take your time

take your time von hafual auf Flickr ©

lonely and endangered

lonely and endangered von hafual auf Flickr ©

abandoned fence

abandoned fence von hafual auf Flickr ©

tiny heaven

tiny heaven von hafual auf Flickr ©

Ich war noch nie so richtig campen. Aber so wie es heute begonnen hat, könnte ich mich doch glatt in dieses neue Hobby verlieben.

 

Nachdem es heute Mittag um 12:00 Uhr endlich los ging und der Camper abgeholt war, musste erstmal bei einem riesigen Supermarkt eingekauft werden. Endlich wieder all die leckeren Dinge, die ich in den vergangenen Monaten vermisst habe: Salami, Wein, Salami, Brot, Salami, Salat, Salami, Chips und – ich muss kurz überlegen – ja, SALAMI. Ja, ich gebe es zu: Ich bin wahrscheinlich der größte Salami-Fan aller Zeiten. Und so musste heute eine gute Stange Salami mit und auch gleich bevor es überhaupt los ging auf dem Parkplatz ausprobiert werden.
Danach ging es Richtung Norden. Nach kaum Schlaf aufgrund des Jetlags in der vergangenen Nacht wurden es doch knappe 300 Kilometer. Und diese 300 Kilometer haben sich unfassbar gelohnt: Es ging durch die legendäre Landschaft Neuseelands, die nicht umsonst die schönste der Welt sein soll. Ein ständiger Wechsel zwischen Ozean, Strand, Bergen, Urwald und nahezu keine Besiedlung, d.h. alles naturbelassen. Die Landschaft ist wirklich traumhaft. Und nachdem der nette Herr bei der Übergabe des Campers auch einen Campingplatz-Führer mitgegeben hat, ging es gleich auf einen Conservation Campingplatz. Diese Campingplätze sind die günstigsten aber auch die schönsten: Es gibt kaum Einrichtungen, gerade einmal eine Toilette, eine kalte Dusche und keinen Strom. Aber der heutige Campingplatz ist spektakulär: Irgendwo mitten in der Prärie 15 Kilometer ab von der Hauptstraße direkt am Ozean in einem Tal gelegen. Die Umgebung ist wirklich atemberaubend und ich kann jetzt beim Bloggen in der Dunkelheit (alle anderen Mit-Camper schlafen schon) kaum glauben, wie schön es hier ist. Gerade scheint der Mond in meinem Rücken auf den Ozean, auf den Campervan und ich höre die Wellen im Hintergrund. Es ist einfach zu schön um wahr zu sein. Die Fotos “take your time“, “lonely and endangered” und “abandoned fence” habe ich alle am und um den Campingplatz aufgenommen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Campingplatz direkt mit Sightseeing verbunden werden könnte. Und zum Abschluss des Abendessens mit Rotwein und selbst gebratenem Grillfleisch habe ich noch den coolen winzig kleinen Nachbarcamper auf dem Bauch liegend aufgenommen: “tiny heaven“. Wenn das so weitergeht, dann verliebe ich mich noch in dieses “campen”.

 

Weitere Bilder des heutigen Tages findet ihr hier im Album “North Island New Zealand“.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Whananaki, Northland, New Zealand.


searching for treasures

magical square

magical square von hafual auf Flickr ©

my world

my world von hafual auf Flickr ©

Wenn ich einen Reiseführer schreiben würde, dann wäre dieser Ort definitiv unter den schönsten 100 Orten der Welt. Ich weiß nicht wirklich wie der Ort an der Westküste Ko Phangans ein kleines Stück nördlich von Thong Sala heißt und leider weiß ich auch nicht, was die Leute dort jeden Abend suchen. Aber was ich weiß ist, dass dieser Sonnenuntergang am Ufer, wo man bei Ebbe bestimmt 200 Meter in das Meer laufen kann und gerade einmal nasse Füße bekommt, der schönste ist, den ich bisher bei dieser Reise gesehen habe.

 

Doch was genau suchen die Menschen dort? Im Bild “searching for treasures” ist eine Dame abgebildet, die wahrscheinlich jeden Tag mit ihrem Rechen im Meer sitzt und einen Schatz sucht. Oder im Bild “magical square“, in dem die Schatzsucher eine Formation wie bei einem magischen Viereck bilden (vielleicht ist das Absicht und gehört zum Ritual?), wird möglichst jeder Quadratmeter des Zentimeter-tiefen Wassers nach dem besonderen “Etwas” durchkämmt. Doch was ist dieses “Etwas”? Ich werde es leider nicht mehr so schnell herausfinden, denn aus irgendwelchen Gründen habe ich es verpeilt, die Phanganer zu fragen was sie denn da treiben. Doch was auch immer es sein mag, es ist zumindest von außen betrachtet einer der schönsten Jobs der Welt und kommt neben Kürbisverkäufer (siehe Artikel “Lebe den amerikanischen Traum…“) und Fotograf in einer Geisterstadt (siehe Artikel “Goldrausch ich komme“) auf jeden Fall auf meine Liste. Und wenn ich dann jeden Abend mit einem Sonnenuntergang wie im Bild “my world” verwöhnt werde, dann glaube ich durchaus, dass ich mit diesem Leben glücklich werden kann.

 

Zu dieser Schatzsuche habe ich ein kleines Album mit dem Titel “treasure hunt at a mystic place” erstellt und ihr findet es hier.


Hier ist dieser Artikel entstanden: Bang Phli, Samut Prakan, Thailand.


dreaming

dreaming von hafual auf Flickr ©

illuminated seller

illuminated seller von hafual auf Flickr ©

moving streets of Thong Sala

Was seht und fühlt ihr wenn ihr das Bild “dreaming” betrachtet?
Ich habe dieses Bild gestern nach langer Beobachtung des Vaters mit seiner kleinen aufgeweckten Tochter in Thong Sala, der Hauptstadt Ko Phangans, aufgenommen. Mir fallen bei diesem Bild die Begriffe “Schönheit”, “träumen”, “Liebe”, “Entspannung”, “Blick in die Ferne schweifen lassen”, “Harmonie” und “Sehnsucht” ein. Doch vor allem drückt es für mich “träumen” aus. Es zeigt eine kleine Familie in Thong Sala mitten im Leben, das viele Bürger dort ähnlich führen: sie betreiben Restaurants, Bekleidungsgeschäfte und Essenstände am Straßenrand. Im Zentrum der Stadt findet man einen kleinen Markt mit den verschiedensten Köstlichkeiten und kann in den engen Einkaufspassagen das wirkliche Leben der Thailänder abseits vom Tourismus kennenlernen. Das Bild “illuminated seller” stellt einen Verkäufer an diesem Markt dar, dem wohl gerade ein Licht aufgeht und die Glühbirne mitten in seinem kleinen mobilen Stand hat mich zu diesem Titel für das Bild bewegt.

 

Die Hauptstraßen sind sehr stark befahren, aber trotzdem wirklich sehr schön und belebt. Deshalb habe diesen Teil der Stadt im Bild “moving streets of Thong Sala” abgebildet – für das Bild habe ich länger als 30 Minuten am Straßenrand gestanden, die Kamera mit meinem Gorilla-Pod an einem Straßenlampenmast befestigt und war die Hauptattraktion für die thailändischen Kids. :) Es hat lange gedauert, bis ich ein einzelnes Auto erwischt habe, welches im Aufnahmezeitraum durch den ganzen Bildausschnitt gefahren ist. Doch es hat sich gelohnt: “moving streets of Thong Sala” zeigt genau die einzigartige Stimmung, die in dieser Stadt nachts herrscht: viel Verkehr, eine freundliche Umgebung, asiatisch chaotisch aber sympathisch und man fühlt sich einfach pudelwohl und willkommen.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Samui, Surat Thani, Thailand.


world's end

world’s end von hafual auf Flickr ©

mystic pond

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prepare dinner

prepare dinner von hafual auf Flickr ©

Ko Phangan hat zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Im Nordwesten der Insel finden sich die schönsten Strände der Welt (Had Yao und Had Salad) – ich habe bis jetzt z.B. auch in Australien keine schöneren Strände gesehen. Hier kann man am Tag wunderbar ausspannen, die wirklich guten Restaurants genießen und am weißen Sandstrand in der Sonne mit den krebsroten Engländern um die Wette braten.

 

Fährt man aber an den Strand Had Rin Nok (Sunrise Beach) im Südosten der Insel, findet man das komplette Gegenteil vor. An jeder Ecke sieht man ein Schild mit der Werbung für die Party des Tages (jeden Tag wird eine große Party an verschiedenen Lokationen veranstaltet). Hier hat sich das Party-Mekka Thailands angesiedelt und es findet jeden Monat die berühmte Full Moon Party statt. Eine Elektro-Nacht mit 30000 Leuten an ein und demselben Strand. Im Ort neben diesem Strand sind die Bars aneinander gereiht und der Altersdurchschnitt der Touristen bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Und leider merkt man diesem Ort das auch an, denn bei Tageslicht ist es dort nicht wirklich schön. Wenn ich den Vergleich mit Ibiza ziehe, wo ich vor einigen Jahren eine Woche war um in den größten Clubs der Welt zu feiern, wirkt das Ganze wie eine – Entschuldigung für das Wort – billige Kopie. Natürlich ist Ibiza am Tag auch nicht wirklich schön und erwacht erst nachts zum waren Glanz mit unglaublich stylischen Bars und den beeindruckendsten Clubs der Welt. Das reicht aber auch vollkommen aus, denn am Tag muss man sich sowieso von der Nacht zuvor, die immer mindestens bis 06:00 Uhr morgens dauert, ausruhen. Aber in diesem Ort ist es schmutzig, das Publikum wirkt relativ unentspannt, die Musik kommt aus schlechten krachenden Boxen und irgendwie lädt er mich so gar nicht zum Feiern ein.

 

Also schaue ich mir lieber die anderen Seiten der Insel an, genieße den Sonnenuntergang im Bild “world’s end” und stelle mir vor, dass es am Ende der Welt eigentlich nicht mehr schöner sein kann als in diesem Bild. Dabei passiere ich eine geheimnissvolle Hütte im Bild “mysic pond“, die verlassen, aber doch irgendwie lebendig wirkt und schaue den Fischerinnen bei bei der Vorbereitung ihres Abendessens im Bild “prepare dinner” zu – das wird sicher ein richtig dicker Fisch und diese Kulisse lässt sich zum Fischen wirklich gut ertragen.

 

Dennoch lässt mich diese eine Nacht am kommenden Samstag noch nicht wirklich los. Ich habe bereits mit 15000 bis 30000 Leuten gleichzeitig Nächte durchgefeiert und mich würde interessieren, ob die DJs ähnlich gut sind wie auf Ibiza. Mal sehen, ob ich am Samstag vielleicht doch noch hier bin.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


swing into the night

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relaxing trip

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find your joy

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All the milk?

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glowing curtain

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step to a quiet world

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Jeder Mensch braucht einen Platz um zu relaxen, sich zu beruhigen und “runterzukommen”. Manche Menschen finden diesen Ort auch auf Ko Tao wie im Bild “swing into the night” – eine Schaukel in den Sonnenuntergang. Und ich glaube, dass ich diesen Platz heute auch gefunden habe. Schon vor der Landung auf Ko Phangan heute Mittag haben die Menschen um mich herum angefangen sich von den stressigen Tauchkursen auf Ko Tao auszuruhen. Die Dame im Bild “relaxing trip” macht es vor und legt sich noch vor der sich entfernenden Kulisse von Ko Tao im Hintergrund zurück. Angekommen auf Ko Phangan und bei der Fahrt zum Strand Had Yao ist mir gleich aufgefallen, dass die Menschen auf dieser Insel viel relaxter und auch auf den ersten Blick freundlicher sind. Hier scheinen die Touristen wirklich noch einen Ort zum Ausruhen zu besuchen. Die Dame im Bild “find your joy” hat sich genau dieses “Runterkommen” zum Ziel gesetzt und versucht an einem wunderschönen Strand ihren inneren Frieden zu finden. Das Bild zeigt sie mitten im Schatten einer Palme, was den Ausdruck ihrer Konzentration auf sich selbst verstärkt.
Selbst die Hunde auf dieser Insel scheinen ruhiger und gelassener in den Tag hinein zu leben. Der Hund in “All the milk?” hat wohl die ganze Kanne Milch getrunken und ruht sich total geschafft im Schatten aus.

 

Alles was ich bisher bei dem zweistündigen Spaziergang auf dieser Insel gesehen habe deutet darauf hin, dass es hier wunderschön und vor allem ruhig und gelassen ist.
Schaut euch zu dieser Stimmung einfach die Bilder “glowing curtain” (ein von der Sonne glühender Ast einer Palme) und “step to a quiet world” (meine Treppe zu einer ruhigeren Welt) an und fangt einfach an zu relaxen. Spürt ihr die Entspannung?

 

Und da mir die nette Dame meines Bungalow-Resorts gerade um kurz vor 22 Uhr nach über 2,5 Stunden Arbeit an den Bildern für diesen Artikel das Internet gekappt hat mit der Begründung sie müsse jetzt ins Bett, kann ich diesen Artikel leider erst morgen Früh, also bei euch um ca. 03:00 Uhr nachts veröffentlichen. D.h. ich muss meinen Ärger jetzt auch erstmal ablegen und “runterkommen” – und dafür bin ich wohl am richtigen Ort und schreibe gerade den passenden Artikel. Aber es hat auch etwas Gutes: morgen bzw. heute bekommt ihr zwei Artikel. Schaut einfach um kurz nach 15 Uhr nochmal vorbei. :)

 

Weitere Bilder findet ihr im hier im Album “Ko Phangan” und das Album “Ko Tao” ist komplett und ihr findet es hier.



Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


the art of tourism

the art of tourism von hafual auf Flickr ©

hard work for a better life

eliminate the chaos

eliminate the chaos von hafual auf Flickr ©

a life for tourism

a life for tourism von hafual auf Flickr ©

Porto Bello - walk the dog

Ich habe mich in den vergangenen vier Tagen wie im Artikel “Pure Langeweile” versprochen intensiv fotografisch mit dem Thema “Tourismus versus Gesellschaft” auf Ko Tao beschäftigt. Entstanden ist das Album “tourism with or versus society” bei dem der Titel schön verrät, dass ich zu keinem endgültigen Ergebnis bei meinen Überlegungen gekommen bin. Schaut euch vor dem Lesen des Artikels die Bilder in Ruhe an. Ihr findet sie hier.

 

Vor ein paar Tagen habe ich mir Sorgen über die Stimmung der Menschen hier gemacht. Nach fast einer Woche auf Ko Tao konnte ich mich mit viel mehr Menschen unterhalten und habe viele Lächeln erwidert bekommen. Die Menschen sind nicht grundsätzlich gelangweilt, aber es herrscht ein klare Distanz zwischen den “Einheimischen” und den Touristen. Und eine interessante Tatsache ist gestern aufgekommen: selbst die Einheimischen sind hier nicht wirklich zu Hause. Ko Tao war bis Anfang der 1980er Jahren nicht besiedelt und die Thailänder haben die Insel bebaut, um den ersten Touristen eine Unterkunft zu bieten. So hat sich diese Gesellschaft hier völlig anders entwickelt als viele Touristenorte mit einer langen Geschichte, die langsam vom Tourismus aufgefressen werden (als Vergleich kann man z.B. Skiorte in Österreich nehmen).
Am Donnerstag, als ich zu meiner ersten Fototour auf dieser Insel aufgebrochen bin, war ich wirklich geschockt. Der ganze Ort besteht ausschließlich aus Resorts und Unterkünften für Touristen. Ich dachte zuerst, dass der ursprüngliche Ort vom Tourismus aufgefressen wurde. Aber so kann es nicht gewesen sein. Der Tourismus hat Ko Tao schon immer regiert, d.h. dieser Ort ist nur aufgrund der Touristen entstanden. Die thailändischen Menschen, die auf dieser Insel leben (ich vermute in Hütten wie im Bild “hard work for a better life“, welches zusammen mit dem Bild “eliminate the chaos” die harte Arbeit der Thailänder für ein besseres Leben darstellt), sind wohl hauptsächlich hier, um durch die harte Arbeit mit den und für die Touristen ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu verdienen. Jedenfalls gibt es hier keine “alte Generation” – wenn die Geschichte Ko Taos 30 Jahre alt ist, dann befindet sich die Insel maximal in der dritten Generation. Und das merkt man auch: die meisten Arbeitskräfte in Restaurants, Resorts, Bars und Supermärkten sind unter 30 Jahre alt. Und die Leute haben sich aufgrund der Hoffnung auf ein gutes Leben dem Tourismus wie im Bild “a life for tourism” verschrieben. Und trotzdem scheinen sie nicht wirklich glücklich – viele Gesichter sehen aus wie das der Frau im Bild “Porto Bello – walk the dog“.
Vielleicht nimmt auch die Menge an Touristen überhand. Die zahlreichen Tauchschulen, die der Hauptanziehungspunkt für Touristen sind, scheinen von englischen Tauchlehrern besetzt zu sein. Man fragt sich wirklich, wer die Organisation dieser “Gemeinde” verantwortet. Gibt es überhaupt eine Organisation? Oder ist dieser Ort einfach nur aus einer Hoffnung heraus entstanden und wächst unkontrolliert weiter? Ich bin leider nicht wirklich schlauer geworden, aber zumindest kann ich meinen ersten Eindruck korrigieren: die Menschen strengen sich sehr an. Aber ich glaube, dass trotz der jungen Geschichte dieser Insel den Bewohnern nicht klar war, welches Ausmaß ihr ursprünglicher Plan annimmt und noch annehmen wird.

 

the art of tourism” fasst das Thema “Tourismus versus Gesellschaft” für mich zusammen und vereint es in einem Bild. Es zeigt eine bemalte Schaufensterpuppe ohne Arme, einen halben Kopf mit viel Makeup und darunter viele touristische Fotos von glücklichen Urlaubern und Tänzerinnen, um die Touristen in den dahinterliegenden Laden zu locken. Es wirkt chaotisch, unsicher oder unbeholfen und doch schön. Ein bisschen wie Ko Tao.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


like raindrops

like raindrops von hafual auf Flickr ©

Kojak, it's me!

Kojak, it’s me! von hafual auf Flickr ©

cliff walk

cliff walk von hafual auf Flickr ©

Die Hälfte der Straßen auf Ko Tao sind nicht geteert und total ausgewaschen, so dass man durch 10 bis 20 cm tiefe Rinnen über riesige Steine fahren muss. Und genau das habe ich gestern getan. Mit einem Roller, der Reifen mit einem Profil wie auf Motocross-Maschinen hat – genau wie die Einheimischen. Natürlich ohne Helm oder lange Kleidung, denn hier spielt das keine Rolle. Und es war ein richtiges Abenteuer. Bei den steilen Anstiegen (und steil bedeutet hier mindestens 30 Grad) musste Anja immer abspringen, da der Roller gerade genug Power hatte, um eine Person an die Spitze zu befördern. Diese Fahrt durch den Dschungel und vorbei an riesigen Baustellen war einfach nur total genial und hätte jedem halbwegs ambitionierten Hobby-Motocross-Fahrer wahrscheinlich noch viel mehr Spaß gemacht als mir.

 

Die Insel kann man mit dem Roller ohne Hektik an einem Tag erkunden und so war ich zum Frühstück in einem verlassenen Restaurant mit dem Namen “Eagle View” auf einer Bergspitze mit wunderschönem Blick auf einen Strand, den Dschungel und den Ozean. Um die sehr angenehme Ruhe darzustellen, die man an einem solch verlassenen Ort wirklich noch spüren und genießen kann, habe ich dort oben das Bild “like raindrops” aufgenommen. Eine “Räucherschnecke” ist hier in Thailand natürlich etwas ganz Alltägliches, aber genau diese ist so perfekt und einsam abgebrannt, dass die Aschehäufchen wie große Regentropfen wirken.
Am anderen Ende der Insel habe ich in einem Edelresort direkt an der Küste den asiatischen Kojak im Bild “Kojak, it’s me!” entdeckt, der auf dem Aussichtspunkt ganz lässig seine Brille aufgesetzt hat, um sich vor seinen Freunden zu präsentieren. Dieser Aussichtspunkt ist einer der schönsten der Insel. Der Weg im Bild “cliff walk” gehört ebenfalls dazu und das Bild zeigt eine der beeindruckenden aber nicht mehr ganz verlassenen Klippen der Insel Ko Tao. Roadtrips und einsame Entdeckungstouren sind glaube ich genau mein Ding.

 

Im Album “Ko Tao” findet ihr weitere Bilder.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


asian beauty

asian beauty von hafual auf Flickr ©

jungle drive

jungle drive von hafual auf Flickr ©

coconut bee

coconut bee von hafual auf Flickr ©

dangle your legs

dangle your legs von hafual auf Flickr ©

Das Leben auf einer Insel wie Ko Tao ist einfach anders. Die Insel ist sehr klein und man kann sie gut zu Fuß erkunden. Die Mentalität der Menschen hier habe ich noch nicht durchschaut, wie ihr im gestrigen Artikel “Pure Langeweile” sehen könnt. Aber bei meiner Fototour weg vom (Tauch-) Tourismus am Strand in Richtung Ort und des Inselinneren von Ko Tao kann man immer noch die ursprüngliche Schönheit dieser Insel bestaunen. Geht man nur zwei Kilometer befindet man sich auf einer kleinen, mittlerweile befestigten Straße, die natürlich die einzige in dieser Richtung ist, und steht mitten im Dschungel. Nur selten trifft man andere Wanderer, wie z.B. eine Österreicherin, mit der ich mich zehn Minuten in Englisch unterhalten habe, bis sich mich gefragt hat, woher ich eigentlich bin. Die Dame war gerade auf dem Weg die Weihnachtsgeschenke ihrer Enkel in diesem Jahr den armen Kindern auf Ko Tao zu schenken. Und sie trainiert seit einem Monat auf dieser Insel für den Ironman – toll! Und auf dem Weg in den Dschungel habe ich mich noch mit Henning aus Nord-Bayern unterhalten, der gerade ein Praktikum in Singapur hinter sich hat und gleich am ersten Tag auf Ko Tao einen der vielen Tauchkurse für 9000 Baht angedreht bekommen hat. Naja, aber dafür darf er umsonst in einem Bungalow wohnen. :)

 

Eine Schönheit der Insel habe ich im Bild “asian beauty” gefunden. Dieser Schmetterling, dessen Gattung ich leider nicht kenne, ist zwei Minuten im mich herum getanzt, bis ich ihn endlich erwischt habe. Er hatte damit offensichtlich richtig viel Spaß.
Der Thailänder im Bild “jungle drive” sieht jeden Tag viele Schmetterlinge in seiner Heimat, kann das Leben im Naturparadies genießen und ist ganz typisch wie die meisten Menschen hier mit dem Roller/Moped/Mofa unterwegs. Und seine Kollegen schicken kleine Affen an der Leine auf die Palmen, um die Kokusnüsse herunter zu werfen. Unglaublich. Und danach werden sie wie Trophäen auf die Mauer vor der heimischen Hütte gelegt. Seht ihr die Biene im Bild “coconut bee“?
Am Ende dieses tollen Tages zurück am Strand habe ich das Bild “dangle your legs” vor einem wunderschönen Restaurant mit ultrascharfem Curry aufgenommen. Schon als ich angekommen bin, habe ich den Mann, zu dem die baumelnden Beine gehören, mit seiner Freundin sitzen sehen. Und nach der Bestellung des Essens beim Kellner habe ich mir sofort die Kamera geschnappt, bin von dem Steg des Restaurants gestiegen und habe geschaut, ob ich darunter klettern kann, um das Foto genau aus dieser Perspektive aufzunehmen. Und es hat geklappt. “dangle your legs” ist einfach Urlaub.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


road work vs. road break

alley chat

alley chat von hafual auf Flickr ©

Nach zwei Tagen auf Ko Tao ist mir eine Sache ganz besonders aufgefallen. Aktuell ist hier noch Nebensaison und die Hochsaison beginnt erst Mitte Dezember. Ich habe davor auf einigen Websites gelesen, dass auf Ko Tao viel für den Tourismus gebaut wird, aber dass es so extrem ist, hätte ich nicht gedacht. Geht man hier am Sairee Beach entlang, wird an jedem zweiten Gebäude (Bar, Bungalow, Restaurant) renoviert, neu aufgebaut oder gestrichen. Touristen sind natürlich einige da, aber die Menge hält sich in Grenzen. Und die Folge ist wohl, dass sich all diejenigen, die nicht mit Renovierungsarbeiten beschäftigt sind, aber vom Tourismus leben, den Großteil des Tages langweilen und nichts tun. 

  

Im Bild “road work vs. road break” kann man gut sehen, dass die Hälte der Bauarbeiter Pause macht, einige rauchen und ein paar arbeiten. Daneben fahren neben den vielen Touristen auch Einheimische auf Rollern und Pickups vorbei und scheinen den ganzen Tag nur durch die Gegend zu fahren. Auch das Bild “alley chat” stellt dieses Thema dar. In der Hochsaison ist diese Gasse voller Geschäfte sicherlich proppenvoll mit Touristen, aber jetzt langweilen sich die Ladenbesitzer den lieben langen Tag und sie vergnügen sich zwischendurch z.B. mit einem Plausch am Straßenrand. 

 

Und ganz offensichtlich wirkt sich dieses Nichtstun auch auf das Gemüt der Einwohner aus. Wenn ich einen Vergleich mit der Insel Ko Samui ziehe, auf der ich mich mit einigen Thailändern unterhalten konnte, die allesamt sehr lebensfreudig und offen wirkten, bin ich hier bisher etwas enttäuscht. Die Menschen sind gelangweilt und das zeigen sie auch: man bekommt ganz selten ein Lächeln zurück (trotzdem lohnt sich jedes Lächeln! :)), viele hängen den ganzen Tag am gleichen Platz herum und tun wirklich einfach gar nichts und es gibt auch kein “Guten Morgen” oder “Hallo” als Antwort bei den Damen und Herren in meinem Bungalow-Resort. Das finde ich teilweise natürlich verständlich aber trotzdem sehr schade, denn auf Ko Samui waren die Bewohner viel freundlicher. Aber ich bin noch ein paar Tage hier und lasse mich sehr gerne noch eines Besseren belehren – gerade jetzt beim bloggen beim Frühstück habe ich im Nachbar-Restaurant einen wirklich sehr freundlichen thailändischen Herrn kennengelernt, der mein Lächeln auch erwidert hat und mit dem ich mich über dieses Thema unterhalten habe. Er meint, dass die Leute einfach angestrengt sind, weil hier aufgrund des schönen Wetters das ganze Jahr Touristen ankommen. Er aber versucht, das Beste daraus zu machen und sich mit den Touristen zu unterhalten, was aber auch für ihn nicht immer einfach ist, weil viele wohl sehr arrogant sind. Eine weitere Ursache meine ich schon entdeckt zu haben: dieser Ort wird vom Tourismus förmlich aufgefressen, was ich gerade bei meiner Fototour durch die Gassen bemerkt habe. Mit dem Thema werde ich mich in den kommenden Tagen weiter fotografisch auseinandersetzen und es euch dann in einem Artikel genauer beschreiben. Ich bin gespannt wieviele Lächeln ich in den nächsten Tagen noch bekomme.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.


landing stage artwork

landing stage artwork von hafual auf Flickr ©

baby prints

baby prints von hafual auf Flickr ©

covered in palms

covered in palms von hafual auf Flickr ©

splash

splash von hafual auf Flickr ©

speedboat silhouette

speedboat silhouette von hafual auf Flickr ©

sunset sports

sunset sports von hafual auf Flickr ©

So langsam geht es bei mir auch auf das midlife zu. Ich bin nicht mehr der Jüngste und werde in gut zwei Jahren schon 30. D.h. ich muss so langsam auch darüber nachdenken, wo und wie ich mich im Alter zur Ruhe setze. Und beim Ansehen der Bilder der Inseln Ko Samui und Ko Tao habe ich mir gedacht, dass diese thailändischen Inseln auf jeden Fall in die nähere Auswahl kommen.

 

Ich will einfach beim Schreiben dieses Artikels kurz träumen: Ich stelle mir vor, dass ich auf dem bunten und etwas künstlerisch wirkendem Steg im Bild “landing stage artwork” neben dem klarsten Meerwasser der Welt ankomme. Und über meinen eigenen kleinen Strandabschnitt – über den wohl auch gerade ein kleines Kind im Bild “baby prints” gelaufen ist – laufe ich zu meiner kleinen Hütte im Bild “covered in palms“. Vielleicht spiele ich dort auch an meinem Notebook herum wie der Herr im Bild, aber ich hoffe doch, dass es in 40 Jahren keine Notebooks, sondern etwas viel innovativeres und cooleres gibt (und damit meine ich sicherlich keinen Touchscreen – viel zu umständlich, langsam und anstrengend). Wenn ich Hunger bekomme, gehe ich auf meinem Steg fischen oder sammle einfach Kokosnüsse (“splash“). Und falls mir langweilig wird, fahre ich ein bisschen mit meinem Boot im Bild “speedboat silhouette” und genieße den Fahrtwind. Den Abend verbringe ich mit meiner Familie und Freunden und spiele im Sonnenuntergang nach einem leckeren thailändischen Curry Frisbee am Strand (“sunset sports“). Ach, wie schön das Leben sein kann. Ich glaube so könnte ich es im Alter auf jeden Fall aushalten – welch ein wunderschöner Traum.

 

Das fertige Album “Ko Samui” findet ihr hier und im Album “Ko Tao” sind noch weitere Bilder zu finden.

Hier ist dieser Artikel entstanden: Ko Pha-ngan, Surat Thani, Thailand.