Alice in Wonderland

Alice in Wonderland von hafual auf Flickr ©

little ghost passing

little ghost passing von hafual auf Flickr ©

be happy

be happy von hafual auf Flickr ©

prepare for the big performance

iluminated descent

iluminated descent von hafual auf Flickr ©

Diese Frage hat mich heute den ganzen Tag schwer beschäftigt und tut es immer noch. Vor einiger Zeit habe ich mich im Artikel “Wenn Schweine fliegen können” bereits mit der amerikanischen Kunst auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich sie noch nicht entdeckt habe. Doch heute in San Diego im Balboa Park habe ich wohl das Herz der amerikanischen Kunst gefunden. Und genau dort war ich im Museum of Photographic Arts und habe verstanden, dass die Frage “Was ist Kunst?” wirklich sehr schwer oder gar nicht beantwortbar ist. Die Ausstellung, die nur einige wenige Bilder umfasst, hat mir heute die schwere Aufgabe mitgegeben, mich damit zu beschäftigen, was mir eigentlich wirklich an der Fotografie und fotografierten Bildern wichtig ist und gefällt.
Und nachdem ich mir die Bilder der Ausstellung angesehen habe, habe ich unter anderen das kurz davor aufgenommene Bild “little ghost passing” betrachtet, welches einen kleinen geisterhaft wirkenden Jungen zeigt, der an einer geöffneten Tür vorbei schwebt. Ich war 30 Minuten an dieser Stelle gestanden und habe auf das Motiv gewartet. Ist das Kunst?
Danach habe ich mit einer weit geschlossenen Blende und einer langen Belichtungszeit von 2 Sekunden das Wasser des Brunnens über dem abgebildeten Liebespaar “gemalt” (“be happy“), um damit die Gefühle des abgebildeten Paars füreinander zu unterstreichen. Ist das vielleicht Kunst?

 

Ein Gedanke, der mir heute beim Nachdenken über dieses Thema und beim Ansehen der Bilder der Ausstellung nicht mehr aus dem Kopf ging: ich bin kein großer Fan von Landschaftsaufnahmen. Natürlich nicht pauschal und natürlich hat das nichts damit zu tun, ob Landschaftsaufnahmen künstlerisch sind oder nicht. Ich habe es einfach nur festgestellt. In vielen dieser Aufnahmen fehlen mir das Leben und die Geschichten, die sich der Betrachter je nach Blickwinkel und aktueller Stimmung vorstellt. Ein Bild lebt für mich davon eine Geschichte zu erzählen, und die Vorgaben, die man bei einer Landschaftsaufnahme bekommt, sind mir zu eng gestrickt. Ich fühle mich viel eingeschränkter mir eine Geschichte zu dem Bild vorzustellen und “sehe mich schnell satt”. Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich Landschaftsaufnahmen meist langweilig finde. Nicht alle, aber viele.

 

Aber was ist denn nun Kunst? Ist mein Foto “Alice in Wonderland” künstlerisch, weil es einige Elemente aus dem Film “Alice im Wunderland” verbindet und vielleicht ein neues Kapitel des Films erzählen könnte? Ist es künstlerisch, weil eine andere Person eine völlig andere Geschichte in dem Bild, in dem Alice über eine Brücke läuft, entdecken kann? Hat es überhaupt etwas mit dem bedeutungsschweren Begriff “Kunst” zu tun?

Oder vielleicht beantwortet das Bild “prepare for the big performance” ja vielleicht diese bedeutende Frage? Ist fotografische Kunst etwa die Darstellung oder das Festhalten anderer Kunstarten, wie in diesem Bild die Vorbereitung zu einem künstlerischen Theaterstück?

Oder doch nur ein flüchtiger Gedanke? Ein Gedanke wie im Bild “iluminated descent“, in dem ich mir unendliche beleuchtete Treppen vorgestellt habe die die Damen im Bild hinabsteigen müssen, und deshalb das Bild in dieser Perspektive aufgenommen habe?

 

Ich bin leider immer noch nicht schlauer und bin gespannt, ob ich heute einschlafen kann oder mich dieses Thema weiter beschäftigen wird. Ich weiß wirklich nicht was Kunst ist. Ich habe nicht die geringste Ahnung und will mir auch nicht anmaßen auch nur ein wenig darüber zu wissen oder davon zu verstehen. Aber was ich weiß ist, dass ich die Fotografie liebe. Und ob nun Kunst oder nicht – die Bedeutung hinter einem gelungenen Bild, das Leben darin, die Geschichten die es erzählt und die Gefühle, die ich bei der Aufnahme habe, machen es für mich zu meiner ganz eigenen Kunst. Vielleicht nur für mich, vielleicht auch ein bisschen für euch – reicht das als Antwort nicht völlig aus?

Hier ist dieser Artikel entstanden: San Diego, California, United States.


it's a sad day

it’s a sad day von hafual auf Flickr ©

entering San Diego

entering San Diego von hafual auf Flickr ©

palm silhouette

palm silhouette von hafual auf Flickr ©

…aber trotzdem richtig interessant sind.
Heute war ein trister Tag. Selbst die Skater und Surfer in Laguna Beach, wie im Bild “it’s a sad day“, hatten heute nicht wirklich Lust auf Action. Den traurig dreinblickenden Skater auf diesem Bild habe ich sitzend auf seinem Skateboard in der linken unteren Ecke mit hängenden Armen und hängendem Kopf platziert, um seine Trägheit und Traurigkeit noch zu unterstreichen – es stellt sinnbildlich die Stimmung an diesem tristen und nebligen Tag dar. Heute hat es auf der Strecke von Costa Mesa bis San Diego durchgehend so grau ausgesehen und beim Fahren auf dem Highway 1 konnte man den Ozean und die Strände vor lauter Nebel kaum sehen. Also was macht man an einem solchen Tag?
Man fährt durch die Gegend und zählt endlich einmal wieviele McDonalds, Starbucks und Co. man auf einer Strecke sieht und stellt völlig sinnlose Statistiken auf. Es ist einfach interessant, wie und in welcher Anzahl sich die Läden immer und immer wiederholen. Folgende Kandidaten haben heute um den Sieg gekämpft: Pizza Hut, AT&T (Mobilfunkunternehmen), Chase (Bank), Starbucks, Subway, Taco Bell, Denny’s, Jack in the Box, McDonalds, Chevron (Tankstelle), CVS (Drogerie-Kette) und 7eleven (Tankstelle).

 

Auf dem letzten Platz landen heute mit nur jeweils 2 Filialen AT&T und CVS, auch wenn ich täglich das Gefühl habe, dass ich an mindestens jeweils 10 vorbei fahre.

 

Beim vorletzten Platz gibt es die erste Überraschung: er wird mit 3 Zählern geteilt von Chase, Pizza Hut (habe ich heute verwendet), Taco Bell (habe ich heute auch verwendet) und (ich kann es fast nicht glauben) McDonalds. Wer hätte das gedacht? Seit ein paar Tagen weiß ich zwar, dass Jack in the Box vorgibt, die größte Fastfood-Burger-Kette in den USA zu sein, aber dass McDonalds nur auf dem vorletzen Platz landet, hätte ich vorher nicht geglaubt.

 

Auf dem 4. Platz landet mein Gold-Favorit mit nur 4 Stimmen: Starbucks. Die Kaffeekette teilt sich diesen Platz mit Jack in the Box und Denny’s. Aber Starbucks hat heute eindeutig die coolsten zwei Ketten geliefert: in Laguna Beach liegen zwei Starbucks-Filialen genau 194 Meter auseinander (ich habe den Abstand gemessen). Absolut krank – das ist der Inbegriff von Faulheit! :)

 

Und jetzt die Top 3: auf dem dritten Platz befindet sich Chevron mit 7 Filialen. An dieser Tankstelle habe ich bestimmt schon 5 Mal getankt und tanken ist dort ganz intuitiv gelöst – im Gegensatz zu vielen anderen Tankstellen in den USA. Jeder der aus Deutschland in den USA war kennt bestimmt die Regeln an den Tankstellen: es gibt keine! Jede funktioniert komplett unterschiedlich, d.h. man weiß vorher nie wie man bezahlen kann, ob man vor oder nach dem Tanken bezahlen muss, ob man per Kreditkarte zahlen kann oder nicht, ob man einen ZIP-Code eingeben muss usw. Ich bin schon in jede einzelne Falle getreten und kann behaupten, dass ich bei ca. 20 Mal tanken wahrscheinlich schon das Meiste erlebt habe.

 

Den 2. Platz gewinnt überraschend die Sandwich-Kette Subway mit 8 gezählten Filialen. Diesen Laden habe ich heute wirklich an fast jeder Ecke gesehen.

 

Und Gold gewinnt 7eleven. Noch nie gehört? Ich vor dem heutigen Tag auch nicht! Die Tankstellen-Kette war heute eigentlich gar nicht in der Strichliste enthalten. Aber nachdem ich die fünfte Filiale gesehen habe, musste sie noch aufgenommen werden. Und es hat sich gelohnt, denn 7eleven macht mit 9 gezählten Tankstellen eindeutig das Rennen. Es ist einfach unglaublich, wie viele Tankstellen es in den USA gibt. Jeder noch so kleine Ort hat mindestens eine Tankstelle, meistens sogar drei oder vier. Allein Chevron und 7eleven sind in Orten mit 3000 bis 5000 Einwohnern immer mindestens zweimal vertreten

 

Fazit: ich habe eigentlich eine Fastfood-Kette auf dem ersten Platz erwartet. Aber es zeigt sich, was die Amerikaner am meisten tun (müssen): Autofahren. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass eine komplette Tankfüllung gerade Mal 40 Dollar (ca. 30 Euro) kostet? :)

 

Und zu diesen sehr sinnvollen Statistiken gibt es noch drei Off-Topic Auswertungen: heute gebrauchte Pappbecher: 6 Stück; heute gehörte Weihnachtslieder: 4 Stück (in den USA ist seit 2 Wochen alles weihnachtlich dekoriert); USA-Flaggen: nach 100 (!) innerhalb von 2,5 Stunden (!!!) habe ich aufgehört zu zählen – ich glaube ich könnte durch ganz Deutschland fahren und würde innerhalb von zwei Wochen keine 100 Deutschland-Flaggen finden.

 

Und am Ende dieses sehr lustigen Statistik-Tages komme ich in San Diego in den Bildern “entering San Diego” und “palm silhouette” an und freue mich einfach nur wie ein kleines Kind auf die Stadt am morgigen Tag. Und hoffentlich bleibe ich morgen etwas vom Nebel verschont. Ich bin gespannt welche Kette morgen das Rennen machen wird.


Hier ist dieser Artikel entstanden: San Diego, California, United States.


the final game

the final game von hafual auf Flickr ©

lifeguard on duty

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Up or down?

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glowing bridge

glowing bridge von hafual auf Flickr ©

all alone

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Der heutige Tag von Mitch Buchannon (David Hasselhoff) in Baywatch in 5 Schritten (Episode 244):

 

1. Sport am Morgen
the final game“: am Morgen treibt Mitch natürlich erstmal Sport. Heute steht Basketball auf dem Programm und dieses Bild habe ich heute an einem Basketballfeld in Balboa aufgenommen. Es ist komplett unbearbeitet! Ich konnte dank Polfilter direkt gegen die Sonne fotografieren und so diese Licht- und Farbstimmung schaffen. Das Bild gehört zu meinen all-time favourites.

 

2. Was zur Hölle ist das?
lifeguard on duty“: Bei Dienstbeginn kommt Mitch an seinem Arbeitsplatz an. Doch was ist das? Jemand hat es sich auf dem heiligen Turm Nummer 13 von Mitch gemütlich gemacht, worüber er sich fürchterlich ärgert. Wer ist bloß diese dreiste Gangster-Lady?

 

3. Voller Einsatz
Up or down?“: Mitch steigt am Nachmittag zum ersten Rettungseinsatz von seinem Aussichtspunkt. Oder kehrt er vielleicht nur zum 7. Mal von einer Kaffeepause zurück, bei der er wieder mit unzähligen Frauen geflirtet hat?

 

4. Endlich Feierabend
glowing bridge“: Und nach einem anstrengenden Tag, einigen Rettungsaktionen und noch viel mehr Frauen, die den Rücken eingecremt haben wollten, hat Mitch Feierabend und genießt den Sonnenuntergang auf Balboa Island mit einer Frozen Banana mit bunten Streuseln in der Hand.

 

5. Und was kommt morgen?
all alone“: Morgen steht zur Abwechslung nicht Basketball, sondern Fußball auf dem Programm von Mitch. Dazu schnappt er sich am Morgen seinen roten Ball, entledigt sich seines T-Shirts und zeigt seine behaarte…na gut, den Rest kennen wir aus den anderen 243 Baywatch-Folgen.

 

Weitere Bilder, die den heutigen Tag von Mitch noch ausführlicher erzählen, findet ihr im aktualisierten Album “California“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Newport Beach, California, United States.


it's a hard life

it’s a hard life von hafual auf Flickr ©

nothing out there

nothing out there von hafual auf Flickr ©

too cold for me

too cold for me von hafual auf Flickr ©

walk with the birds

walk with the birds von hafual auf Flickr ©

Viele von uns uns in Deutschland lieben es an das Meer zu fahren. Wir genießen die Luft, das warme Wetter, die Geräusche der Gischt und den leichten warmen Wind am Strand. Für uns ist das Wort “Strand” fast ein Synonym für “Erholungsurlaub”.

 

Doch wie ist es wenn man an einem solchen Strand wohnt? Wenn man sich seine Brötchen dort verdient, wo nahezu alle Besucher Urlaub machen, man selbst aber nicht in der Tourismusbranche arbeitet? Wie ist das Leben hinter der rosaroten Brille der Touristen wirklich? Das Thema hat mich heute sehr beschäftigt, als ich Seal Beach und Huntington Beach besucht habe. Zwei Orte mit Stränden wie für Surfer und Urlauber geschaffen. Doch jetzt im Herbst bzw. Winter sind an diesen Stränden kaum Menschen, da es bei 10 bis maximal 20 Grad zu kalt für Touristen ist. Es verbleiben ein paar harte Surfer und diejenigen hinter den Kulissen, die hier wohnen und arbeiten. Diese Menschen werden von den Touristen wahrscheinlich sonst meistens gar nicht wahr genommen, doch im Winter kann man sie sehen, denn sie verbringen nicht nur zwei oder drei Wochen an diesem Strand, sondern vielleicht oft ihr ganzes Leben.

 

Meine heutigen Bilder erzählen genau diese Geschichte. In “it’s a hard life” sieht man eine Fischerin vor der Skyline von Long Beach. Ich weiß nicht wie lange sie dort schon sitzt, aber wenn das ihr täglicher Beruf ist, dann war das heute ein wirklich harter Job: es war sehr windig und knappe 15 Grad kalt. Als die Dame im Bild “nothing out there” ihre Angel einholt, hat sie leider nichts an der Leine. Ich habe fast gespürt, wie traurig sie nach dem langen Warten darüber war.
Der Vogel im Bild “too cold for me” hat sich schon so daran gewöhnt von den Touristen gefüttert zu werden, dass es ihm jetzt schwer fällt am einsamen Strand Nahrung zu finden. Er hat es versucht, ist danach auch noch mutig direkt in das Wasser gerannt, hat aber nichts Brauchbares gefunden. Wahrscheinlich macht er sich bald auf in Richtung Süden oder vielleicht füttert ihn der alte traurige Einheimische im Bild “walk with the birds“, der die Szenerie in wenigen Schritten kreuzen wird. Was ist wohl sein Beruf und wie wird er diesen Winter überstehen?

Hier ist dieser Artikel entstanden: Huntington Beach, California, United States.


bird junction

bird junction von hafual auf Flickr ©

leaving the lot

leaving the lot von hafual auf Flickr ©

beach ride

beach ride von hafual auf Flickr ©

in love with the harbor

pay for walking

pay for walking von hafual auf Flickr ©

Ich bin noch nicht in Los Angeles angekommen. Aber was die Amerikaner im Umkreis von 50 Meilen (ca. 80 Kilometer) um diese Metropole gebaut haben, ist wirklich krank. Der Großraum Los Angeles ist eine einzige riesige Stadt. Egal, ob ich von Anaheim nach Pasadena, von Pasadena nach Long Beach oder von Long Beach nach Orange gefahren bin (Abstand jeweils ca. 30 Meilen): ich habe nie gemerkt, dass ich eine Stadt verlassen hätte oder in einer anderen angekommen wäre. Die Städte sehen alle aus wie riesige (wirklich unendlich große) Industriegebiete und nur die historischen Innenstädte, die wie in Orange aus drei kleinen Straßen bestehen, verschaffen der jeweiligen Stadt eine etwas eigene Identität und rechtfertigen überhaupt einen eigenen Namen. Ich frage mich wirklich, wie und ob der Ausbau dieses Gebiets geplant wurde und ob heutzutage immer noch so verschwenderisch und unbedacht weiter gebaut wird. Es ist wirklich beängstigend, dass man hier ohne jegliche Übertreibung alle 0,5 bis 0,8 Meilen einen Starbucks, einen McDonalds, einen Taco Bell und einen Jack in the Box findet. Es gibt so gut wie überhaupt keine Parks, d.h. die Natur ist vollends zerstört. Ich hoffe wirklich, dass sich der Ausbau dieses Gebiets nicht weiter nach Osten ausdehnt, denn die Platzverschwendung, die in der Vergangenheit betrieben wurde, ist unglaublich: Ich schätze, dass ein Drittel des kompletten Gebiets Parkplätze sind. Beispielsweise in Long Beach besteht die Hälfte der Innenstadt aus riesigen Parkplätzen und -häusern. Ein Leben ohne ein Auto ist in diesem weitläufigen Gebiet absolut undenkbar und wahrscheinlich auch unmöglich.
Die einzigen Oasen im Großraum Los Angeles sind die Strände an der Westküste. Im Bild “beach ride” ist der Kontrast zwischen Strand und urbanem Leben dargestellt: im Hintergrund sind ein Parkplatz und einer der weltweit größten Containerhäfen in Long Beach zu sehen. Und auch im Bild “in love with the harbor“, in dem die Dame ihre Heimat genau so liebt wie sie ist, kann man gut erkennen, wie die Menschen hier versuchen ein bisschen Ausgleich zum stressigen Stadtleben zu bekommen und jede noch so kleine Grünfläche dazu nutzen. Und im Bild “pay for walking” wirkt es für mich so, als würde die Dame selbst für das Spazierengehen an den vielen Parkautomaten zahlen müssen. Die Menge an Parkplätzen und Parkautomaten wirkt erdrückend und beängstigend – als würden sie die Frau, die ein wenig gehetzt wirkt, verfolgen.
Und trotzdem ist es schön weil ungewöhnlich, einfach Mal zwei Stunden geradeaus durch eine Stadt zu fahren ohne ein Ende in Sicht. Denn z.B. im Bild “leaving the lot” habe ich in Orange eine Dame in ihrem alten VW Bus beim Ausparken entdeckt. Ich habe dem Bild veränderte Farbtöne gegeben, so dass es wie eine Fotografie aus den 70er Jahren wirkt. Mich erinnert es durch das Vordach des Hauses im Hintergrund auch ein bisschen an Italien und es lädt zum träumen ein.
Ja, sogar die Vögel scheinen sich hier an den Verkehr gewöhnt zu haben, denn im Bild “bird junction“, auf dem ich eine Kreuzung von Stromleitungen als “Vogelkreuzung” aufgenommen habe, befinden sich nur auf der einen “Straße” Vögel. Wahrscheinlich stehen die anderen auf einem Strommast vor einer roten Ampel und warten geduldig darauf weiterfliegen zu können.

 

Im Album “California” findet ihr weitere neue Bilder.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Orange, California, United States.


The Gamble House

The Gamble House von hafual auf Flickr ©

368

368 von hafual auf Flickr ©

time for dinner

time for dinner von hafual auf Flickr ©

Zum Gamble House in Pasadena bin ich heute eigentlich nur gefahren, weil ich gelesen habe, dass eine Szene in “Zurück in die Zukunft” in diesem Haus spielt. Im Film ist es das Haus von Doc Brown und ich habe dort an einer Führung durch alle drei Stockwerke teilgenommen. Doc Brown wurde kein einziges Mal erwähnt, aber trotzdem war ich restlos begeistert. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht durch die dunklen Räume dieses historischen Holzhauses zu laufen. Historisch bedeutet in amerikanischen Worten in diesem Fall 100 Jahre alt und sie bezeichnen das Haus als das “ultimative Bungalow”. Das Gebäude besteht aus den verschiedensten und edelsten Holzarten der Welt (insgesamt 17 Arten) und wurde innerhalb von nur 10 Monaten gebaut. Es hat damals 70000 Dollar gekostet (zum Vergleich kostete ein normales Haus damals 2500 Dollar) und diente den Gambles (von Procter & Gamble) als Winterresidenz im warmen Klima Kaliforniens. Die Architekten Greene und Greene (Brüder) waren stark von japanischer Kunst beeinflusst obwohl sie selbst nie in Asien waren. Sie haben die Eindrücke in den asiatischen Vierteln in Amerika gesammelt und verinnerlicht. Im Bild “The Gamble House” kann man in der horizontalen Fenstersprosse, die von links nach rechts betrachtet einen leichten Knick nach oben und nach unten macht, ein Beispiel sehen, das sich duruch das ganze Haus zieht. In den extrem dunklen Räumen des Gamble House findet man überall solche sich wiederholenden Details, die damals alle in Handarbeit erstellt wurden. Die Räume haben alle einen Ausdruck von Schwere und Selbstsicherheit und wirken durch die Dunkelheit auch ein wenig unheimlich. Die Möbel sind ausschließlich handgearbeitete Einzelstücke, die teilweise liebevoll mit Materialien wie Silber verziert wurden. In den riesigen Schlafzimmern befinden sich belüftete Kleiderschränke und die komplette Küche inklusive Boden wurde extra aus weicherem Holz gefertigt, um eine möglichst starke Schalldämmung zu gewährleisten (die Gambles wollten keine Laute aus der Küche hören und haben sich auch so gut wie nie in dieser aufgehalten).
Greene und Greene waren sehr beliebte Architekten in Kalifornien am Anfang des 20. Jahrhunderts und in den Bildern “368” und “time for dinner” (die Lampe im Fenster lädt bereits zum Abendessen ein) sieht man zwei Ausschnitte von Häusern – gelegen im Wohngebiet im direkten Umkreis des Gamble House – deren Architektur auch stark von den Brüdern beeinflusst ist.

 

Aber am faszinierendsten ist, dass in diesem denkmalgeschützten Haus, in dem nur von Freitag bis Sonntag von 12:00 bis 15:00 Uhr Führungen stattfinden, zwei Architekturstudenten ein ganzes Jahr lang wohnen und die Architektur des Hauses studieren dürfen. Ach, wie gerne würde ich auch ein Jahr im Haus von Doc Brown wohnen.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Pasadena, California, United States.


lady's world

lady’s world von hafual auf Flickr ©

calm down on a busy saturday

Ein ganz normaler Samstag Vor- und Nachmittag aus der Sicht eines 43-jährigen Amerikaners in Anaheim, California (Jessy, Familienvater, trägt gerne Holzfällerhemden, verheiratet mit Mary, 3 Kinder: Anna (13), Ralf (8), Jessy Jr. (6)):
Ich wache morgens auf. Es ist 08:13 Uhr, meinen Wecker habe ich verpennt und ich brauche jetzt erstmal ein deftiges Frühstück. “Maaaaaryyyy!” (Keine Antwort) “Maaaaaaaaaarrrryyyyyyyy!!!”. Und plötzlich ruft sie zurück: “Komm doch endlich nach unten – es gibt Dein Leibgericht!”.
“Woah”, denke ich mir, “double pound bacon Burger mit zwei Lagen cheddar cheese zum Frühstück? Yeah, what a day!”. Also gehe ich schnell nach unten. Von meinen drei Kids ist nur der kleinste wach: Jessy Jr. sitzt mit total verschlafenen Augen da und versteht noch nicht einmal mein “Hey, buddy!” richtig. Ich gebe Mary einen Kuss auf die Backe und einen kleinen Klaps auf den Hintern und setze mich zu meinem Burger…aber Moment…wo ist mein Burger? “Mary, wo hast Du meinen double pound bacon Burger mit zwei Lagen cheddar cheese versteckt?”. Mary: “Deinen was? Es gibt heute Müsli mit Früchten, das magst Du doch so gerne und es ist sehr gesund!”
(Zähne knirschend lächle ich. Ich hätte ihr damals, als ich dieses Vegetarier-Frühstück zum ersten Mal aufgesetzt bekommen habe, einfach die Wahrheit sagen sollen. Ich will bacon. Ja, und ich will IMMER bacon! Aber jetzt ist es zu spät, denn ich will ihr ja nicht weh tun wenn ich ihr nach all den Jahren beichte, dass ich eigentlich doch gar nicht auf Müsli mit Früchten stehe.). Also löffle ich “zufrieden” mein Müsli. Denn heute habe ich einen anstrengenden Samstag vor mir: wie jeden Samstag ist heute Shoppingtag. Nach dem Frühstück wecke ich Ralf und Anna, packe alles notwendige in meinen Toyota Pickup und wir fahren los. Heute geht es zum Shoppingcenter in die Ball Road (eine von 4 Malls in Anaheim) – wie jeden 4. Samstag. Dort angekommen gehe ich erstmal zu McDonalds. Ich kaufe zwei Cokes: eine für die Jungs und mich und eine für die Anna und Mary. Die Becher brauchen wir den ganzen Tag, um den McDonalds Coke-Refill zu verwenden. Danach trennen sich die Frauen und die Männer: Anna macht sich mit Mary auf zu den unzähligen Bekleidungsgeschäften (passend dazu das Bild “lady’s world“, welches ein Shoppingparadies für Frauen durch ein Fenster zeigt und die Trennung von Frauen und Männern in diesem Geschäft etwas drastischer darstellt). Und ich schnappe mir Jessy Jr. und Ralf und wir bewegen uns in Richtung Karussell. Die Jungs und ich haben einen Pakt geschlossen: im Shoppingcenter in Anaheim verbringen wir den halben Tag im Vergnügungsbereich, der sehr weit von den Bekleidungsgeschäften für Damen entfernt ist. Und wir erzählen den Frauen in der Familie davon kein Wort. Dieses Spiel ziehen wir schon seit 1,5 Jahren durch und Anna und Mary haben nicht den geringsten Schimmer (Daddy lächelt verschmitzt). Also haben wir Spaß und schaffen es endlich unseren eigenen Rekord im Spiel “Teenage Mutant Ninja Turtles – Endgame with Shredder” mit Michelangelo zu brechen: 1555601 Shredder-Punkte im Vergleich zu 1554549. Meine Jungs und ich sind seit knapp 9 Monaten Rekordhalter und befüllen die Top 10-Liste jeden 4. Samstag wieder mit unserem gemeinsamen Namen: “Who’s your Daddy? Jessy-family!”. Am Nachmittag ist dann Wechsel, Mary nimmt die zwei Jungs zu sich und ich mache mich los mit Anna. Seit sie 13 ist trennen wir uns regelmäßig an den Shoppingnachmittagen und sie trifft sich in den Malls mit ihren Freundinnen. Eine 13-jährige Frau (sie hat mir gesagt ich soll sie Frau und nicht mehr Mädchen nennen) ist wirklich nicht einfach, aber Anna und ich kommen trotzdem sehr gut miteinander klar. Nachdem sie los gezogen ist habe ich endlich die Gelegenheit, meinen double pound bacon Burger mit zwei Lagen cheddar cheese zu kaufen und mich vor die Mall zu setzen (siehe Bild “calm down on a busy saturday“). Ich hole mir noch schnell einen kostenlosen Coke-Refill und dort sitze ich also: auf einer Bank auf einem riesigen Parkplatz mit komischen Palmen und schlechtem Wetter. Aber trotzdem bin ich glücklich. Ich habe meinen Lieblingsburger, kostenlose Coke, eine tolle Frau, 3 coole Kids, heute ist der 4. Samstag mit Vergnügungsbereich und meine Jungs und ich haben den Rekord geknackt. Mein Name ist Jessy und ich bin ein einfacher Mann aus Anaheim. Aber ich liebe mein Leben genau so wie es ist…
Und da heute Samstag ist, treffe ich mich später mit meinen Jungs auf eine große Runde Bowling. Mal sehen, ob ich wie vergangenen Samstag 6 Strikes in einem Spiel schaffen werde. Meine Kugel ist jedenfalls frisch poliert.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Pasadena, California, United States.


dancing through Disneyland

Mickey? This direction!

searching for the real Mickey

no entrance

no entrance von hafual auf Flickr ©

Mickey's chicken

Mickey’s chicken von hafual auf Flickr ©

Tarzan is watching you!

Hold me tight, Daddy!

Hold me tight, Daddy! von hafual auf Flickr ©

let me fly

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halo of a golden angel

halo of a golden angel von hafual auf Flickr ©

just smile and be happy

Ein Junge tanzt vor dem Tunnel in Frontierland (“dancing through Disneyland“). Ich will mitmachen! Aber was werden nur die ganzen Mütter denken, wenn ich alter Sack herumtanze wie ein kleines Kind? Huh, und da sind sie schon – höre ich richtig? Die eine Dame erklärt der anderen im Bild “Mickey? this direction!” wo man Mickey Mouse findet? Ok, da muss ich auch hin!

 

Nachdem ich meiner family letztes Jahr zu Weihnachten eine Reise zum Disneyland nach Paris geschenkt habe, die wir erst im nächsten Jahr machen werden, war ich gestern bei Mickey in Kalifornien. Schaut euch bevor ihr weiter lest hier mein neues Album “one day in paradise” an und fangt an zu träumen. 

 

Der meistbesuchte Vergnügungspark der Welt ist unglaublich. Ich dachte eigentlich, dass man sich auf dem Gelände locker verlaufen kann. Aber es ist gar nicht so groß wie man denkt. Dafür hat Walt vor allem auf riesige und lange Fahrgeschäfte gesetzt. Denn die meisten davon dauern locker 3 bis 5 Minuten. Wenn man da vom Oktoberfest-Niveau kommt, dann ist man erstmal wirklich überrascht. Und die Wartezeiten sind sehr erträglich, denn mit dem Fastpass, mit dem man in jeder Stunde in ein Fahrgeschäft nahezu ohne Wartezeit kommt, ist das perfekt gelöst.

 

Und jetzt zum eigentlichen Thema: der Suche nach Mickey. Ich hätte es eigentlich wissen müssen, dass ich dieser Welt total verfalle. Wie ihr wisst liebe ich nahezu alle Trickfilme von Disney. Und auf der Suche nach Mickey habe ich so einige Fakes wie im Bild “searching for the real Mickey” gefunden. Irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass das nicht der echte Mickey ist, aber trotzdem bin ich ihm gefolgt. Und nachdem ich mich an den Wachmännern (und -frauen) im Bild “no entrance” vorbei geschlichen habe (zu diesem Bild fallen mir 1000 Geschichten ein und deswegen habe ich es auch genau in dieser Perspektive fotografiert), habe ich es gefunden: Mickey’s Haus! Angekommen im Haus von Mickey bin ich durch dieses gelaufen, habe seine Hühner im Bild “Mickey’s chicken” fotografiert und dann war er da: der echte Mickey mit der etwas komischen Stimme.
Aber das hat noch lange nicht gereicht: unglaublich toll war auch durch Tarzans Baumhaus zu klettern und von Tarzan über einen Spiegel im Bild “Tarzan is watching you!” beobachtet zu werden. Es sieht aus, als würde er mir direkt in die Augen schauen und gleich aus dem Spiegel springen – die Figur stand rechts neben Jane. :)

 

Dieser Park ist nicht nur für Kinder gemacht. Aber wie die Kinderaugen hier leuchten und wie begeistert die Kinder sind ist einfach nur toll: im Bild “Hold me tight, Daddy!” geht es gleich los, die wilde Fahrt im “Matterhorn Bobsleds”. Disneyland scheint aus kleinen Engeln zu bestehen (seht ihr den Heiligenschein im Bild “halo of a golden angel“?) und die Kleine in “let me fly” will unbedingt fliegen lernen.

 

In Disneyland sind sogar die Wackelfiguren glücklich (“just smile and be happy“). Dieser Park ist nicht nur für Kinder gemacht – er ist mein Paradies und das Bearbeiten dieser Bilder und das Schreiben dieses Artikels hat fast genauso viel Spaß gemacht wie der Tag in dieser wunderschönen bunten Welt.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Anaheim, California, United States.


"Guess how much I bought today!"

"Guess who is really bored?"

that's the color

that’s the color von hafual auf Flickr ©

SKECHERS

SKECHERS von hafual auf Flickr ©

big time midnight snack

…beim Shoppen. Die meisten Männer kennen dieses Gefühl. Dieses Gefühl, wenn man mit seiner Frau oder Freundin in einen Bekleidungsladen geht, in dem es nur Frauendinge gibt. Wir versuchen wirklich konzentriert bei der Sache zu bleiben und die Partnerin bei ihrer Suche nach den neuesten Designerstücken zu unterstützen. Aber trotzdem lässt sich nach spätestens 3 Minuten nicht mehr verbergen, dass wir uns langweilen.

 

Ein kleiner Geheimtipp: langweilt euch nicht, sondern schaut euch einfach mal um (das gilt natürlich auch für die Frauen unter euch). Stellt euch ein paar Minuten an eine Stelle in einem solchen Geschäft und beobachtet die Herren der Schöpfung. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht und wurde nie enttäuscht: es ist einfach nur unglaublich lustig. Ich habe Exemplare gesehen, die durchgehend gelangweilt der Dame ihres Herzens hinterher dackeln, immer im gekonnten Abstand, so dass sie nicht in den Verkaufsprozess einbezogen werden müssen. Andere stehen immer an der gleichen Stelle und warten wie ein kleines Hündchen darauf, dass sie wieder abgeholt werden. Dritte popeln in der Nase, spielen am Handy herum, flirten mit Verkäuferinnen (nur besonders begabte Herren haben diese Multitasking-Ablenkungsfähigkeit) oder sind fast am einnicken irgendwo in der Ecke des Ladens.

 

Und heute bei meinem ersten Mal in einem amerikanischen Outletcenter habe ich ein besonders interessantes Exemplar entdeckt. Die Bilder ““Guess how much I bought today!”” und ““Guess who is really bored?”” gehören zusammen. Im ersten Bild seht ihr ihn, abgefertigt an einem Shoppingtag mit seiner Freundin – die schon wieder in den nächsten Laden rennt (der Laden heißt “guess” und daher auch die Titel der Bilder) – muss er auf ihre Einkaufstüten aufpassen und ist aufgrund der Menge kaum noch zu sehen. Die Geschwindigkeit mit der seine Freundin den Laden stürmt ist durch die Unschärfe zu erahnen und ganz bestimmt telefoniert sie mit ihrer besten Freundin um ihr von ihren neuesten Shopping-Erfolgen zu erzählen. Und wahrscheinlich bewegt sie sich zu den nächsten Schuhregalen in den Bildern “that’s the color” und “SKECHERS“. Ob sie schon bereit ist um echte Chucks zu tragen?
Und der Blick im zweiten Bild, bei dem er mir direkt in die Kamera sieht, sagt mehr als tausend Worte: “LAAAAAAAAANGWEILIG”. Und das Schlimmste ist, dass er sich auch noch ein Spielzeug kaufen durfte (siehe Tüte im Hintergrund), welches er jetzt nicht ausprobieren kann.

 

Nein, Männer haben es in diesem Punkt wirklich nicht leicht. Und deshalb gönnen wir uns am Abend noch ein ordentliches Sandwich bei Subway mit 3 Lagen beef. Im Bild “big time midnight snack” frage ich mich wirklich, welche Größe die amerikanischen Autogaragen haben müssen. Dieses Monster ist bestimmt 5,50 Meter lang und 2,50 Meter hoch.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Anaheim, California, United States.


waiting in purple light

cowboy reaching the top

Cosmopolitan walk

Cosmopolitan walk von hafual auf Flickr ©

space shuttle under control

Ist es denn während einer solchen Reise erlaubt einfach mal faul zu sein? Darf ich einen Tag lang im Bett herum liegen, Burger mit drei Schichten Fleisch essen und nichts tun? Darf ich bis mittags schlafen und in meinem Hotelzimmer in Las Vegas einen Video on Demand-Film für 16 Dollar kaufen? Eigentlich würde ich mir diese Frage selbst mit “nein” beantworten, denn es gibt so unglaublich viel zu sehen. Vor allem und gerade in Las Vegas. Und trotzdem: heute musste ich eine Pause einlegen. Denn Dinge ansehen und versuchen alles möglichst intensiv zu erleben und aufzunehmen ist anstrengend. Ich weiß, dass das natürlich “jammern” auf hohem Niveau ist. Aber da das Hotelzimmer in Las Vegas diesmal sogar noch günstiger als in Laughlin ist, habe ich all diese Dinge heute gemacht. Und es hat einfach nur gut getan.

 

Trotzdem kam am späten Nachmittag für ein paar Stunden das kleine Aufbäumen. Und in dieser Zeit habe ich beim und im Cosmopolitan fotografiert. Die heutigen Fotografien habe ich allesamt passend zu meinem faulen Tag aufgenommen. Sie wirken alle in sich aufgeräumt, ruhig und durch den bewussten Einsatz von dämmrigem Licht entspannend.
Das Cosmopolitan-Gebäude ist wunderschön und die Bilder “Cosmopolitan walk” und “space shuttle under control” lassen dessen Struktur und Design erahnen. Es war schön, dass ausgerechnet heute hier auch nicht wirklich viel los war. Und so kann das Paar im Bild “Cosmopolitan walk” einen nahezu einsamen Spaziergang in der großen Halle des Gebäudes unternehmen, wobei die Herren und Damen im Bild “space shuttle under control“, bei dem mich der Empfang durch das “spacige” Design an ein Raumschiff erinnert, wie immer alles unter Kontrolle haben.
Auf der anderen Seite des Gebäudes entspannt sich ein Junge ganz cool (vor der Toilette) im purple-Licht des gegenüberliegenden Brunnens (“waiting in purple light“) – die Farbstimmung in diesem Bild macht einfach Lust auf relaxed ein kleines Bier trinken und nichts tun. Und im Bild “cowboy reaching the top” wird der einsame Cowboy auch gleich zu dieser Szenerie dazugehören und vielleicht einsam durch die Halle schlendern, sich im purple-Licht sonnen oder die Kapitäne am Empfang nach Rat fragen. Heute scheint sich die Welt etwas entspannter und langsamer gedreht zu haben als in den vergangenen Tagen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass der morgige Tag wieder mit vollem Tatendrang beginnen wird.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Paradise, Nevada, United States.