mime den starken Mann.
Anja: ein Bodybuilder.
Ich schüttle die Hände und deute ein Stirnband.
Anja: Kopfweh!
Ich mache das Abbruchzeichen und stelle dann ein Feuerwerk dar (mit Flasche, Explosion, Zeichen für 31.12. – also allem drum und dran).
Anja: Explodierender Bodybuilder!
Ich (mittlerweile verzweifelt) stelle nochmal das Feuerwerk dar.
Anja (nach ungefähr acht Versuchen): Silvester.
Ich halte den Daumen nach oben, nicke wild und zeige einen Fernseher mit den Fingern.
Anja: Ein Mann der im Fernsehen Bodybuilding macht.
Ich zeige wieder die gleichen Actionszenen, die ich am Anfang auch schon gezeigt habe (ich hänge mich an den Baum am Campingplatz, renne wie wild geworden herum, feuere mein imaginäres Maschinengewehr).
Anja (die offensichtlich das gerade erratene Wort “Silvester” schon wieder vergessen hat): Ein Bodybuilder der im Fernsehen herum rennt.
Und so geht es dann wieder von vorne los – ich zeige noch einen kleinen Mann, der in einem kleinen Bodybuilder endet und nun ja: Rambo wurde nie so richtig erraten.
Aber was es für ein Spaß es war.

 

Und weil es so ein unglaublicher Spaß war widme ich meine heutigen Bilder diesem geilen Spiel. Wenn ihr Lust habt mitzuspielen, dann betrachtet die Bilder oben (die Titel sind verfremdet, um nichts zu verraten) und nehmt euch ein paar Minuten Zeit, bevor ihr die Lösung am Ende des Artikels nachschlagt, die von rechts nach links genauso wie die Titel der Bilder gelesen werden muss.

 

Rätsel:
(1) Es ist definitiv nicht Nemo. Eine deutsche Band. Eine krumme Band. Eine fruchtige Band. Musikstil undefinierbar. 90er Jahre. Bayern.
(2) Die Nummer 2 ist einfach. Pistole. Krimi-Komödie-Fernsehserie. Oberlippenbart. 80er Jahre. Dunkle Locken.
(3) Feuer. Alarm. Mann. Feuerwehrmann. Beruf. Feuer speien. Drache. Kinderserie. Zeichentrick.
(4) Band. Gesicht im Bild suchen. Unblaubliche Band. Uralt. Götter. Hymnen. Heavy Metal. Klassiker. Renne zu den Bergen.
(5) Übersetzung. Zahlen. Verloren. Verwirrt. Mann. Täglich. Schauspieler. Grüßen. Strange Filme. Murmeltier.

 

Lösung:
(1) senobhsifananaB
(2) mungaM
(3) ehcarD enielk red, usirG
(4) nediaM norI
(5) yarruM lliB

 

!nafetS ot yadhtriB yppaH

Hier ist dieser Artikel entstanden: Lower Hutt, Wellington, New Zealand.


woodworker in duty

woodworker in duty von hafual auf Flickr ©

loneliness

loneliness von hafual auf Flickr ©

stand in silence

stand in silence von hafual auf Flickr ©

everything is over

everything is over von hafual auf Flickr ©

Wer von euch war schon einmal im Deutschen Museum? Jetzt denken bestimmt die Meisten: ja klar. Da war doch jeder mindestens schon einmal – und wenn es nur am Wandertag in der Schule war. Ich war im vergangenen Jahr das letzte Mal. Und ich habe natürlich wieder meinen absoluten Favorit angesehen: das Bergwerk. Ich finde es total faszinierend durch die dunklen Gänge zu laufen und den Figuren bei ihren Arbeiten zuzusehen. Man fühlt sich wie ein kleines Kind auf Entdeckungsreise. Und so kam es heute, dass ein Museum am anderen Ende der Welt mit dem Titel “The Kauri Museum” in einem kleinen Ort namens Matakohe sogar das einzigartige Bergwerk im Deutschen Museum in München in den Schatten stellen sollte.

 

Das Kauri Museum erzählt die Geschichte der Kauri Bäume und Wälder, die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts abgeholzt wurden, bevor die übrigen Wälder geschützt wurden. Und natürlich vor allem die Weiterverarbeitung des einzigartigen Holzes, aus dem Möbel, Nutzholz, Schiffe, Zierholz und alle denkbaren Gegenstände aus Holz hergestellt wurden. Das klingt alles noch nicht so faszinierend? Nun ja, das mag richtig sein. Aber die Besichtigung beginnt in einem Boulder House (Häuser, die für die Verwaltung, als Hotel und Postämter verwendet wurden): Ein komplettes Haus aus dem 18. Jahrhundert aus Kauri-Holz, das im Museum aufgebaut ist. In den vollständig eingerichteten Räumen sind verschiedenste Szenen der vergangenen Zeiten mit handgearbeiteten Figuren ausgestellt. Und jede dieser Figuren ist einer wirklichen Person nachempfunden, die in irgendeiner Form mit den Personen die z.B. in der Kauri-Holzproduktion gearbeitet haben, in Verbindung stand (z.B. die Groß-, Groß-, Großenkelin). Und natürlich haben auch alle einen Namen und eine ganz eigene Geschichte. Die Figuren sind absolut faszinierend und vor jeder habe ich mir gedacht, dass jetzt gleich ein großes “BUH” kommt und sie mir entgegenspringt. Auch im Bild “woodworker in duty“, durch die Beleuchtung eine meiner Lieblingsfiguren im Museum, hätte ich mich nicht gewundert, wenn mir der Holzarbeiter gleich direkt in die Kamera sieht, weil er mich bemerkt hat. Ich habe noch kein Museum gesehen, das mit so viel Liebe aufgebaut wurde. Es existiert schon seit den 1960er Jahren und es scheinen alle Menschen aus der Umgebung mitgearbeitet zu haben. Viele der Figuren sind auch solchen Arbeitern nachempfunden und wenn man nach dem Boulder House das Sägewerk betritt, dann wird die Liebe zum Detail erst so richtig deutlich. Freiwillige Helfer haben die uralten Maschinen restauriert und nahezu alle funktionieren noch oder wieder. So bin ich wie ein kleines Kind mit riesengroßen Augen durch die stimmungsvoll beleuchteten Hallen gelaufen, habe alle Knöpfe gedrückt um verschiedenste Maschinen auszuprobieren und mich gefühlt, als würde ich gerade im Jahr 1900 mit meinen Kollegen ein paar riesige Holzbretter bearbeiten. Nicht dass ich irgendeine Ahnung hätte wie das funktioniert (obwohl ich genau weiß wer von euch all diese Maschinen perfekt bedienen könnte), aber nach dem fast vierstündigen Besuch in dem Museum war ich nicht nur total fasziniert, sondern auch unglaublich platt. Denn ich wollte nichts verpassen und habe fast alle Schilder gelesen, die es zu lesen gab.
Und so ruhe ich mich jetzt glücklich beim erlaubten wild campen direkt am Meer aus, betrachte die wunderschöne Kulisse (“loneliness“), beobachte am Strand die Seemöwen, wie sie ihre Füße in die Muschelberge stecken (“stand in silence“) und stelle mir all die heute noch verschlossenen Tore vor, die ich vielleicht morgen durchqueren und entdecken darf (“everything is over“).

Hier ist dieser Artikel entstanden: Kaiaua, Auckland, New Zealand.


playful girl

playful girl von hafual auf Flickr ©

dented lights

dented lights von hafual auf Flickr ©

velvety sleep

velvety sleep von hafual auf Flickr ©

Ich gebe es zu: ich bin ein Spielkind. Aber wahrscheinlich haben das die Meisten von euch bereits gewusst. Und wie sich das so zeigt? Naja, wenn ich die vergangenen vier Monate rückblickend betrachte, dann gibt es da eventuell so einige Auffälligkeiten.

 

Angefangen hat alles mit diesem “iPad”. Dieses Teufelsgerät, das sich Anja von euren Geschenken kaufen konnte (vielen Dank soll ich an dieser Stelle nochmal an euch alle dafür loswerden). Ich erinnere mich noch sehr gut an den Flughafen in Boston an die Nacht vor dem Abflug nach San Francisco. Diese Nacht war eine perfekte Gelegenheit wie auch viele weitere, die folgen sollten: wenn man am Flughafen abhängt, Bus fährt, fliegt, in einem Restaurant auf das Essen wartet, beim Frühstück, bei Langeweile, einfach mal so zwischendurch oder wenn man sich wie ein Sieger fühlen will und denn Gewinn-Kick braucht. Bei fast all diesen Gelegenheiten kann man natürlich auch ein Buch lesen (was ich auch schon getan habe, nach den USA bin ich bereits beim zweiten) oder man schnappt sich das Ding und legt los. Begonnen hat die Sucht also am Flughafen in Boston – und es gibt da so ein frisch verheiratetes Ehepaar, das nicht ganz unschuldig an dieser Spielsucht ist – mit dem Spiel “Plants vs. Zombies HD” oder kurz “PvZ HD”. Ein Spiel, das man nur alleine spielen kann, bei dem es aber auch unglaublich viel Spaß macht, dem anderen zuzusehen. Und nachdem doch noch ein Spiel für Zwei folgen musste, wurde “Monopoly HD” gekauft. Ein Dauerbrenner und aktuell immer noch im Trend: Das letzte Spiel endete vor ziemlich genau 2,5 Stunden (aktuelle Uhrzeit 00:08 Uhr). Und so ging es immer weiter: es folgten “Tic Tac”, “Spiel des Lebens”, “Yatzy HD”, “Risiko”, “Doodle Bowle”, “Wer wird Millionär 2011 HD”, “Cut the Rope”, “Blokus”, “Contre Jour”, “NFS Shift 2″ und “Doodle Jump”. Und für ein wirklich geniales Deathmatch zu zweit kann ich das Spiel “Swords and Soldiers” absolut empfehlen.
Das hört sich jetzt so an als würden Anja und ich nur noch vor dem iPad sitzen und zocken? Also, wenn man sich die heutige Statistik dazu ansieht, dann sagt diese etwas ganz anderes aus:
- Anzahl Doodle Jump Spiele: maximal 40
- Anzahl Monopoly Spiele: 2
- Gelesene Buchseiten: geschätzte 120
- Besichtigte Sehenswürdigkeiten: 0,3
Ihr seht, diese Sucht beeinflusst in keinster Weise den Tagesablauf. Zu meinem eigenen Schutz sage ich dazu jetzt lieber nichts mehr.

 

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was die heutigen Bilder “playful girl“, “dented lights” und “velvety sleep” mit dem Thema “Spielkind” zu tun haben. Ganz einfach: “playful girl” zeigt ein kleines Mädchen, das an einem Blatt herumspielt und als ich die Szene heute gesehen habe und bereits wusste, dass ich meine Sucht als ersten Therapieschritt endlich heute und hier öffentlich machen will, wusste ich sofort, dass das Bild perfekt passt. Und die anderen beiden Bilder zeigen mich beim Ausführen meiner Sucht, denn “Spielkind” beziegt sich natürlich auch auf andere Bereiche meines Lebens. Bei der Aufnahme solcher Bilder laufen regelmäßig Leute vorbei, die sich fragen, was zur Hölle ich denn da bitte fotografiere. Vor allem in der für mich großartigen Szene, die ich in “velvety sleep” entdeckt habe, ist ein Kerl mit dicker Kamera vorbeigelaufen und hat sich bestimmt fünf Mal gedreht und dann aufgegegeben, verstehen zu wollen, warum ich diese Aufnahme mache. Und da ich bestimmt drei Minuten vor dem Auto gekniet habe, hat sich sogar der Tuk Tuk Fahrer daneben über mich lustig gemacht und sich bestimmt gedacht: so ein “Spielkind” oder so ein Freak. Naja, völlig egal, vielleicht versteht ihr ja das Bild “velvety sleep“?
So, und jetzt versuche ich noch den heute aufgestellten Doodle Jump Rekord zu brechen bevor ich ins Bett gehe und in vier Stunden aufstehen muss. D.h. also noch mehr als genug Zeit.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Luang Prabang, Louangphabang, Laos.


by oneself

by oneself von hafual auf Flickr ©

In vielen Ländern Europas kann man sich sehr leicht durchschlagen. Reist man z.B. nach Frankreich oder Italien versteht man vielleicht die Sprache nicht, kann aber zumindest Schilder lesen, einige Wörter direkt verstehen oder sich in Englisch mit den Leuten verständigen. All diese Sprachen verwenden Zeichen aus dem lateinischen Alphabet. Doch in Asien ist das wirklich ganz anders.

 

Natürlich klappt es in den touristischen Gebieten auch bei wenigen Personen sich mit Englisch durchzuschlagen. Aber wenn man hier ankommt und die Unterhaltung der Personen untereinander hört, kommt man sich wirklich vor wie auf einem anderen Planeten. Die Zisch- und Schnalzlaute sind extrem ungewohnt und gesprochene Sätze mit der gleichen Bedeutung wie in Englisch sind teilweise doppelt so lang. Doch was mich wirklich überrascht hat und was ich tatsächlich bisher nicht so richtig bewusst wahrgenommen hatte, sind die völlig unterschiedlichen Zeichen. Anhand der Beispiele China, Japan und Thailand kann man dieses Phänomen genau erkennen. Alle drei Länder haben natürlich unterschiedliche Sprachen, was nicht ungewöhnlich ist. Aber zusätzlich verwenden alle drei Länder auch verschiedene Zeichen. Ich habe mir gestern bei der Fahrt mit dem Bus zum Schnellboot nach Ko Samui (die Überfahrt nach Ko Tao ist momentan aufgrund des Seegangs nicht möglich) bei einem thailändischen Tempel überlegt, dass ich mir ein Wörterbuch kaufen sollte, um wenigstens zu verstehen was auf dem Schild vor dem Gebäude steht und ob es überhaupt ein Tempel ist. Dann habe ich mir vorgestellt, wie ich den Satz auf dem Schild übersetze. Und ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung. Ich kann Italienisch und Französisch ohne Probleme mit einem Wörterbuch in Deutsch übersetzen. Ich weiß, wie die Wörter sortiert sind und finde mich in einem Wörterbuch zurecht. Doch wie gehe ich hier vor? Ich glaube es ist ein bisschen wie Memory spielen bei kleinen Kindern. Denn ich kann eigentlich nur die Zeichen, die für mich wie Bilder wirken (ein Vogel, ein Feld mit einer Palme, ein Hausdach) irgendwie versuchen zu vergleichen, das ganze Wörterbuch durchblättern und Memory spielen. Das wird auf jeden Fall richtig mühsam. Aber wahrscheinlich auch sehr lustig. Vielleicht versucht es auch gerade einer meiner Nachbarn im Bild “by oneself” – er wirkt jedenfalls sehr konzentriert. Vielleicht genießt er es aber auch einfach nur 15 Meter neben dem Meer für sich alleine zu lesen und alles andere um sich herum zu vergessen.

 

Ich kann mir bis jetzt jedenfalls nicht vorstellen, wie und in welcher Zeit man chinesisch, japanisch und thailändisch sprechen und vor allem auch lesen und schreiben lernen kann. Sobald ich mehr weiß greife ich das Thema nochmal auf und erzähle euch, wie lange ich für ein Wort Memory spielen musste.

 

Weitere Bilder findet ihr im neuen Album “Ko Samui“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Samui, Surat Thani, Thailand.